Montag, 18. September 2017

Herbstlicher Wintergruß auf den Bergen

Der meteorologische Sommer (Juni bis August) war laut ZAMG der drittwärmste seit Messbeginn im Jahr 1767. Wärmer waren nur der Sommer 2003 sowie der Sommer 2015. Dies hatte Auswirkungen auf die Gletscher, die massiv dahinschmolzen.
 
Den Gletschern ging es heuer wieder einmal an die Substanz. (Stubaier Alpen), Foto: 29.08.2017
 
Seit Ende August bzw. seit Beginn des meteorologischen Herbst herrscht in Tirol hingegen eine kühle, wechselhafte und niederschlagsreiche Witterung vor. Die Schneefallgrenze sank immer wieder bis etwa Waldgrenzniveau. Am 12.09. verirrten sich die ersten Flocken in Osttirol kurzfristig sogar bis in Talbereiche. Der Jahreszeit entsprechend schmolz der Schnee in mittleren und hohen Lagen rasch dahin. schattseitig und hochalpin sammelte sich dennoch bereits einiges an Schnee an.
 
Die Daten der Wetterstation am Pitztaler Gletscher zeigen eindrucksvoll das seit Anfang September sehr wechselhafte Wetter. Der Niederschlag fiel sowohl in Form von Schnee, als auch Regen. Föhn Mitte September
 
Pitztaler Gletscher am 31.08.2017
 
Pitztaler Gletscher am 18.09.2017
 
Die Gletscherskigebiete stehen somit in den Startlöchern.
 
Schneedepots vom vergangenen Winter helfen, die Pisten in den Gletscherskigebieten rascher in Betrieb zu nehmen bzw. – wie im Vordergrund zu sehen – für den Weltcupauftakt in Sölden gerüstet zu sein.
 
Hier noch ein paar Impressionen…
 
Im Inntal grün, auf den Bergen bereits weiß (Foto: 04.09.2017)
 
Am Vortag waren diese Wiesen im Defereggental noch angezuckert (Foto: 13.09.2017)
 
Bei Wanderungen im Gebirge stampft man mitunter bereits im Schnee. Blick von der Serles ins Wipptal (Foto: 15.09.2017)
 
Schnee bringt zwangsweise auch die Möglichkeit von Lawinenabgängen mit sich. Allerdings ist die Gefahr derzeit gering.
 
Prinzipiell sollte bei Schneefällen um diese Jahreszeit v.a. auf Lockerschneerutsche aus felsigem Gelände geachtet werden. Während intensiver Schneefälle samt starkem Windeinfluss und kalten Temperaturen kann sich in großen Höhen auch ein frisches Triebschneeproblem ausbilden. Gefahrenstellen findet man dann am ehesten im kammnahen, windabgewandten und sehr steilen Gelände. Aufgrund der doch noch relativ starken Sonneneinstrahlung und der wärmeren Temperaturen stabilisiert sich die Schneedecke um diese Jahreszeit rasch.
 
Die nächste Aktualisierung erfolgt bei einer deutlichen Änderung der Bedingungen. Noch hoffen wir auf einen schönen Altweibersommer…