Der für heute abends vermutete Anstieg der Lawinengefahr auf die Stufe sehr groß (Stufe 5) wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht eintreten. Neuesten Informationen der ZAMG-Wetterdienststelle zufolge wird der Hauptniederschlag während der Nachtstunden ganz im SO Osttirols fallen. Dort erwarten wir bis morgen in der Früh nochmals ca. 50cm Neuschnee. Richtung Norden sollte deutlich weniger Neuschnee fallen.
Begünstigend für die Gesamtsituation ist die heute beobachtete Setzung und damit einhergehend leichte Stabilisierung der Schneedecke. Begünstigend ist auch, der hohe Gradient beim Neuschneezuwachs von SO Richtung Norden. Dies bedeutet, dass in Zentralosttirol, also dort, wo wir bodennahe Schwachschichten finden, die notwendige Zusatzbelastung für den befürchteten Kollaps der Schneedecke mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht eintreten wird, auch wenn es in der Höhe mitunter große Verfrachtungen gibt.
Ganz im SO dürfte der heutige Stabilisierungsprozess dazu beigetragen haben, dass spontane Lawinen, die wir während der Nachtstunden erwarten, nicht sehr groß, sondern maximal groß werden können. Vermehrt werden Lawinen aus kammnahen, hoch gelegenen Einzugsgebieten im Nordsektor abgehen.
Ab morgen wird sich die Situation mit Nachlassen der Niederschläge und des Windes rasch entspannen.
Allerdings bleiben Gleitschneelawinen eine unberechenbare Gefahr!
In ganz Tirol müssen Wintersportler derzeit über gutes lawinenkundliches Wissen verfügen, wenn sie im freien Skigelände unterwegs sind. Im südlichen Osttirol raten wir von Unternehmungen im freien Gelände vorerst ab.