Donnerstag, 28. Februar 2013

Mit Ausnahme des südlichen Osttirols günstige Lawinensituation bei zunehmend schlechter Schneequalität

Es überwiegen günstige Verhältnisse mit einem Nord-Süd-Gefälle der Lawinengefahr. Am vergleichsweise ungünstigsten bleibt die Situation vorerst im südlichen Osttirol, wo Schneebrettlawinen im sehr steilen Gelände oberhalb etwa 2000m im Sektor WNW über N bis ONO innerhalb der Altschneedecke immer noch durch geringe Belastung ausgelöst werden können. Lawinen können dort mittlere Größe erreichen.
 
Golzentipp am Karnischen Kamm am 24.02.2013
 
Richtung Norden wird die Situation immer besser. Ganz im Norden herrscht inzwischen geringe Gefahr. Die Hauptgefahr geht von kleinen, kammnahen Triebschneepaketen aus.
 
Ein Rutsch wird bewusst im kammnahen Gelände ausgelöst (Silvretta, am 27.02.2013)
 
Natürlich macht sich nun auch die Sonneneinstrahlung zunehmend bemerkbar. Aufgrund der sehr trockenen Luft kommt es jedoch noch nicht zu einer massiven Durchfeuchtung der Schneedecke.
 
Meist harmlose Lockerschneelawinen aus felsdurchsetztem, besonnten Gelände (Silvretta, am 227.02.2013)
 
Die Schneequalität ist seit Sonntag allgemein immer schlechter geworden. Schuld daran haben Wind in höheren Lagen und Sonneneinstrahlung in tieferen Regionen.
 
Mit zunehmender Seehöhe gab es mehr Windeinfluss, dadurch findet man dort auch immer öfters Bruchharsch; Blick auf die Dreiländerspitze (Foto vom 26.02.2013)
 
Wer sucht, der findet aber immer noch Pulverschnee…
 
Bielerhöhe am 26.02.2013
 
Interessant ist auch, dass wir während der vergangenen Tage vermehrt Rückmeldungen über Wechtenbrüche bekommen haben  und auch selbst diese beobachten konnten. Durch deren Zusatzbelastung können kammnah mitunter auch kleine Lawinen ausgelöst werden. Primär ist auf eine mögliche Absturzgefahr zu achten!
 
Stolz präsentieren sich vielerorts mächtige Wechten (Foto vom 27.02.2013)
 
Mancherorts wird das Gewicht zu schwer (Foto vom 26.02.2013)
 

Montag, 25. Februar 2013

Frischen Triebschnee beachten! Kurzfristig vermehrter Abgang von Lockerschneelawinen. Strahlung zeigt zunehmend ihre Wirkung

In Osttirol sowie entlang des Alpenhauptkammes schneite es während der vergangenen Tage. Am meisten Neuschnee gab es im südlichen Osttirol mit lokal bis zu 50cm. Die Neuschneehöhe nahm Richtung Norden deutlich ab.
 
 
Entscheidend für die Situation ist jedoch vor allem der teilweise recht kräftige Windeinfluss, der zu umfangreichen Verfrachtungen führte.
 
 
Hier eine Detailansicht des vergangenen Wettergeschehens eines der exponiertesten Bereiche in den Südlichen Ötztaler Alpen.
 
 
Wind verfrachtet den sehr lockeren Neuschnee in größeren Höhen (Foto vom 23.02.2013)
 
Triebschnee lagert schattseitig teilweise auf Oberflächenreif (u.a. Nigg-Effekt) und ist sehr leicht zu stören.
 
Oberflächenreif als Gleitfläche im kammnahen Gelände (Foto vom 23.02.2013)
 
Rissbildung als Warnsignal für die schlechte Verbindung (Foto vom 23.02.2013)
 
Heute am 25.02. sicherlich wiederum ein Thema: Zahlreiche Lockerschneelawinen aus felsdurchsetztem Gelände.
 
Lockerschneelawinen durch Strahlungseinfluss
 
Immer wichtiger wird nun der Strahlungseinfluss. Die Luft ist noch trocken, was noch nicht zu einer massiven Durchfeuchtung der Schneedecke führen wird. In windbeeinflussten, sehr steilen, besonnten Hängen muss dennoch mit spontanen Schneebrettlawinen gerechnet werden. Meist werden diese klein, am Alpenhauptkamm sowie im südlichen Osttirol vereinzelt mittelgroß sein.

Freitag, 22. Februar 2013

Vorsicht v.a. im kammnahen Gelände. Ansonsten überwiegend günstige Verhältnisse bei häufig traumhaftem Pulverschnee!

Während der vergangenen Tage dominierte in ganz Tirol wechselhaftes Wetter.
 
Blick Richtung Zettersfeld in Osttirol am 20.02.2013
 
Es schneite immer wieder.
 
 
Wind führte mancherorts vom 19.02. auf den 20.02. kurzfristig zu einer Verschlechterung der Lawinensituation.
 
Deutlich zu erkennen ist die markante Zunahme des Windes am 19.02. und 20.02.
 
Schneefahnen im südlichen Osttirol am 19.02.2013
 
Es bildeten sich frische, zum Teil recht störanfällige Triebschneepakete, vermehrt im kammnahen Gelände. Dieser Triebschnee ist mit dem lockeren, kalten Neuschnee der vergangenen Tage schlecht verbunden und kann somit recht leicht durch Wintersportler gestört werden. Erschwerend kommt v.a. im kammnahen, schattigen Gelände hinzu, dass sich kleinräumig mancherorts durch den so genannten Nigg-Effekt auch Oberflächenreif gebildet hat. Meldungen darüber bekamen wir aus der Silvretta, den Zillertaler Alpen sowie dem Außerfern.
 
Nigg-Effekt an der Grenze Außerfern-Allgäu (Foto vom 18.02.2013). Warme Luft steigt von links auf und streicht beim Grat schattseitig (rechts) über die deutlich kältere Schneeoberfläche. Es entsteht kleinräumig heimtückischer Oberflächenreif!
 
Inzwischen haben sich Spannungen vielerorts wieder etwas abgebaut. Auch weht häufig kaum mehr Wind. Dennoch: Am Wochenende sollte man diese Gefahr im Auge behalten!
 
Bei entsprechender Sonneneinstrahlung können sich trotz der kalten Temperaturen weiterhin Lockerschneelawinen aus felsdurchsetztem Gelände lösen. Ebenso bleiben Gleitschneelawinen auf steilen Grashängen weiter ein Thema.
 
Meist harmlose Lockerschneelawinen, Lienzer Dolomiten  (Foto vom 19.02.2013)
 
Wir bekamen vereinzelt auch Informationen über Wechtenbrüche, die in Folge kammnah Lawinen auslösten.
 
Auch im Auge behalten: Wechten; Kübelspitze (Foto vom 18.02.2013)
 
Wie schon erwähnt: Es ist und bleibt vorerst kalt:
 
 
Neben den erwähnten eher kleinräumigen Gefahren erwartet uns allerdings meist supertoller Pulverschnee.
 
Ein Pulvertraum in den Tuxer Alpen (Foto vom 21.02.2013)
 
Auch Eiskletterer haben ihre Freude.
 
Eiskletterer am Felbertauern Nordportal (Foto vom 19.02.2013)
 

Zusammenfassung kürzlicher Lawinenereignisse

Lawinen der vergangenen Woche haben sich so gut wie alle im kammnahen Gelände zugetragen.
 
Gut ausgegangen: Gliegerkarspitze (Foto vom 17.02.2013)
 
Das folgenschwerste ereignete sich am 19.02.2013 unterhalb des Spitzköfeles am Karnischen Kamm.
 
Spitzköfele; Der Unfall ereignete sich unterhalb des Gipfelkreuzes links des Grates ( auf der nicht einsehbaren Seite) Foto vom 19.02.2013
 
Als Schwachschicht diente die bereits mehrmals erwähnte kantige Schicht auf einer harten Kruste innerhalb der Altschneedecke, die im südlichen Osttirol vergleichsweise am markantesten ausgeprägt ist. Kammnah war am Unfallort älterer Triebschnee eingelagert. Spannungen, die normalerweise durch die längere Kälteperiode  bereits meist abgebaut waren, waren dort noch vorhanden. (Beim Aufstieg dominerte bis knapp unterhalb des Gratbereichs eine spannungsarme Schneedecke. Ein aus der Steiermark stammender Bergführer löste bei der Abfahrt die Schneebrettlawine aus, wurde ca. 500m mitgerissen, teilweise verschüttet und konnte sich schwer verletzt selbst befreien. Sein Begleiter wurde nicht mitgerissen. Beide alarmierten sie die Bergrettung. Erst nach einiger Zeit stand dann fest, dass niemand total verschüttet wurde.
 
Ein Foto während des Einsatzes: Man erkennt die Aufstiegsspur, unterhalb des Gipfels den Begleiter; rechts unterhalb  von ihm ging die Lawine ab (Foto vom 19.02.2013)
 
Hier noch ein Foto vom Ponten im Nordwesten des Landes. Die Lawine löste sich ebenso im kammnahen, sehr steilen Gelände.
 
Foto vom 19.02.2013
 
Nach einem Abgang einer Gleitschneelawine im Steißbachtal wurde am 20.02.2013 eine Suchaktion gestartet. Es wurde glücklicherweise niemand verschüttet.
 
Ansonsten wurden noch Negativlawinen (also keine Verschütteten) vom Bismark (Unterland) und Füssener Jöchl jeweils am 19.02. gemeldet.

Mittwoch, 20. Februar 2013

Schneefall, Wind und eingeschneiter Oberflächenreif führen zu einer Verschlechterung der Situation

Schlechtwetterfront im Anmarsch am Alpenhauptkamm (Foto vom 19.02.2013)
 
Gestern (19.02.) lösten Wintersportler am Spitzköfele in den Osttiroler Dolomiten in einem extrem steilen, ostexponierten Hang eine Schneebrettlawine aus. Als Gleitfläche diente die Schwachschicht aus kantigen Kristallen, die sich im Jänner im südlichen Osttirol aufgrund des Gefahrenmusters „kalt auf warm“ gebildet hatte (wie im Blogeintrag vom 11.02.2013 beschrieben wurde).
 
Nähere Details folgen demnächst.
 

Samstag, 16. Februar 2013

Mit Ausnahme eher kleinräumiger, kammnaher Triebschneepakete meist günstige Tourenbedingungen

Im ganzen Land wird inzwischen häufig sehr steiles bis extrem steiles Gelände befahren, ohne dass Lawinenereignisse bekannt werden - auch das ist ein Indiz für einen verbreitet recht günstigen Schneedeckenaufbau.
 
Steilabfahrt in den Nördlichen Stubaier Alpen (Foto vom 15.02.2013)
 
Steilabfahrt in Zentralosttirol (Foto vom 14.02.2013)
 
Das deckt sich auch mit unseren zahlreichen Schneeprofilen und Stabilitätsuntersuchungen, die wir selbst durchführen oder aber von unseren Beobachtern, von Kommissionsmitgliedern, Alpinpolizisten und interessierten Wintersportlern dankenswerterweise zur Verfügung gestellt bekommen.
 
Eine unserer zahlreichen Schneedeckenuntersuchungen, diesmal gemeinsam mit unserem Beobachter Horst Fankhauser im Bereich des Turmferners (Nördliche Stubaier Alpen) am 14.02.2013
 
Es weist vieles auf eine entweder spannungsarme bzw. meist recht kompakte Schneedecke hin. Schwachschichten innerhalb der Schneedecke findet man am ehesten in Form von kantigen Kristallen im Bereich von Regenkrusten bzw. alten Schmelzharschkrusten innerhalb der Altschneedecke. Unsere Untersuchungen zeigen, dass eine Störung derzeit eher unwahrscheinlich ist, sei es, dass die mögliche Schwachschicht nicht ausgeprägt genug ist, sei es, dass darüber gelagerter Schnee zu spannungsarm ist, oder sei es, dass Schwachschichten von so viel Altschnee überlagert sind, dass Wintersportler diese nur mehr in Ausnahmefällen stören können. (z.B. südliches Osttirol bzw. inneralpine Regionen, Alpenhauptkamm).
 
Die Hauptgefahr stellen derzeit somit eindeutig frische, kammnahe und meist kleinräumige Triebschneepakete dar, die an der Schichtgrenze zum kalten, lockeren Neuschnee, auf dem vereinzelt Oberflächenreif beobachtet wurde, nicht ideal miteinander verbunden sind.
 
Inzwischen merkt man bereits die zunehmend intensiver werdende Strahlung. Klar, dass dann der bei kalten Temperaturen locker gefallene Schnee im felsdurchsetzten, v.a. besonnten Gelände, leicht als Lockerschneelawine abgehen kann, wie dies u.a. am 14.02.2013 in ganz Tirol der Fall war.
 
Lockerschneelawinen in den Nördlichen Stubaier Alpen (Foto vom 14.02.2013)
 
Lockerschneelawinen in Zentralosttirol (Foto vom 14.02.2013)
 
Klar, dass sich die intensive Strahlung auch auf die Schneequalität auswirkt. In besonnten sehr steilen Hängen hat sich am 14.02. bereits verbreitet ein dünner Schmelzharschdeckel gebildet. Darüber lagern inzwischen wieder einige cm Neuschnee. In höheren Lagen findet man hingegen häufiger eine vom Wind beeinflusste Schneedecke, in tiefen und mittleren, schattigen Lagen allgemein noch super Pulverschnee.
 
Extra hinweisen müssen wir weiterhin auf die mögliche Gefahr von Gleitschneelawinen. Es handelt sich um vereinzelte, aber regelmäßige Abgänge während der vergangenen Wochen.
 
Ein Suchbild: Wie viele Gleitschneelawinen sind bereits abgegangen, wie viele Risse kann man erkennen? (Foto vom 15.02.2013)
 
Das Arlberggebiet sowie Außerfern zählt sicherlich zu jenen Gebieten, mit den meisten Gleitschneelawinen (Foto vom 14.02.2013)
 
Die günstige Situation freut natürlich auch Wirte höher gelegener Hütten, die nun zunehmend ihre Wintersaison starten.
 
Bereits bzw. demnächst in Betrieb: höher gelegene Hütten. Das Foto zeigt die Franz-Senn-Hütte in den Nördlichen Stubaier Alpen (Foto vom 14.02.2013)

Mittwoch, 13. Februar 2013

In Tirol liegt überdurchschnittlich viel Schnee

Nach dem letztjährigen außergewöhnlich schneereichen Winter in Nordtirol sowie im Norden Osttirols liegen die Schneehöhen auch diesen Winter über dem langjährigen Durchschnitt.
 
Beobachterstation in Boden. Die dicke, violette Linie der obersten Grafik zeigt die aktuelle Schneehöhe, die dünne Linie das langjährige Mittel, der graue Bereich die bisherigen Maxima und Minima. Darunter in rot die um 07:00 Uhr morgens gemessenen Neuschneehöhen dieses Winters
 
Die Schneehöhenkarte zeigt ein ziemlich ausgeglichenes Bild für Tirol.
 
 
Am meisten Schnee liegt im Nordwesten des Landes, an der Grenze zum Allgäu (Foto vom 09.02.2013)
 
Der Föhneinfluss von Anfang der Woche wirkte sich nur in höheren Lagen speziell in den Regionen entlang des Alpenhauptkammes sowie in typischen Föhnschneisen negativ auf die Schneequalität und die Lawinengefahr aus. Frische Triebschneepakete, die durch den Windeinfluss entstanden sind, können unverändert leicht durch geringe Belastung gestört werden. In windbeeinflussten, v.a. kammnahen Steilhängen war die Zusatzbelastung des Triebschnees immer wieder groß genug, um auch kleine, vereinzelt mittlere Lawinen spontan abgehen zu lassen.
 
Kammnahes, frisches Schneebrett in den Tuxer Alpen (Foto vom 12.02.2013)
 
Weiterhin (entgegen den Befürchtungen des kürzlich erfolgten Blogeintrages) kann man also vielerorts schönen Pulverschnee genießen. Für den 14.02. erwarten wir mit Sonneneinstrahlung vermehrt Lockerschneelawinen aus felsdurchsetztem Gelände. Ganz vereinzelt sind im kammnahen, extrem steilen, besonnten Gelände v.a. am Nachmittag auch kleinere spontane Schneebrettlawinen in Form des kürzlich gebildeten Triebschnees denkbar.

Schneebrettlawinen, die im Altschnee auf kantigen Kristallen im Bereich der Ende Jänner, Anfang Februar gebildeten Regenkrusten abgehen, sind zur Zeit eher unwahrscheinlich, dennoch nicht ganz auszuschließen. Dies betrifft v.a. jene Bereiche, wo der Neuschnee durch Strahlungseinfluss gebunden wird. Schneebrettlawinen dürften nur kleinräumig durch große Zusatzbelastung in einem Höhenbereich zwischen etwa 1900m und 2300m auszulösen sein.
 
Pulverschnee in windgeschützten Lagen in ganz Tirol (Foto vom 12.02.2013)

Dienstag, 12. Februar 2013

Die Situation im südlichen Osttirol ist besser als angenommen

Wie prognostiziert hat es im südlichen Osttirol am meisten geschneit. Spitzenreiter war die Dolomitenhütte mit 30cm, in Obertilliach waren es 25cm, Richtung Norden schneite es zwischen 5 und 20cm. Die Situation stellt sich somit besser dar, als der angenommene „worst case“ von gestern. Mit spontanen Lawinen in der im gestrigen Blog beschriebenen Schwachschicht ist nicht zu rechnen. Aufpassen muss man - wie in ganz Tirol - insbesondere auf frischen Triebschnee!
 
 

Montag, 11. Februar 2013

Gedanken zum prognostizierten Neuschneezuwachs im südlichen Osttirol für den 12.02.2013

Vorab ein Blick in die Vergangenheit: Während Ende Jänner die Altschneedecke im Großteil Tirols stabil aufgebaut war, konnte man im südlichen Osttirol eine ausgeprägte Schwachschicht innerhalb der Altschneedecke beobachten. Diese war die Ursache einiger, zum Teil großer Lawinenabgänge um den 15.01.2013.
 
Schneebrettlawine im Schöntal (Foto vom 26.01.2013)
 
Großflächige Lawinenabgänge im Hollbruckertal (Foto vom 27.01.2013)
 
Die Schwachschicht, die für diese Lawinenabgänge verantwortlich war, bestand aus kantigen Kristallen, die sich unterhalb einer Regenkruste von Ende Dezember gebildet hat (Gefahrenmusters „kalt auf warm“).
Unter einer Regenkruste hatten sich kantige Kristalle gebildet.
 
Entscheidend für die Entstehung dieser Schwachschicht war vor allem die Wettersituation während der zweiten Jännerwoche. In Tirol herrschte eine nordwestliche Höhenströmung vor, die immer wieder feuchte Luft an die Alpennordseite schaufelte. Das südliche Osttirol war wetterbegünstigt, die Luft dort wesentlich trockener. Vor allem am 10./11. Jänner wurde mit dieser NW-Strömung feuchtkalte Luft an die Alpen geführt, die entlang der Nordalpen und des Alpenhauptkamms 10-20cm Neuschneezuwachs brachte, während im südlichen Osttirol sehr kalte, aber trockene Luftmassen eingeflossen sind. Es herrschten dort also ideale Bedingungen für die aufbauende Umwandlung vor.
 
Erst ab dem 14.01. sorgte ein Tief über Norditalien für Niederschläge im Südstau. Im südlichen Osttirol schneite es zwischen dem 14. Und 16.01. bis zu 50cm.
Danach konnte man nochmals Ende Jänner aufgrund der überdurchschnittlich warmen Temperaturen spontane Lawinen beobachten.
 
Schneebrettlawinen vom 31.01. unterhalb der Öfenspitze (Foto vom 01.02.2013)
 
Danach hat sich die Situation entspannt. Nun wird für das südliche Osttirol Neuschnee in der Größenordnung zwischen 30 und 50cm prognostiziert. Der Wind weht aus südlicher Richtung.
 
 
Diese Zusatzbelastung kann mitunter oberhalb etwa 2000m zu einem Bruch innerhalb der Schwachschicht im kammnahen Gelände der Exposition WNW über N bis ONO führen. Lawinen mittlerer Größe sind denkbar. Zudem ist natürlich - wie in ganz Tirol - besonders oberhalb der Waldgrenze auf frische Triebschneepakete zu achten!