Sonntag, 18. September 2022

In größeren Höhen kurzfristig auf Gleitschneeaktivität, Lockerschneerutsche und kleinräumige Triebschneepakete achten

Erster größerer Schneefall der Saison im Norden des Landes

Ein erster herbstlicher Wintereinbruch brachte oberhalb etwa 1200m-1500m den ersten größeren Schneefall der Saison. Die Hauptniederschlagsgebiete finden sich dabei v.a. in den nördlichen Regionen Tirols vom Arlberg/Außerfern bis in die Kitzbüheler Alpen. Gebietsweise fielen dort bis zu 50mm Niederschlag. In höheren Lagen liegen entsprechend bis zu 50cm Neuschnee.


24-Stunden-Differenz des Niederschlags in Tirol bis heute 18.09. 06:30 Uhr. Die violetten Punkte zeigen Niederschlagsbereiche zwischen 30-60mm, die orangen Punkte solche zwischen 15 und 30mm.  (Quelle: Hydro Online)
24-Stunden-Differenz des Niederschlags in Tirol bis heute 18.09. 06:30 Uhr. Die violetten Punkte zeigen Niederschlagsbereiche zwischen 30-60mm, die orangen Punkte solche zwischen 15 und 30mm. 
(Quelle: Hydro Online)


In höheren Lagen ist der Niederschlag in Form von Schnee gefallen. Auf der Seegrube oberhalb von Innsbruck liegen aktuell 40cm Neuschnee.
In höheren Lagen ist der Niederschlag in Form von Schnee gefallen. Auf der Seegrube oberhalb von Innsbruck liegen aktuell 40cm Neuschnee.


Kurzfristig auf Gleitschneelawinen und Lockerschneerutsche achten - hochalpin kleinräumige Triebschneepakete

Typisch für diese Jahreszeit ist die zu erwartende Lawinenaktivität: In den neuschneereichen Gebieten wird man auf steilen Wiesenhängen zahlreiche Gleitschneerutsche und mittelgroße Gleitschneelawinen beobachten können. Unterhalb von felsdurchsetztem Gelände sind zudem kleine Lockerschneelawinen zu erwarten, dies vermehrt dann, wenn wieder die Sonne zum Vorschein kommt. 

Es sollten deshalb kurzfristig die Sinne für eine mögliche Lawinengefahr geschärft werden. Dies gilt aktuell insbesondere auch für Wanderer, deren Wege unterhalb steiler Wiesenhänge oder felsdurchsetztem Gelände führen.

Alpinisten sollten zudem - ebenso kurzfristig - auf ein weiteres Lawinenproblem, nämlich frische Triebschneepakete achten. Solche Gefahrenbereiche bildeten sich aufgrund des häufig kräftigen Nordwestwindes. Vorsicht v.a. im vergletscherten, sehr steilen, kammnahen Gelände.


Ein nächster Blogeintrag wird wieder nach den nächsten intensiveren Neuschneefällen im Gebirge erscheinen.