Sonntag, 26. April 2015

Gefahrenbereiche verlagern sich zusehends in größere Höhen

Im gestrigen Blog vom 25.04. haben wir erwähnt, dass kleine Änderungen im Wettergeschehen große Auswirkungen auf die Lawinengefahr im Frühjahr haben können. Da wir gestern ein etwas anderes Bild des Wettergeschehens und der Schneedeckenentwicklung für heute im Kopf hatten, hier eine kurze Aktualisierung.

 

Konkret geht es darum, dass gestern während des Tages – wie vorhergesagt – Wolken aufgezogen sind. Allerdings war die Abschattung der Sonne durch die Wolken weniger ausgeprägt und somit die diffuse Strahlung mitunter kräftiger als angenommen. Anhand der Wetterstationen sah man heute am 26.04. in der Früh häufig Schneeoberflächentemperaturen um 0 Grad.

 

Wie im heutigen Lawinenlagebericht beschrieben, findet man Gefahrenstellen derzeit am ehesten im sehr steilen schattigen Gelände zwischen etwa 2100m und 2400m sowie in sehr steilen besonnten Hängen zwischen etwa 2300m und 2600m, im extrem steilen besonnten Gelände am Nachmittag vereinzelt auch darüber.

 

Schattseitiges Gelände wird durch die zunehmende Durchfeuchtung der Schneedecke wieder störanfälliger. Derzeit betrifft dies ein Höhenband zwischen etwa 2100m und 2400m. Die vorhergesagte Kaltfront vom 27.04. auf den 28.04. wird kurzfristig zu einer leichten Besserung führen, bis die Schneedecke neuerlich feuchter wird… Kalkkögel, Nördliche Stubaier Alpen, Nachtrag: Die Lawinen am Bild dürften am 17.4. abgegangen sei, als es regnerisch, warm und diffus war. (Foto: 26.04.2015)