Donnerstag, 1. Februar 2018

Frischen Triebschnee in Schattenhängen sowie im kammnahen, sehr steilen Gelände beachten – Gleitschneelawinen bleiben ein Thema!

Heute am 01.02. hat es in ganz Tirol zu schneien, in tiefen Lagen zu regnen begonnen. Häufig ist der Regen inzwischen in Schnee übergangen. Der Wind weht über Verfrachtungsstärke. Am meisten bemerkbar macht sich der Tauernwind in Osttirol.

Nach einigen Schönwettertagen hat es heute am 01.02.2018 in Tirol wieder zu schneien begonnen.

Schneehöhenzuwachs seit 01.02.2018 morgens

Wie schon im letzten Blogeintrag erwähnt, hängt die Lawinengefahr wesentlich von der Beschaffenheit der Altschneeoberfläche ab. Dort, wo sich Triebschnee auf einer lockeren, aufbauend umgewandelten Schneeoberfläche ablagert, muss am ehesten davon ausgegangen werden, dass Schneebretter ausgelöst werden können. Dies ist derzeit v.a. in steilen Schattenhängen oberhalb der Waldgrenze denkbar. Typisches Gelände sind windgeschützte Mulden. Meist handelt es sich jedoch um kleinräumige „Nester". Nur vereinzelt konnte Oberflächenreif beobachtet werden, der teilweise durch den kurzfristig recht starken Wind seit gestern, dem 31.01. mitunter wieder zerstört wurde.

Oberflächenreif im hinteren Ötztal (Foto: 31.01.2018)

Gleitschneelawinen bleiben trotz der nun wieder im Sinken begriffenen Temperaturen weiterhin ein Thema. Dies hat damit zu tun, weil sich dieser Temperaturrückgang aufgrund der guten Isolierfähigkeit der Schneedecke am Boden nicht bemerkbar macht. Fazit: Auf Grasböden bleibt die Schneedecke am Boden feucht bzw. nass. Die Reibung ist dadurch vermindert. Gleitschneelawinen können jederzeit – auch während der Nachtstunden bei kalten Temperaturen – abgehen.

Lawinenkegel einer Gleitschneelawine im Bereich einer Lawinengalerie im Defereggental (Foto: 01.02.2018)