Dienstag, 24. Dezember 2013

Die prognostizierten Neuschneefälle und ihre vermutlichen Auswirkungen auf die Lawinengefahr

In Tirol liegt wenig Schnee. Das ist vorerst nichts Neues. So schaut es auf der Karte aus…
 
 
Und so in der Natur…
 
Saalkogel in den Kitzbüheler Alpen am 15.12.2013
 
Am Weg Richtung Predigberg. Blick ins Paznauntal (18.12.2013)
 
Großglockner (21.12.2013)
 
Zahmer Kaiser am 21.12.2013
 
Blick vom Roßkogel in Richtung Seefelder Plateau (21.12.2013)
 
Neu ist der vorhergesagte Wetterumschwung. Mit einem deutlichen Süd-Nordgefälle soll es einiges an Neuschnee geben. Im südlichen Osttirol prognostiziert die ZAMG während der kommenden Tage einen guten Meter Neuschnee!
 
 
Zudem ist es stürmisch und soll weiterhin stürmisch bleiben.
 
 
Betrachtet man das Wetter der vergangenen Tage so fällt auch dort oftmals starker Wind und für die Jahreszeit zu milde Temperaturen auf - Weihnachtstauwetter…
 
Wetterstation Nachtweide in der Silvretta Skiarena (starker Wind aus südlichen Richtungen, warm)
 
Die Lawinengefahr wird mit den ab morgen beginnenden Schneefällen samt Wind ansteigen. Ganz besonders aufpassen muss man dann in jenen Bereichen, wo die Altschneedecke locker aufgebaut ist. Das trifft derzeit insbesondere für den Waldgrenzbereich im Sektor WNW über N bis ONO, aber auch in höher gelegenen, vom Wind geschützten Bereichen zu. Die lange niederschlagsfreie und oftmals auch kalte Witterung mit massiver nächtlicher Ausstrahlung hat den Schnee massiv aufbauend umgewandelt. Man findet lockeren Schwimmschnee mit kantigen Kristallen und dünnen, eingelagerten Schmelzkrusten. Sobald Triebschnee darauf zu liegen kommt, muss man von einer sehr hohen Störanfälligkeit ausgehen. In den niederschlagsreicheren Gebieten rechnen wir dort auch mit spontanen Lawinenabgängen.
 
Die Schneedecke ist in windgeschützten, schattigen Bereichen bis zum Boden hin meist locker und spannungsarm. Achtung: Neuschnee bzw. Triebschnee werden sich schlecht mit der derzeitigen Altschneeoberfläche verbinden! (Paznauntal am 18.12.2013)
 
Ansonsten ist die Schneedecke derzeit oftmals massiv vom Wind geprägt und sehr unregelmäßig aufgebaut. Dies hat zumindest den Vorteil, dass dort zusammenhängende Gleitflächen fehlen. Man muss dort dann eher auf Schichtgrenzen im Neuschnee zwischen ev. lockereren Neuschnee und Triebschnee achten.
 
Alles in allem: Während der nächsten Tage raten wir zu großer Vorsicht. Besser ist es in den bisher aperen Bereichen. Dort können allerdings im schneereichen Süden Gleitschneelawinen ein Thema werden.
 
Somit bleibt uns noch schöne Weihnachten zu wünschen! Wer heute am 24.12. noch  Touren unternehmen möchte, der ist gut beraten, im Bereich von Pisten unterwegs zu sein. Dort hat man zumindest die Garantie einer schön gleichmäßigen Abfahrt!
 
Pistenvergnügen…