Immer wieder zu beobachten während der vergangenen Tage war Graupel, der während schauerartiger Niederschläge gefallen ist. Durch die diffuse Strahlung samt den warmen Temperaturen hat sich, wenn überhaupt, nur sehr kurzfristig eine mögliche Schwachschicht für Schneebrettlawinen gebildet.
Freitag, 25. April 2014
Kurze Winterbilanz samt Infos zur aktuellen Situation.
Immer wieder zu beobachten während der vergangenen Tage war Graupel, der während schauerartiger Niederschläge gefallen ist. Durch die diffuse Strahlung samt den warmen Temperaturen hat sich, wenn überhaupt, nur sehr kurzfristig eine mögliche Schwachschicht für Schneebrettlawinen gebildet.
Montag, 21. April 2014
Wechselhafte Tage
Das wechselhafte Aprilwetter wirkt sich entsprechend unmittelbar auf die Lawinengefahr aus. Kurzfristig musste man am Wochenende auf frische, störanfällige Triebschneepakete achten. Die zuvor winterlichen Verhältnisse mit tiefen Temperaturen, lockerem Pulver, Neuschnee und Windeinfluss führten zu einem entsprechenden Gefahrenanstieg. Inzwischen ist diese Gefahr durch Strahlungs- und Wärmeeinfluss so gut wie vorbei. Hochalpin, also oberhalb etwa 3000m sind kleine kammnahe Triebschneepakete mitunter noch zu stören.
Die Schneequalität hat inzwischen leider auch wieder gelitten. Aus tollem Pulverschnee wurde feuchter, zum Teil schwerer Schnee. Dort, wo es mehr geschneit hat, beobachtete man vermehrt Lockerschneelawinen, die auch während der kommenden Tage nach lokalen Schauern und nachfolgendem Strahlungseinfluss ein Thema sein werden.
Lockerschneerutsche im Senderstal (Foto: 20.04.2014)
Aufpassen heißt es ansonsten noch im schattigen, sehr steilen Gelände um 2400m. Dort sind derzeit am ehesten Schneebrettauslösungen denkbar, und zwar in einer bodennahen kantigen Schicht vom Frühwinter überall dort, wo diese Schicht erstmals durch Strahlungs- und Wärmeeinfluss durchfeuchtet wird.
Mittwoch, 16. April 2014
Während der Osterferien überwiegend günstige Lawinensituation
Montag, 14. April 2014
Hochalpin findet man vereinzelt eingeschneiten Graupel. Probleme kann es noch in großen Höhen schattseitig geben.
Allerdings ist insbesondere schattseitig und dort entweder kammnah, in Mulden oder unmittelbar unterhalb von Felsen auf massivere Einlagerungen zu achten, die mitunter noch als Gleitfläche für kleine Schneebrettlawinen dienen können.
Ein rascher Blick in die oberste Schneeschicht gibt Gewissheit, ob Graupel überhaupt und entsprechend massiv vorhanden ist. Im Profiler http://www.avalanches.org/snoprofiler/multilang/index.php findet sich ein aktuelles Schneeprofil.
Samstag, 12. April 2014
Kammnahe, kleinräumige, frische Triebschneepakete durch den Nigg-Effekt mitunter störanfällig. Ansonsten nichts Neues. Ein Auf und Ab der Lawinengefahr. Günstig v.a. in großen Höhen.
Kürzlich entstandene Triebschneepakete wurden während der vergangenen Tage bewusst nicht als Gefahrenquelle erwähnt, weil überall von einer guten Verbindung mit der Altschneedecke ausgegangen wurde. Dies haben wir im Gelände auch so beobachtet.
Allerdings hat uns Klaus Riedl gestern ein Foto von einem Lawinenabgang geschickt, das allgemein von Interesse ist. Er löste ein kammnahes Schneebrett am Weg zur Birkkarspitze im Karwendel (Westliche Nordalpen) aus. Es gibt zwei Erklärungen dafür: Wahrscheinlich hat sich dort in Kammnähe vor den letzten Schneefällen Oberflächenreif abgelagert (Nigg-Effekt). Eine weitere Ursache könnte eine nach den letzten Schauern gebildete, dünne Schicht aus kantigen Kristallen auf der vormals feuchten Altschneeoberfläche sein (Gefahrenmuster 4: kalt auf warm / warm auf kalt). Dies ist wegen des m.E. zu geringen Temperaturunterschiedes allerdings unwahrscheinlicher als der angenommene Nigg-Effekt.
Kammnahes Schneebrett am Weg zur Birkkarspitze, ausgelöst am 11.04. vermutlich auf kammnahen Oberflächenreif (Nigg-Effekt) (Foto: 11.04.2014)
Zwei weitere Meldungen über so genannte „Negativlawinen“ aus dem Pitz- und Ötztal könnten auch auf dieses Phänomen zurückzuführen sein. Nähere Infos fehlen uns derzeit.
Ansonsten ist der kürzlich gefallene Neuschnee zumindest in größeren Höhen noch gut zu fahren.
Noch Pulver in größeren Höhen; Hinterer Brunnenkogel (Foto: 11.04.2014)
Feuchter werdender Schnee in tieferen Lagen; Nördliche Stubaier Alpen (Foto: 11.04.2014)
Das Foto beschreibt die derzeitige Situation wohl am besten. Wechselhaftes Aprilwetter, das sich entsprechend kurzfristig auf die Lawinensituation auswirken kann. Nördliche Stubaier Alpen (Foto: 11.04.2014)
Hier noch ein Blick auf das vom 11.04. auf den 12.04. über Tirol hereinziehende Wolkenbank, das die Ausstrahlung verminderte bzw. total verhinderte.
Satellitenbild der ZAMG zeigt das über Tirol während der Nachtstunden hereinziehende Wolkenbank.
Entsprechend auch der heutige Lawinenlagebericht.
Morgen am 13.04. soll die Luft im Laufe des Tages trockener werden. Vom Sonntag, dem 13.04. auf Montag, dem 14.04. soll die Ausstrahlung gut sein mit entsprechend günstiger Auswirkung auf die Lawinensituation am 14.04.
Danach wechselhaftes Aprilwetter mit wechselnder Lawinensituation. Generell gilt wohl: Je höher und früher man unterwegs ist, desto günstiger sind die Verhältnisse. Allerdings findet man im Sektor O über S bis W zumindest unterhalb etwa 2300m häufig eine oftmals der Wärme ausgesetzte und inzwischen kaum mehr störanfällige Schneedecke, die bereits Ähnlichkeiten mit Sommerfirn aufweist.