Donnerstag, 27. Februar 2014

Gleitschneelawinen im schneereichen Süden bilden die Hauptgefahr, ansonsten überwiegend günstige Tourenverhältnisse

Gleitschneelawinen im schneereichen Süden bilden die Hauptgefahr, ansonsten überwiegend günstige Tourenverhältnisse

Gleitschneelawinen begleiten uns leider bis zum Winterende und sollten bei der Tourenplanung im schneereichen Süden unbedingt berücksichtigt werden. Hier ein paar Impressionen.

Gleitschneelawine samt zahlreichen Gleitschneerissen im Villgratental (Foto: 25.02.2014)

Vorsicht, nicht dass man auf Tour von einer Gleitschneelawine überrascht wird, Aufstieg Gaishörndl, Villgratental (Foto: 25.02.2014)

Gleitschneelawine im Gschnitztal (Foto:24.02.2014)

Ansonsten gehen nur mehr wenige Meldungen über Lawinenabgänge ein.

Im Hollbrucker Tal wurde am 25.02. ein Skitourengeher bei der Abfahrt im extrem steilen Gelände von einer Lockerschneelawine mitgerissen und verletzte sich dabei am Knie.

Lockerschneelawine im Hollbrucker Tal (Foto: 24.02.2014)

Im besonnten Gelände wurde die Schneedecke oberflächig durchfeuchtet. Auf der harten, im Süden von Saharastaub gefärbten Schneedecke, konnte man bei der Abfahrt zudem kleine Rutscher auslösen.

Rutsch auf harter, von Saharastaub gefärbten Schneeoberfläche (Foto: 25.02.2014)

Wie schon im letzten Blogeintrag geschrieben ist weiterhin auf kammnahe, meist kleinräumige Triebschneeansammlungen, vermehrt im Sektor NW über N bis ONO zu achten.

Kammnaher Triebschnee Innervillgraten im (Foto: 25.02.2014)

Kammnaher Triebschnee verbindet sich inzwischen aufgrund der Strahlungsverhältnisse recht rasch mit dem darunter befindlichen, lockeren Pulverschnee.

Kürzlich wurde allerdings wieder der Nigg-Effekt beobachtet, jenes Phänomen, bei dem sich kammnah im schattigen Gelände Oberflächenreif bildet. Bei den nächsten Schneefällen kann dies zu erhöhter Störanfälligkeit der Schneedecke führen!

Nigg-Effekt entsteht durch wärmere Luftmassen, die über die kalte Schneeoberfläche im kammnahen, schattigen Gelände streichen. (Foto: 24.02.2014)

In Einzelfällen ist eine Störung der Schneedecke in tieferen Schichten möglich, wie in einem dokumentierten Fall bei der Rötspitze in Osttirol. Dort löste sich eine stattliche Schneebrettlawine durch die Zusatzbelastung eines Wechtenbruches.

Durch Wechtenbruch ausgelöste Schneebrettlawine unterhalb der Rötspitze (Foto: 25.02.2014)

Eine mögliche Bildung von kantigen Kristallen auf dieser vormals feuchten Altschneeoberfläche wurde nur in einem einzigen Fall (Lawinenabgang Seeblaskogel), ansonsten nicht beobachtet.

Steilste Abfahrten am Karnischen Kamm (Foto: 25.02.2014)

Die Schneeverteilung bleibt sehr unterschiedlich. Extreme Schneehöhen im südlichen Osttirol, wenig Schnee im Norden.

Unglaubliche Schneemassen am Karnischen Kamm (Foto: 25.02.2014)

Unterdurchschnittliche Schneehöhen im Norden (Kitzbüheler Alpen, Foto: 25.02.2014)

Dienstag, 25. Februar 2014

Meist recht günstige Verhältnisse mit einzelnen "Ausreißern"

Vergangenes Wochenende vom 22.04. auf den 23.04. waren überdurchschnittlich viele Tourengeher und Variantenfahrer unterwegs. Dabei wurden einige Lawinen ausgelöst, zum Glück ohne Folgen. Eine überschlagsmäßige Analyse zeigt, dass die meisten Lawinen im zumindest sehr steilen Gelände in oberflächennahen Schichten ausgelöst wurden. Vereinzelt brachen diese in Folge auch in tiefere Schichten durch. Als mögliche Schwachschicht kam vor allem der Grenzbereich zwischen lockerem Pulverschnee und frischem Triebschnee (häufig im unmittelbaren Bereich der kürzlich gebildeten Saharastaubschicht) in Frage.
 
In einem Fall (Lawinenabgang Seeblaskogel) könnte auch das Gefahrenmuster „kalt auf warm - warm auf kalt“ eine Rolle gespielt haben. Der vom vergangenen Donnerstag feuchte Schnee wurde (in größeren Höhen) von kaltem Pulverschnee überlagert. Sehr kurzfristig bildete sich offensichtlich eine dünne kantige Schicht, die im extrem steilen Gelände durch einen Skifahrer gestört wurde. Diese kantige Schicht wurde ansonsten nicht beobachtet. Wir gehen von einem kurzfristigen Problem aus, das auch durch die zunehmende Sonneneinstrahlung und Erwärmung demnächst Vergangenheit sein sollte.
 
Übersichtsfoto vom Lawinenabgang am Seeblaskogel; Pfeil zeigt den Einfahrtsbereich (Foto: 23.02.2014)
 
Rote Linie: frische kantige Schicht, darunter ältere kantige Schichten; auffallend: schneearmer Bereich, extremes Steilgelände (Foto: 23.02.2014)
 
Seeblaskogel: Einfahrts- und Auslösebereich (Foto: 23.02.2014)
 
Seeblaskogel: Kurz vor dem Lawinenabgang (Foto: 23.02.2014)
 
Ebenso Glück hatten Skitourengeher bei der Pfundser Tschey. Ein ausgelöster  Airbag konnte vermutlich Schlimmeres verhindern. Weiter Lawinenereignisse wie gewohnt hier auf unserer Seite.
 
Lawinenabgang Pfundser Tschey mit Einfahrtsspur und Lawinenanriss (Foto: 22.02.2014)
 
Die in der Schlagzeile erwähnten „Ausreißer“ beziehen sich auf vereinzelt beobachtete große Schneebrettabgänge Ende der vergangenen Woche aus extrem steilem, schattseitigen, kammnahen Steilgelände um ca. 2600m. Einer wurde uns aus den südwestlichen Zillertaler Alpen, zwei aus dem Tauerntal gemeldet. Eine große Schneebrettlawine ging im Bereich des Lucknerhauses, diesmal aus ostexponiertem Gelände ab. Als Ursache muss einerseits die Erwärmung, andererseits Zusatzbelastung durch Neu- und Triebschnee angesehen werden. Der ursächliche Grund liegt jedoch in der während des Frühwinters gebildeten Schwachschicht, die uns bei zunehmender Durchnässung der Schneedecke bzw. bei massiver Auflast heuer noch begleiten wird…
 
Sonst noch ein paar Eindrücke der vergangenen Tage:
 
Gleitschneelawinen (Nördliche Stubaier Alpen) Foto: 23.02.2014
 
Vielerorts ein Pulvertraum (Nördliche Stubaier Alpen) Foto: 22.02.2014
 
In höheren Lagen zunehmend windbeeinflusst (Brennergegend) Foto: 23.02.2014
 
kurzfristig Lockerschneelawinen (Nördliche Stubaier Alpen) Foto: 23.02.2014
 
eindrucksvolle Erstbefahrungen im schneereichen südlichen Osttirol (Foto: 22.02.2014)
 

Freitag, 21. Februar 2014

Nachtrag zu Gleitschneeproblematik, Saharastaub sowie Kurzinfo zur aktuellen Situation

Die warmen Temperaturen und zunehmende Durchfeuchtung der Schneedecke erhöhen derzeit die Abgangsbereitschaft von Gleitschneelawinen. Einige Lawinen erreichten auch Straßen bzw. kamen in deren Nahbereich. Besonders betroffen ist derzeit Osttirol sowie die schneereichen Regionen entlang des Alpenhauptkammes.
 
Gleitschneeproblematik im Defereggental (Foto: 14.02.2014)
 
Gleitschneeproblematik im Defereggental (Foto: 21.02.2014)
 
Gleitschneelawinen im Virgental (Foto: 21.02.2014) 02.2014)
 
Gleitschneelawinen in den Tuxer Alpen (Foto: 20.02.2014)
 
Zudem wurde am 19.02. in den südlicheren Landesteilen Saharastaub eingeschneit. Dadurch dürfte es mitunter auch vermehrt Graupeleinlagerungen gegeben haben. Meldungen von Schneebrettlawinen im Tauerntal im sehr steilen schattigen Gelände von 2400m aufwärts am 21.02. könnten eine Erklärung dafür sein.
 
Bräunliche Färbung der Luft weist auf Saharastaub hin. Blick vom Rofan in Richtung Süden (Foto: 18.02.2014)
 
Saharastaub an der Schneeoberfläche, Geierschnabel - Tuxer Alpen (Foto vom 20.02.2014)
 
Saharastaub an der Schneeoberfläche in Obertilliach (Foto am 19.02.2014)
 
Saharastaub an der Schneeoberfläche am Stallersattel (Foto: 21.02.2014)
 
Unsere Schneedeckenuntersuchungen zeigen ansonsten meist recht vernünftige Ergebnisse. Mögliche Schwachschichten sind meist im Mittelteil der Schneedecke bzw. in Bodennähe  zu finden und sollten eher nur in Ausnahmefällen durch große Belastung im extrem steilen Gelände speziell im Nordsektor, (bei zunehmender Durchfeuchtung der Schneedecke später dann auch in den anderen Expositionen) zu stören sein.
 
Stabilitätsuntersuchung Seblasspitze (Nördliche Stubaier Alpen) Foto: 20.02.2014
 
Umfangreiche Stabilitätsuntersuchungen in den Stubaier Alpen am 20.02. mit Unterstützung des BH-Hubschraubers
 
Zunehmend muss nun auf  möglichen strahlungsbedingten Festigkeitsverlust der Schneedecke geachtet werden. So werden Lockerschneelawinen nach den prognostizierten Schneefällen wieder kurzfristig aus besonntem extrem steilen Gelände ein Thema werden.
 

Donnerstag, 20. Februar 2014

Vermehrter Abgang von Gleitschneelawinen im schneereichen Süden - entlang des Alpenhauptkammes und südlich davon Saharastaub in oberflächennahen Schichten

Gestern am 19.02. hat es in weiten Teilen Tirols zwischen etwa 1500m und knapp 2000m hinauf geregnet, im Süden zum Teil auch intensiv. Die ohnehin teilweise schon angefeuchtete Schneedecke in tiefen und mittleren Lagen wurde dadurch weiter durchnässt. Die Folge waren vermehrte Abgänge von Gleitschneelawinen samt Straßensperren in exponierten Bereichen unterhalb von steilen Grashängen.

Erwähnenswert ist zudem noch der am 18.02. in der Atmosphäre zu beobachtende und inzwischen in den niederschlagsreichen südlichen Regionen auch in der Schneedecke sichtbare Saharastaub.

Abgesehen von dem ernst zu nehmenden Thema der Gleitschneelawinen zeigen sämtliche Stabilitätsuntersuchungen der vergangenen Tage eine meist recht gut verfestigte Schneedecke. Frischer Triebschnee sollte inzwischen nur mehr in hochalpinen Lagen (also oberhalb etwa 3000m) im Sektor Nord zum Auslösen sein.

Fotos zur aktuellen Situation folgen morgen am 21.02.2014.

Montag, 17. Februar 2014

Lockerschneelawinen, kammnaher Triebschnee sowie Gleitschneelawinen

Während der vergangenen Tage wurden wir in Summe von zwei Lawinenabgängen mit Personenbeteiligung informiert. Die Dunkelziffer dürfte etwas höher gelegen sein. Durchwegs handelte es sich um frischen, kammnahen Triebschnee. In den zwei beschriebenen Fällen war einiges an Glück im Spiel, dass nichts passiert ist.
 
Ein Alleingänger löste am 14.02.2014 bei der Abfahrt von der Schönleitenspitze östlich von Kals am Großglockner eine Schneebrettlawine mittlerer Größe aus. Die Lawine ging unmittelbar unterhalb seiner Skispitzen ab, sodass die Person nicht mitgerissen wurde. Die Lawine brach auf ca. 2500m und blieb auf ca. 1800m stehen. Anrissbereich um 35°, Exposition SW.
 
Lawinenabgang Schönleitenspitze am 14.02.2014 - Überblick
 
Lawinenabgang Schönleitenspitze am 14.02.2014 - Anrissbereich
 
Im Außerfern spielten sich am 15.02.2014 ähnliche Szenen ab, als zwei Skitourengeher bei der Abfahrt vom Bergwerkskopfs ebenso unmittelbar unterhalb ihrer Spuren eine Schneebrettlawine auslösten. Auch hier kam niemand zu Schaden.
 
Lawinenabgang Bergwerkskopf (Außerfern) am 15.02.2014
 
Ansonsten wurden wir speziell am Samstag, den 15.02.2014 darüber informiert, dass sehr viele Tourengeher und Variantenfahrer auch im extremen Gelände unterwegs waren. In Summe muss somit die Gesamtsituation der von uns beschriebenen recht gut entsprochen haben (sh. vorigen Blogeintrag).
 
Kammnaher Triebschnee im hinteren Ötztal (Foto: 15.02.2014)
 
Kammnaher Triebschnee im Defereggental (Foto: 15.02.2014)
 
Inzwischen hat es wieder geschneit.
 
 
Meist wehte der Wind schwach. Der Schnee ist somit locker gefallen, wurde aber am 17.02. in tiefen und mittleren Lagen zunehmend durchfeuchtet.
 
Lockerer Pulverschnee überdeckt so manche kammnahen Triebschneepakete, aber auch Steine (!) (Sonnenspitze, Tuxer Alpen am 17.02.2014)
 
In ganz Tirol kurzfristig vermehrt zu beobachten sind nun Lockerschneelawinen…
 
Lockerschneelawinen in den Kalkkögeln (Foto vom 17.02.2014)
 

Die größte Gefahr geht jedoch unverändert von Gleitschneelawinen in den südlichen, schneereichen Landesteilen aus. Zumindest kündigen sich diese meist durch Risse an und sind somit von der Örtlichkeit recht gut zu lokalisieren, leider aber vom Abgangszeitpunkt nicht einzuschätzen.

Freitag, 14. Februar 2014

In Summe gute Gesamtsituation. Frischen Triebschnee sowie Gleitschneelawinen in den südlichen Landesteilen beachten. Mit Neuschnee am Sonntag (16.02.2014) erhöhte Vorsicht v.a. im Süden

Dank eines Lawinenkommissionskurses in Galtür, dank der Unterstützung des Bundesheerhubschraubers vom Stützpunkt Schwaz, dank unserer Beobachter und weiterer „Informanten“ können wir hier wieder einmal einen sehr guten Überblick über die Gesamtsituation in Tirol geben:

 

Das Wetter war in Summe wechselhaft. Von wolkenlos über bedeckt, windstill bis Sturm, warm bis kalt, Schneefall und Regen war alles dabei.

 

Wetterstationsdaten Thurntaler in der Region Zentralosttirol der vergangenen Woche

 

Interessant sind auch die von unseren Beobachtern aufsummierten täglich gemessenen Neuschneesummen. Gar nicht so wenig, was da im Süden wieder einmal zusammengekommen ist…

 

Die von unseren Beobachtern aufsummierten Neuschneehöhen. Wie könnte es anders sein: Der Süden war wieder einmal Spitzenreiter…

 

Der meist lockerer Pulverschnee wurde (und wird) verfrachtet, sowohl ganz im Norden, als auch im Süden des Landes. Im Süden trifft man vergleichsweise häufiger auf mächtigere Triebschneepakete als weiter im Norden. Vorsicht: Kurzfristig heißt es auch im südexponierten Gelände vermehrt aufpassen, weil der Wind auf W bis N gedreht hat. Dies gilt derzeit allerdings nur mehr für höhere Bereiche, da die Sonneneinstrahlung rasch zu einer Stabilisierung der Triebschneepakete beiträgt.

 

Schneeverfrachtungen am Gaishorn im Außerfern (Foto: 09.02.2014)

 

Wind samt Verfrachtungen am Patscherkofel, Tuxer Alpen (Foto: 10.02.2014)

 

Die Tourengeher erreichten genau zum Höhenpunkt des Windes bei Böen bis zu 100 km/h die Windstation Compedal in Zentralosttirol (Foto: 12.02.2014)

 

Ein Blick aus dem Bundesheerhubschrauber: Schneefahnen in den Osttiroler Tauern (Foto: 13.02.2014)

 

Lawinen konnten in Summe nur wenige beobachtet werden. Es handelte sich dabei fast durchwegs um frischen Triebschnee. Am ehesten sah man künstlich ausgelöste Lawinen, kleine spontane Schneebrettlawinen im extrem steilen, kammnahen Gelände sowie (auch größere) Gleitschneelawinen.

 

Die Vorbereitung zu einer künstlichen Lawinenauslösung während eines Lawinenkommissionskurses im Paznauntal. Im Hintergrund erkennt man die installierten Sprengmasten (Foto: 12.02.2014)

 

Mitunter gute Sprengerfolge, wie hier in der Silvretta Skiarena (Foto:11.02.2014)

 

Ein gewaltiger Anriss einer künstlich ausgelösten Lawine im kammnahen, hochalpinen Gelände am Rettenbachgletscher in den südlichen Stubaier Alpen (Foto: 11.02.2014)

 

Kammnaher Rutsch im Karwendel (Foto: 13.02.2014)

 

Ein Bruch in tiefe Schwachschichten wurde das letzte Mal um den 07.02. in den nördlichen Stubaier Alpen beobachtet, als anhaltend stürmischer Wind zu großen Schneeauflasten und in Folge zum Bruch der Schneedecke führte. Inzwischen sollten solche Lawinen nur mehr unter sehr ungünstigen Konstellationen (große Zusatzbelastung, extremes Steilgelände, schneearme Bereiche) auszulösen sein. Schattseitig ist dies oberhalb etwa 2400m, in den übrigen Expositionen oberhalb etwa 2500-2600m vorstellbar. Als Schwachschicht kommen dabei v.a. kantige Kristalle im Bereich von harten Krusten in Frage.

 

Großer Schneebrettanriss unterhalb der Irzwände in den nördlichen Stubaier Alpen (Foto: 08.02.2014)

 

Große Schneebrettlawine an der Nordseite des Rietzer Grießkogels in den nördlichen Stubaier Alpen. Das Foto entstand ca. 1km östlich des oben abgebildeten Fotos (Irzwände).  Die Lawine dürfte ebenso um den 07.02. abgegangen sein (Foto: 13.02.2014)

 

 

Unsere Schneedeckenuntersuchungen zeigen Problemschichten v.a. im obersten Bereich der Schneedecke in Form von frischem Triebschnee auf lockerem Pulverschnee. Vereinzelt wurde uns auch von Oberflächenreif berichtet, u.a. in den Tuxer Alpen (Das Foto stammt aus der Silvretta am 12.02.2014)

 

Brüche in der Altschneedecke erfolgen unregelmäßig und rau, was positiv zu werten ist. (Osttiroler Tauern am 13.02.2014)

 

Als „Biester“ bezeichnet unser Beobachter Gerhard Figl treffenderweise die Gleitschneelawinen. Im Süden kommt viel Schnee zusammen - eine wahrlich ernst zu nehmende Gefahr!

 

Man kann es nicht oft genug wiederholen: Gleitschneelawinen gehören zu jenen Lawinen, die man praktisch nicht vorhersagen kann. Fest steht nur, dass diese bei zunehmender Erwärmung und Durchfeuchtung der Schneedecke häufiger auftreten. Allerdings gleiten sie genauso auch an kalten Tagen während der Nachtstunden ab, wie man es u.a. während der vergangenen Tage beobachten konnte.

 

Details zur Problematik der Gleitschneelawinen in einem ebenso sehr schneereichen Winter im Süden des Landes finden sich übrigens auch in unserem Winterbericht 2008-2009, der im Archiv unter http://lawine.tirol.gv.at verfügbar ist.

 

Die Schneeverteilung bleibt weiterhin sehr ungleich. Extreme Schneehöhen im Süden, wenig bis kein Schnee ganz im Norden.

 

Tiefster Winter am Karnischen Kamm (Foto: 11.02.2014)

 

Gute Schneelage am unmittelbaren Alpenhauptkamm, wie hier in der Silvretta. Übrigens: Dieses Wochenende öffnen einige höher gelegene Hütten ihre Pforten (Foto: 12.02.2014)

 

Ein harter „Kampf“ um so manche Abfahrt (Vorderes Zillertal, Foto am 13.02.2014)

 

Am wenigsten Schnee liegt weiterhin ganz im Norden des Landes (Wetterstein mit Blick nach Deutschland in Richtung Alpenvorland (Foto: 13.02.2014)

 

Was gibt es sonst noch: Rechtzeitig zum Valentinstag blühen im Norden auch schon die ersten Blumen…

 

Schneerosen an der Südseite des Wilden Kaisers (Foto: 07.02.2014)