Dienstag, 21. Januar 2020

Vorsicht: Frische Triebschneeansammlungen können sehr leicht gestört werden

In den vom Wind beeinflussten Gebieten haben wir ein, für den Wintersportler, ernst zu nehmendes Triebschneeproblem. Frische Triebschneepakete verbinden sich nämlich (kurzfristig) sehr schlecht, mit dem häufig sehr lockeren (und kalten) Neuschnee, welcher vom 18.01. auf den 19.01.2020 gefallen ist. (Im Neuschnee findet man zum Teil auch Graupel, der mitunter eine zusätzliche Schwachschicht bilden könnte, vergleichsweise jedoch unbedeutend ist.)

Frisches, spontanes Triebschneepaket. Tuxerjoch (Foto: 21.01.2020)

Die 3 Zutaten für ein Triebschneeproblem bzw. für das Gefahrenmuster 6 (lockerer Schnee und Wind):

Neuschnee...

...der locker  und zudem kalt ist... (Man erkennt auf dem Foto die glitzernden Neuschneekristalle. Beginnender, leichter Windeinfluss (Foto: 20.01.2020)

Überblick über die kalten Temperaturen nach dem Schneefall

...sowie Windeinfluss. Derzeit Hauptwindrichtung aus dem Südsektor

Schneefahnen am Hintertuxer Gletscher weisen auf Schneeverfrachtungen hin (Foto: 20.01.2020)

Wetterentwicklung der vergangenen Tage an einer, zur Zeit windbeeinflussten Station im Stubaital: Neuschnee, vorübergehende kalte Temperaturen und Windeinfluss bei derzeit wolkenlosem Himmel

Das gute an der Situation: Mit etwas Erfahrung können Triebschneepakete leicht erkannt werden. Zudem ist das Triebschneeproblem nicht im gesamten Land ein Thema, sondern eher in den Regionen entlang des Alpenhauptkammes sowie in typischen Föhnschneisen. In windberuhigten Gebieten kann der Wintersportler somit weiterhin guten Pulverschnee genießen.

Frischen Triebschneepaketen sollten hingegen im Steilgelände derzeit konsequent ausgewichen werden.