Donnerstag, 26. März 2020

Weiterhin günstige Lawinensituation

Verbreitet günstige Lawinensituation

Die Gefahrenstufenkarte des EUREGIO-Lawinenreports zeigt für Freitag, den 27.03. allgemein geringe Lawinengefahr. Ähnlich war die Lawinensituation während der vergangenen Woche. Ähnlich wird die Situation basierend auf der Wettervorhersage der ZAMG-Wetterdienststelle auch für die kommenden Tage sein. Mit etwas Neuschnee ab Samstag, 28.03. abends werden frischer, kleinräumiger Triebschnee in größeren Höhen sowie vereinzelte Gleitschneelawinen voraussichtlich die Hauptgefahr darstellen.

Gefahrenstufenkarte der EUREGIO für den 27.03.2020

Rückblick auf die vergangene Woche

Die uns zur Verfügung stehenden Informationen aus dem Gelände sind aufgrund der Verordnung des Landeshauptmannes vom 20. März 2020 nach § 2 Z 2 des COVID-19-Maßnahmengesetzes weiterhin eingeschränkt. Unsere Einschätzung der Situation stützt sich deshalb primär auf dem Bild des Schneedeckenaufbaus vor den Ausgangsbeschränkungen, auf unseren Wetterstationsdaten, auf Rückmeldungen aus Tallagen, auf Modellanalysen sowie auf Prozessdenken, angelehnt an die aktuellen Wetterverhältnisse.

Wenig Niederschlag, kalt und windig

Das Wetter der vergangenen Woche lässt sich mit den obigen Stichworten grob umschreiben. Bevor es ab Samstag, den 21.03. mit den Temperaturen stetig abwärts ging, konnte man in einigen Teilen Tirols am 20.03. abends bereits die ersten (z.T. eindrucksvollen) Gewitter dieses Jahres miterleben.

Quellwolkenbildung vermehrt im Norden des Landes führten zum Teil zu recht heftigen Gewittern mit kurzfristig ergiebigem Niederschlag sowie Blitz und Donner

Damals in den Abend- bzw. Nachtstunden des 20.03./21.03. wurden die vergleichsweise größten Niederschlagsmengen dieser Woche registriert. Wenig Niederschlag gabs dann noch am Sonntag, den 22.03. sowie ganz im Süden des Landes am Donnerstag, den 26.03.2020.

Die Ausschläge der oberen Grafik zeigen die Niederschläge der vergangenen Woche. Die untere Grafik zeigt Lufttemperatur und Taupunkt. Der Abstand zwischen Lufttemperatur (rot) und Taupunkt (blau) ist ein Indiz für Wolken bzw. Sonnenschein. (Liegen beide Kurven beieinander ist es wolkenverhangen. Liegen beide Kurven auseinander, scheint die Sonne.)

Die Station Eselrücken liegt unmittelbar nördlich der oben abgebildeten Station Prägraten. Man erkennt den Schneehöhenzuwachs in der Höhe. Bezeichnend ist auch der starke, z.T. auch stürmische Wind, außergewöhnlich die extrem trockene Luftmasse, die vom 22.03. auf den 23.03. eingedrungen ist. 

Die Situation in Nordtirol ähnelte sehr derjenigen in Osttirol. Alles andere als alltäglich: Taupunkt liegt nahe bei -60°C - ein Indiz für extrem trockene Luft.

Bis zu 10cm Neuschnee in Osttirol am 26.03., wie hier beim Lucknerhaus

Zum Teil extrem trockene Luftmasse

Die angesprochene, trockene Luft stellt gerade während des (beginnenden) Frühjahrs einen ganz wesentlichen Faktor in Bezug auf die Gefahreneinschätzung dar. Konkret blieb die Schneedecke am 23.03. während des gesamten Tages trotz der intensiven Sonneneinstrahlung hart und firnte, wenn überhaupt, dann nur in extrem steilen nach Süden ausgerichteten Hängen ein wenig auf. Schnee schmolz nicht, sondern sublimierte (Übergang von fest in gasförmig). Der Schneedecke wird während solcher Situationen sehr viel an Energie entzogen. Dies verlangsamt oder unterbindet sogar den Schmelzprozess. Hinzu kamen die kalten Temperaturen, die ein Schmelzen endgültig so gut wie  unterbanden.

Während kalter Tage und sternenklarer Nächte fror Wasser und taute während des Tages mitunter auch nicht auf. Ötztal. (Foto: 25.03.2020)

Büßerschnee

Neben dem positiven Effekt, dass trockene Luft den Durchfeuchtungsprozess der Schneedecke verlangsamt, konnte man ein weiteres, interessantes Phänomen beobachten. Durch die angesprochene Sublimation des Schnees entstand "Büßerschnee", eine zackenförmige Schneeformation an der Schneeoberfläche. So etwas bildet sich gehäuft und großflächig z.B. in den Anden in Südamerika.

Büßerschnee in St. Sigmund im Sellraintal (Foto: 24.03.2020)

Detailaufnahme des oben fotografierten Büßerschnees (Foto: 24.03.2020)

Kleinräumiger Triebschnee in der Höhe

Im Gebirge hat es während der vergangenen Woche nur wenige Gefahrenbereiche gegeben. In hohen Lagen sowie hochalpin bildete sich etwas Triebschnee, der aufgrund der konkreten Situation irrelevant war.

Betrachtet man den Himmel, so erkennt man Triebschnee welcher gerade verfrachtet wird. Blick von der Adlersruhe in Richtung Großglockner (Foto: 22.03.2020)

Vereinzelte Gleitschneelawinen

Am ehesten bedeutsam ist ein geringes und sehr vereinzeltes Gefährdungspotential aufgrund von Gleitschneelawinen.

Gleitschneelawine in der Gurgler Gruppe, Im oberen linken Teil des Fotos erkennt man ein Gleitschneemaul samt einer aufgeworfenen Schneedecke - ein möglicher weiterer Gleitschneeabgang kündigt sich dort an. (Foto: 22.03.2020) 

Wie geht es weiter?

Wie schon ganz oben angedeutet: Ähnlich wie vergangene Woche. Mögliche (kleine) Problembereiche werden sich aufgrund frischen Triebschnees in großen Höhen sowie vereinzelter Gleitschneelawinen ergeben. Letztere können ganz vereinzelt für besonders exponierte Straßenabschnitte bedeutsam sein.

(Zusatz vom 27.03.: Nach den, während der kommenden Tage prognostizierten, Neuschneefällen werden aufgrund von Strahlungs- und Temperatureinfluss zudem vermehrt meist kleine  Lockerschneelawinen aus extrem steilem Gelände zu beobachten sein.)

Donnerstag, 19. März 2020

Der Blog wird weiterhin regelmäßig veröffentlicht, ...

...um die Gefahren für Infrastruktur und Siedlungsraum zum Schutz der Bewohner besser bewerten zu können. Bitte derzeit keine Ski- und Bergtouren unternehmen! (sh. FAQ zur Quarantäneverordnung) Jeder Unfall ist eine unnötige Belastung für das Rettungs- und Gesundheitssystem.

Vorerst noch Frühjahrsverhältnisse

Die vergangene Woche stand meist im Zeichen klassischer Frühjahrsverhältnisse mit einem leichten tageszeitlichen Gang der Lawinengefahr. Am Vormittag herrschte überwiegend geringe, am Nachmittag mäßige Gefahr.

Kurze Eintrübungen nur am 13.03. und 14.03. (gebietsweise auch am 18.03. während der Nacht). Ansonsten strahlender Sonnenschein samt meist recht trockener Luftmasse. Bezeichnend derzeit auch der Tagesgang der Schneeoberflächentemperatur.

Wetterbesserung am Freitag, 13.03. nachmittags. Nördliche Stubaier Alpen

Sternenklare Nächte und trockene Luft stabilisieren eine vom Vortag (oberflächig) aufgeweichte Schneedecke

Die Lawinenaktivität hielt sich in Grenzen. Die Hauptgefahr ging von vereinzelten Gleitschneelawinen auf steilen Wiesenhängen aus.

Gleitschneelawinen zu sehen via foto-webcam.eu

Gleitschneelawine und Gleitschneemaul in den Nördlichen Stubaier Alpen (Foto: 15.03.2020)

Unverändert zu beachten bleiben Wechtenbrüche...

...wie hier bei Boden im Außerfern (Foto: Klaus Friedl, 18.03.2020)

Entscheidend: Weitere Durchfeuchtung bzw. Durchnässung der Schneedecke

Derzeit können wir uns für die Beurteilung der Lawinengefahr nur auf einige wenige Schneeprofile stützen. Entscheidend ist dabei u.a. die Schneetemperatur.

Isotherme Schneedecke SO-seitig auf 2020m 26° Neigung am 14.03.2020 in den Nördlichen Stubaier Alpen

Temperaturreserve NO-seitig auf 2540m, 36° Neigung in der Gurgler Gruppe am 15.03.2020 

Bezeichnend derzeit u.a. eine häufige Abfolge von Schmelzkrusten in besonnten Hängen. Innerhalb der Schneedecke findet man dort häufig (geforene) Schmelzkanäle

Parallel hilft uns auch ein Schneedeckensimulationsprogramm namens SNOWPACK. Damit können wir die Durchfeuchtung bzw. den Festigkeitsverlust der Schneedecke besser einschätzen. 

Die Grafik zeigt den modellierten Wassereintrag für einen fiktiven, 38° steilen Südhang, in der Nähe der Wetterstation Nachtweide im Skigebiet von Ischgl über die bisherige Saison. Mit der Kombination aus dem Schneedeckenmodell SNOWPACK und den an der Wetterstation gemessenen Parametern lässt sich berechnen, wieviel Wasser wie tief in die Schneedecke eindringt. Häufig hängt die erste tiefe Durchfeuchtung mit einer erhöhten Aktivität von Nass- und Gleitschneelawinen zusammen. Allerdings ist die Schneedecke in den Lagen unterhalb von 2200 m bzw. in Sonnenhängen unterhalb von 2800m schon häufiger in der Saison durch Regen oder Wärme beeinflusst worden und somit hat der tiefere Wassereintrag der letzten Tage derzeit kaum Auswirkungen auf die nasse Schneedeckenstabilität. Anders sieht es für Schattenhänge und höhere Lagen aus. Dort erwarten wir, dass die erste Durchfeuchtung in tieferen, kantig aufgebauten Schichten durchaus zu einer erhöhten Aktivität von nassen Schneebrettlawinen führen kann. Das wird allerdings noch etwas dauern.

Die Verlaufsgrafik zeigt die Stabilität der nassen Schneedecke, berechnet mit dem Schneedeckenmodel SNOWPACK. Rote Signaturen deuten auf eine instabile, nasse Schneedecke hin. Blaue Signaturen zeigen an wie tief die Schneedecke über Nacht wieder gefriert und gibt ein Indiz über die Dicke des Schmelzharschdeckels.

Quintessenz: Derzeit erwarten wir insbesondere auch aufgrund der während des Winters bereits mehrmals stattgefundenen tiefergreifenden Durchfeuchtung der Schneedecke noch keinen ausgeprägten Nassschnee-Lawinenzyklus. 

Kaltfront bringt ab 21.03. Abkühlung und beendet vorerst die Frühjahrsverhältnisse

Am Samstag (21.03.) bringt eine eher schwache Kaltfront etwas Schnee. Die Temperaturen bleiben anschließend gedämpft. Nassschneelawinen sind somit vorerst kein Thema mehr. Der Jahreszeit entsprechend muss dann v.a. in den Gebieten mit Neuschnee bei folgendem (diffusen) Strahlungseinfluss v.a. auf Lockerschneelawinen geachtet werden. Zudem können weiterhin (vereinzelt) Gleitschneelawinen abgehen.

Donnerstag, 12. März 2020

Zunehmend Frühjahrsverhältnisse

Nach einer kurzfristig heiklen Situation für Wintersportler nun meist recht günstige Verhältnisse

Die vergangene Woche stand sowohl im Zeichen von traumhaftem Pulverschnee bei günstigen Verhältnissen, als auch im Zeichen einer kurzfristig heiklen Lawinensituation für den Wintersportler. Dies war der Fall, als vom Dienstag, 10.03. auf Mittwoch, 11.03. eine Warmfront über Tirol zog und zu zahlreichen spontanen Lawinenabgängen führte. Spontane Lawinen konnten auch noch am Vormittag des 11.03. beobachtet werden, als (diffuser) Strahlungseinfluss die Schneedecke noch schwächte. Mit dem anschließenden Einfließen trockener Luftmassen samt sternenklarem Himmel von Mittwoch, 11.03. auf Donnerstag 12.03. besserte sich die Situation markant. Der Donnerstag stand dann im Zeichen klassischer Frühjahrsverhältnisse mit einem tageszeitlichen Gang der Lawinengefahr.

Markant: Sonniger 08.03.; Warmfront am 10.03., anfangs Anstieg der Schneehöhe, dann mit Regen und Sonne massive Setzung; nasse Schneedecke strahlt vom 11.03. auf den 12.03. aus. Es bildet sich ein Harschdeckel, der zum Teil tragfähig war. Schneeoberfläche weicht in Folge wieder auf.

Nun folgen bis 14.03. zwei schwache Kaltfronten. Lawinentechnisch ist vorerst v.a. auf mögliche Gleitschneelawinen auf steilen Wiesenhängen sowie auf Lockerschneelawinen zu achten. Ganz vereinzelt gibt es noch kürzlich gebildete Triebschneepakete, die gestört werden können, dies v.a. schattseitig oberhalb etwa 2800m. Zusätzlich bilden sich mit den erwähnten Fronten kleine, frische Triebschneepakete. Etwas Vorsicht am ehesten in großen Höhen im kammnahen Gelände in den westlichen (vergleichsweise niederschlagsreicheren) Regionen Nordtirols.

Impressionen der vergangenen Woche

Ein Traumtag mit sehr hoher SkitourengeherInnen-Frequenz in ganz Tirol - Sonntag, der 08.03.2020. Defereggental

Pulver gab es in Ost- wie in Nordtirol. Hier Abfahrt vom Kleinen Kaserer in den Tuxer Alpen (Foto: 08.03.2020)

Es wurde vielfach sehr steiles Gelände begangen bzw. befahren. Rosskogel, Stubaier Alpen (Foto: 08.03.2020)

Feinster Wildschnee in den Tuxer Alpen. Man konnte ein interessantes, für diese Jahreszeit typisches Phänomen beobachten: Die Felle stollten mitunter auf, während die Schneeoberfläche noch trocken war. Dies gibt es nur, wenn der Schnee extrem locker, die Luft sehr trocken und die Strahlung bereits intensiv ist. In Folge könnte sich aufgrund sehr hoher Temperaturunterschiede in oberflächennahen Schichten mitunter eine Schwachschicht ("radiation recrystallisation") bilden. Voraussetzung dafür war aber aufgrund der weiteren Wetterentwicklung nicht gegeben. 

Lawinenabgänge gab es angesichts der zahllosen Wintersportler, die im freien Gelände unterwegs waren, nur wenige. Die Lawinen waren meist klein. Mitunter bestand die Gefahr, mitgerissen zu werden. Dies passierte einem Kletterer im Wilden Kaiser, der verletzt wurde.

Lawinenabgang Mädelegabel im Außerfern. (Hier wurde - wohl äußerst kurzfristig gebildeter - Oberflächenreif als Schwachschicht festgestellt). (Foto: 08.03.2020)

Lawinenabgang Goinger Törl (Foto: 08.03.2020) Nicht ganz klar ist die dortige Schwachschicht. Ev. lokales und kurzfristig relevantes gm.4 (kalt auf warm?) kammnah, schattseitig

Im Nahbereich der oberen Lawine am Kleinen Törl. Gering mächtiges Schneebrett kammnah (Foto: 08.03.2020)

Die Warmfront vom 10.03. auf den 11.03.

Siehe dazu auch den Blogeintrag vom 10.03.
Die Warmfront führte auch deshalb zu so einem markanten Anstieg der Lawinengefahr bzw. zu einer (recht) hohen spontanen Lawinenaktivität, weil es zu Beginn der Front anfangs noch schneite und der Schnee dann sukzessive bis etwa 2400m in Regen überging. Somit war flächig eine perfekte Schwachschicht in Form von vergleichsweise kälterem Pulverschnee bzw. filzigen Kristallen gegeben. Das Brett bildete sich durch den Wärmeeintrag, aber auch durch Wind in größeren Höhen.

Niederschlag bereits am 09.03., dann mit Warmfront am 10.03. - von Schnee in Regen übergehend

Regengrenzen in Tirol am Ende der Warmfront

Im Steilgelände konnten während des Niederschlags relativ rasch gering mächtige Anrisse provoziert werden. Dies zeugt von hoher Störanfälligkeit. (Foto: 10.03.2020)

Im Westen des Landes war der Niederschlag intensiver als erwartet. Dort wurde deshalb auch der Lawinenreport aktualisiert und für den 11.03. kurzfristig große Gefahr ausgegeben. Große Gefahr ("Skitouren-Groß") wäre nachträglich auch in angrenzenden Regionen gerechtfertigt gewesen, dort wo es vergleichsweise mehr schneite. Gegen Osten mit abnehmender Niederschlagsmenge wurden die Lawinen immer kleiner. Generell handelte es sich bei fast allen Lawinenabgängen - wie vorhergesagt - um oberflächige Schneebrettlawinen bzw. Lockerschneelawinen.

Lawinenabgänge in der Silvretta (Foto: 11.03.2020)

...einige davon erreichten auch Hüttenzustiege (Foto: 11.03.2020)

Lawinenabgänge im Sellraintal (Foto: 11.03.2020)

Lawinenablagerung im Zillertal (Foto: 11.03.2020)

Kleine Lockerschneelawinen in den Tuxer Alpen (Foto: 11.03.2020)

Sprengerfolge waren meist (sehr) gut. Ötztal (Foto: 11.03.2020)

Ebenso eine durch Sprengung ausgelöste Lawine im Pitztal (Foto: 11.03.2020)

Das zentrale Osttirol sowie das südliche Osttirol waren von der Warmfront kaum betroffen.

Viel Glück hatte ein Variantenfahrer im Wasserkar (Ötztal), der von einer Schneebrettlawine mitgerissen und verschüttet wurde. Nach 10 Minunten konnte er unverletzt ausgegraben werden. (Foto: 11.03.2020)

Mit Wetterbesserung rasche Stabilisierung

Wenn lockerer Pulverschnee eine Schwachschicht bildet, dann gibt es den großen Vorteil gegenüber persistenter Schwachschichten, dass sich der Pulverschnee mit dem darüber gelagerten Triebschnee recht rasch verbindet. Dies ist umso eher der Fall, je intensiver die Strahlung bzw. höher die Temperatur ist. Beides ist derzeit gegeben. Deshalb stabilisierte sich die Schneedecke sehr rasch. Die Lawinengefahr ging entsprechend zurück, stieg allerdings im Tagesverlauf heute am 12.03. aufgrund der Strahlung und der relativ hohen Temperaturen wieder an. In die Schneedecke eindringendes Wasser schwächt diese zur Zeit oberflächennah.

Eindrucksvolle Darstellung von Wasserstauzonen mittels Bildbearbeitung von Lukas Ruetz (Foto: 11.03.2020)

Ein derzeit recht typisches Profil im besonnten Steilgelände. Abfolge von Krusten. Isotherme Schneedecke. Keine Bruchfortpflanzung.

Das Frühjahr kommt - Tageszeitlichen Gang der Lawinengefahr beachten

Laut ZAMG-Wetterdienststelle folgt nach den kurzen, schwachen Kaltfronten ab Sonntag 15.03. eine anhaltend warme Schönwetterphase. Für den Wintersportler bedeutet dies: Wer früh unterwegs ist, wird doppelt belohnt: Die Lawinenverhältnisse sind günstiger als später während des Tages, zudem gibts bei guter Planung super Firn!

Die Lawinengefahr wird somit recht gut einschätzbar sein. Achten sollte man u.a. auch auf die teilweise recht großen Wechten in größeren Höhen.