Dienstag, 20. Dezember 2016

Frischen, störanfälligen Triebschnee beachten!

Nach einer beständigen, niederschlagsfreien Zeit, hat es vom 18.12. auf den 19.12. wenige cm geschneit. Mehr als 10 cm sind jedoch nirgends zusammengekommen.


Inzwischen hat sich eine Südföhnlage mit kräftigem, zum Teil stürmischem Wind in der Höhe eingestellt.

An der neuen Wetterstation Elferspitze in den Stubaier Alpen erkennt man einerseits die Wolkeneintrübung ab dem 18.12. (Temperatur- und Taupunktlinie gehen zusammen), andererseits den stark aufkommenden Südföhn samt Temperaturanstieg.

Diese Südströmung hat unmittelbar Schneeverfrachtungen zu Folge, die gestern am 19.12. gut zu beobachten waren.

Windeinfluss und Schneeverfrachtungen in der Silvretta (Foto: 19.12.2016)

Windeinfluss und Schneeverfrachtungen in den Südlichen Ötztaler Alpen (Foto:; 19.12.2016)

Wichtig erscheint dabei, dass selbst gering mächtige Triebschneepakete, dort, wo diese auf einer aufbauend umgewandelten Altschneeoberfläche abgelagert wurden, sehr störanfällig sind. Solche Bereiche lassen sich schwierig allgemein eingrenzen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Altschneeoberfläche mehrheitlich aus aufbauend umgewandelten und somit lockeren Kristallen besteht. In größeren Höhen überwiegt hingegen eine meist harte, vom Wind, zum Teil auch von der Sonne geprägte Altschneeoberfläche.

Wir raten deshalb, frische Triebschneeansammlungen in Steilhängen zu meiden. Zu beachten ist auch, dass nicht nur die wenigen cm Neuschnee, sondern auch der lockere, aufbauend umgewandelte Altschnee verfrachtet wird und dadurch jeweils Triebschneepakete in windabgewandten Hängen gebildet werden. Der Vorteil: Mit etwas Erfahrung lassen sich diese Triebschneepakete derzeit sehr leicht erkennen.