Die warmen Temperaturen und zunehmende Durchfeuchtung der Schneedecke erhöhen derzeit die Abgangsbereitschaft von Gleitschneelawinen. Einige Lawinen erreichten auch Straßen bzw. kamen in deren Nahbereich. Besonders betroffen ist derzeit Osttirol sowie die schneereichen Regionen entlang des Alpenhauptkammes.
Gleitschneeproblematik im Defereggental (Foto: 14.02.2014)
Gleitschneeproblematik im Defereggental (Foto: 21.02.2014)
Gleitschneelawinen im Virgental (Foto: 21.02.2014) 02.2014)
Gleitschneelawinen in den Tuxer Alpen (Foto: 20.02.2014)
Zudem wurde am 19.02. in den südlicheren Landesteilen Saharastaub eingeschneit. Dadurch dürfte es mitunter auch vermehrt Graupeleinlagerungen gegeben haben. Meldungen von Schneebrettlawinen im Tauerntal im sehr steilen schattigen Gelände von 2400m aufwärts am 21.02. könnten eine Erklärung dafür sein.
Bräunliche Färbung der Luft weist auf Saharastaub hin. Blick vom Rofan in Richtung Süden (Foto: 18.02.2014)
Saharastaub an der Schneeoberfläche, Geierschnabel - Tuxer Alpen (Foto vom 20.02.2014)
Saharastaub an der Schneeoberfläche in Obertilliach (Foto am 19.02.2014)
Saharastaub an der Schneeoberfläche am Stallersattel (Foto: 21.02.2014)
Unsere Schneedeckenuntersuchungen zeigen ansonsten meist recht vernünftige Ergebnisse. Mögliche Schwachschichten sind meist im Mittelteil der Schneedecke bzw. in Bodennähe zu finden und sollten eher nur in Ausnahmefällen durch große Belastung im extrem steilen Gelände speziell im Nordsektor, (bei zunehmender Durchfeuchtung der Schneedecke später dann auch in den anderen Expositionen) zu stören sein.
Stabilitätsuntersuchung Seblasspitze (Nördliche Stubaier Alpen) Foto: 20.02.2014
Umfangreiche Stabilitätsuntersuchungen in den Stubaier Alpen am 20.02. mit Unterstützung des BH-Hubschraubers
Zunehmend muss nun auf möglichen strahlungsbedingten Festigkeitsverlust der Schneedecke geachtet werden. So werden Lockerschneelawinen nach den prognostizierten Schneefällen wieder kurzfristig aus besonntem extrem steilen Gelände ein Thema werden.