Freitag, 29. Dezember 2017

Einige Lawinenabgänge mit Personenbeteiligung - gebietsweiser Anstieg der Gefahr mit Warmfront

Am heutigen 29.12.2017 erhielten wir von der Leitstelle Tirol 10 Meldungen über Lawinenereignisse mit Personenbeteiligung, verteilt über das gesamte Land. Teilweise war viel Glück im Spiel, dass nichts Gröberes passiert ist. Die Lawinen hatten großteils mit dem kürzlich gebildeten Triebschnee zu tun und wurden unseren bisherigen Erhebungen nach entweder im kammnahen oder im schattigen, sehr steilen Gelände oberhalb der Waldgrenze ausgelöst. Vereinzelt wurden auch Gleitschneelawinen beobachtet - eine davon löste sich im Arlberggebiet unmittelbar nach der Befahrung von 10 Personen...

Die Rückmeldungen über den heutigen Tag waren recht unterschiedlich. Diese spannten einen Bogen von einem sehr unfallträchtigen Tag mit zahlreichen Setzungsgeräuschen und vereinzelten Selbstauslösungen bis hin zu einer recht entspannten Situation. Das ergibt sich aus mehreren Umständen:

Es hat einerseits mit den Windverhältnissen während der vergangenen Schneefällen zu tun. Dort, wo wenig Wind im Spiel war, fand man lockeren Pulverschnee. Hier gab es aufgrund des derzeitigen Schneedeckenaufbaus tatsächlich kein Problem. Mit zunehmender Seehöhe stieß man allerdings im ganzen Land immer öfters auf windbeeinflussten Schnee.

 Vom Wind beeinflusst (Foto: 29.12.2017)

Andererseits hat es auch mit der Beschaffenheit der Altschneeoberfläche vor den letztern Schneefällen zu tun. Diese war recht unterschiedlich. Dort, wo lockerer, aufbauend umgewandelter Schnee eingeschneit wurde und wo Wind im Spiel war, hatten wir die meisten Probleme. Es betraf vor allem schattiges, vor den Schneefällen windberuhigtes Gelände. Ansonsten war die Altschneeoberfläche häufig massiv vom Wind, zum Teil auch von der Sonneneinwirkung geprägt. Dadurch war diese Schneeoberfläche nur dort für eine Bruchfortpflanzung gut, wo sie von lockerem Pulverschnee und darüber von Triebschnee überlagert wurde.

Morgen am 30.12. wird es neuerlich interessant:
Aus einigen Landesteilen gingen Meldungen ein, dass der Pulverschnee sehr locker gewesen sei. Es handelte sich tatsächlich um Wildschnee, der am Nachmittag des 29.12. zum Teil bereits verfrachtet wurde.

 Schneefahnen im Außerfern (Foto: 29.12.2017)

Mit der angekündigten Warmfront wird es anfangs in einigen Landesteilen schneien, morgen am Nachmittag des 30.12. dann voraussichtlich schlagartig bis ca. 1700m regnen. Starker Wind kommt dazu. Somit haben wir in den neuschneebeeinflussten Regionen sämtliche Zutaten für eine erhöhte spontane Lawinenaktivität in oberflächennahen Schichten!

Ein Grund mehr, unerfahrenen Personen weiterhin zu empfehlen, vorerst möglichst noch auf den gesicherten Pisten zu bleiben.

Mittwoch, 27. Dezember 2017

Während der kommenden Tage bildet frischer, zum Teil sehr störanfälliger Triebschnee die Hauptgefahr! Freitag, der 29.12., wird auch aufgrund der Wetterbesserung ein besonders unfallträchtiger Tag!

Der Föhn ist heute am 27.12. auch in Nordtirol zusammengebrochen. Nun folgt eine Kaltfront, die in ganz Tirol weiteren Neuschnee samt Wind bringen wird.

Föhnstimmung über dem Inntal. Blick vom Rannger Köpfl in den Nördlichen Stubaier Alpen Richtung Osten. Von Süden drücken Wolken Richtung Norden. Auf den Bergen weht stürmischer S-Wind. (Foto: 27.12.2017)

Föhnzusammenbruch in Schmirn im Wipptal. Mit Nachlassen des Windes beginnt es zu schneien.

Unterwegs bei beginnendem Neuschneefall und stürmischen Verhältnissen Richtung Seblasspitze in den Nördlichen Stubaier Alpen (Foto: 27.12.2017)

Massive Schneeverfrachtungen auch im Waldgrenzbereich (Foto: 27.12.2017)

Lawinenabgang mit Personenbeteiligung unterhalb des Glungezers in den Tuxer Alpen. Frischer, sehr störanfälliger Triebschnee bildete das Problem. Eine Person wurde verletzt. Seehöhe: 2080m, Exposition Nord.

Schneeprofil vom 27.12.: Eine dünne Triebschneeschicht lagert auf lockeren Kristallen. Bei größerer Schneeauflage sind die Voraussetzungen für eine Schneebrettauslösung gegeben: Schneebrett lagert auf Schwachschicht. Wenn das Gelände steil genug ist (über 30 Grad) können leicht Schneebrettlawinen ausgelöst werden.

Das Triebschneepaket konnte bewusst gestört werden. Triebschnee auf lockeren Kristallen.

Derzeit haben wir die Hauptniederschlagsgebiete im Süden. Nun folgt eine Kaltfront mit weiteren Niederschlägen auch in Nordtirol

Am Schluss nochmals unser Appell: Während der kommenden Tage bitte möglichst zurückhaltend sein! Dies ergibt sich aus der Kombination aus Neuschnee, Wind, kalten Temperaturen und der Existenz einer zum Teil lockeren Altschneeoberfläche, die als Schwachschicht für frischen Triebschnee dient.

Montag, 25. Dezember 2017

Kurzfristig Firnverhältnisse in besonnten Hängen…

Die Kombination aus tageszeitlicher Erwärmung und nächtlicher Ausstrahlung führt in besonnten, sehr steilen Hängen zu frühjahrsähnlichen Verhältnissen. Dies trifft v.a. für tiefe und mittlere Höhenlagen zu. Dort ist die Schneedecke während der Morgenstunden häufig tragfähig. Morgen am 26.12. dürfte sich in Nordtirol mit neuerlicher Tageserwärmung und Sonneneinstrahlung (trotz des prognostizierten nachmittäglichen Wolkenaufzugs) nochmals ein „Firntag" ausgehen.

In besonnten Hängen wurde die Schneedecke oberflächig durchfeuchtet. Südliches Osttirol (Foto: 25.12.2017)

Ansonsten beobachtet man eine weitere Abnahme an Gefahrenstellen. Bestätigt wird dies einerseits durch Schneedeckenuntersuchungen, andererseits durch das Verhältnis aus hoher Begehungs- und Befahrungszahlen bei traumhaftem Wetter zu den bekannt gewordenen Lawinenereignissen während der vergangenen Tage.

Seit 23.12. meldete uns die Leitstelle Tirol drei Lawinenereignisse:
23.12.: Südhang unterhalb der Hafelekarspitze auf 2200m. Oberflächennahe Schneebrettlawine. Triebschneeproblem, verschärft durch Durchfeuchtung und überwehten Wildschnee. Freerider wurde mitgerissen und verletzt.
24.12.: Lawinenauslösung Engelkar – Muttekopfgebiet. Keine Personenverschüttung. Triebschneeproblem
25.12.: Untere Seescharte, ca. 2500m, W, Zentralosttirol. Nähere Details unbekannt.

Der kürzlich noch leicht zu störende Triebschnee hat sich inzwischen verbreitet gut verbunden. Kleinräumige Problembereiche gibt es v.a. noch in sehr großen Höhen v.a. schattseitig und kammnah.

Das im vorigen Blogeintrag erwähnte Altschneeproblem, welches v.a. in Osttirol noch ausgeprägter war, hat sich inzwischen auch gebessert. Dies hat u.a. auch mit der nur mäßigen, oberflächennahen Durchfeuchtung in dem betroffenen Höhenbereich samt der nächtlichen Abkühlung der Schneedecke zu tun. (Massiverer Wassereintrag hätte zu einem neuerlichen Festigkeitsverlust innerhalb der Schwachschicht und dadurch zu einer erhöhten Störanfälligkeit geführt).

Wie geht es weiter?

Mit den prognostizierten Niederschlägen werden sich Gefahrenbereiche wieder vermehrt in Schattenhängen ausbilden. Dort beobachtet man derzeit zumindest oberflächennah eine zunehmende aufbauende Umwandlung der Schneedecke.

Weiterhin aufpassen heißt es auf Gleitschneelawinen auf Wiesenhängen…


Freitag, 22. Dezember 2017

Warmes Wetter führt zu einer Besserung der Lawinensituation über die Weihnachtsfeiertage – Hauptprobleme: Altschnee in Osttirol, Gleitschnee in Nordtirol

Eine Warmfront hat vom 21.12 auf den 22.12 etwas Niederschlag gebracht und die Temperatur ansteigen lassen. Heute am 22.12. regnet es teilweise bis knapp 2000m hinauf.

Aufzug der Warmfront (Foto: 21.12.2017)

Die Schneedecke wird dadurch zumindest oberflächig feucht und verliert etwas an Festigkeit. Nasse Lockerschneelawinen aus extrem steilem Gelände können die Folge sein.

Beginnende Knollenbildung durch oberflächige Durchfeuchtung aufgrund zunehmender Erwärmung und langwelliger Gegenstrahlung. Karwendel (Foto: 21.12.2017)

Ebenso kann sich das Gleitschneeproblem in den schneereichen Regionen dadurch etwas verstärken.

Gleitschneemaul im Außerfern – Gefahr von Gleitschneelawinen aber auch Gefahr eines „Spalten"-Sturzes (Foto: 20.12.2017)

Hohe Gleitschneelawinen-Aktivität im Außerfern (Foto: 21.12.2017)

Interessant erscheint derzeit auch die Beschaffenheit der Altschneeoberfläche zu Wochenbeginn. Während kalter Tage bildete sich mancherorts Raureif und Oberflächenreif, verbreiteter Wildschnee.

Raureif im Arlberggebiet (Foto: 20.12.2017)

In weiten Teilen Nordtirols sowie im nördlichen Osttirol flockte es aus hochnebelartiger Bewölkung. Es entstand sehr lockerer Pulverschnee, der sogenannte Wildschnee. Silvretta (Foto: 20.12.2017)

Wildschnee in der Silvretta (Foto: 20.12.2017)

Wildschnee ist bekannt als sehr störanfällige Schwachschicht, sobald dieser eingeschneit bzw. von Triebschnee überlagert ist.

Am Weg zur Pleisenspitze im Karwendel. Kleines Triebschneepaket auf Wildschnee konnte leicht gestört werden. (Foto: 21.12.2017)

Lockerer Pulverschnee bzw. Wildschnee als Schwachschicht für frischen Triebschnee. Silvretta (Foto: 20.12.2017)

Beginnend von etwa 2200m aufwärts sollte man deshalb während der kommenden Tage frische Triebschneepakete im sehr steilen Gelände meiden. Das Problem wird sich aufgrund der zunehmend milden Witterung dann recht rasch wieder erledigen.

Ein mögliches Altschneeproblem haben wir speziell in Osttirol, mancherorts auch in Nordtirol. In Osttirol scheint derzeit besonntes, sehr steiles Gelände in einem Höhenbereich zwischen etwa 2300m und 2800m am kritischsten einzustufen sein. Während der vergangenen Tage bekamen wir weitere Rückmeldungen über Lawinenauslösungen. Es handelt sich dabei um eine Schwachschicht aus aufbauend umgewandelten Kristallen unterhalb einer Schmelzkruste. Die Schwachschicht ist in Osttirol ausgeprägter als in Nordtirol. Dies hat v.a. mit den vermehrten Niederschlägen in Nordtirol zu tun.

Lawinenabgang Gabelsitten in Zentralosttirol, SW, 2400m (Foto: 19.12.2017)

Fernauslösung am Ende der Aufstiegsspur, dahinter ein Lawinenabgang. Zentralosttirol. 2700m, Süd (Foto: 20.12.2017)

Villgratental (Foto: 21.12.2017)

In Nordtirol ist dieses Problem deutlich weniger ausgeprägt. Wir gehen von einem Höhenbereich oberhalb etwa 2700m aufwärts aus. Eine Lawinenauslösung ist dann jedoch meist nur durch große Belastung an schneearmen Stellen möglich.

Am Bild erkennt man gefrorene Wasserkanäle unterhalb einer Schmelzkruste, die in eine kantige Schicht eindringen. Südliche Arlbergregion, ca. 2500m, Süd; Hier konnte sich ein Bruch nur teilweise fortpflanzen, was positiv zu werten ist. (Foto: 19.12.2017)

Schattseitig ist das Altschneeproblem noch nicht ganz gebannt, obwohl sich die Situation während der vergangenen Wochen deutlich entspannt hat. Eine Störung der seit Anfang Dezember eingeschneiten kantigen Schicht sollte inzwischen auch nur mehr durch große Belastung in wenigen, windberuhigten, selten frequentierten, sehr steilen Hängen möglich sein. In Osttirol scheint die Wahrscheinlichkeit von Lawinenauslösungen im sehr steilen Gelände dabei etwas höher zu sein, als in Nordtirol. Bevorzugter Höhenbereich zwischen etwa 2200m und 2600m.

Bei Schneedeckenuntersuchungen konzentrieren wir uns zurzeit verstärkt auch auf Umwandlungsprozesse im Nahbereich von Krusten. Am Foto erkennt man gut die Regenkruste vom 11.12. – Tuxer Alpen (Foto: 18.12.2017)

Mit der milden Witterung wird sich die Lawinengefahr weiter entspannen. Das Hauptproblem bleibt der auf Wiesenhängen abgleitende Schnee, in Osttirol sollte das Altschneeproblem noch etwas im Auge behalten werden.

Auf diesem Weg wünscht das Team des LWD Tirol frohe und besinnliche Weihnachtsfeiertage!

Dienstag, 19. Dezember 2017

Mögliche Schwachschichten auch im besonnten Gelände beachten

Zusätzlich zu dem in vorigen Blogeinträgen bereits erwähnten, gebietsweisen Altschneeproblem im schattigen Gelände kristallisiert sich ein mögliches Altschneeproblem im besonnten Gelände heraus. Dies zeigen unsere Schneedeckenuntersuchungen, aber auch Lawinenereignisse (zum Teil mit Personenbeteiligung).
Betroffen ist derzeit am ehesten ein Höhenbereich zwischen etwa 2200m und 2600m. Dort hat sich während der langen kalten Witterung während des Novembers unterhalb einer Schmelzkruste eine Schwachschicht aus kantigen Kristallen gebildet. Im sehr steilen Gelände lässt sich diese Schwachschicht mitunter bereits durch geringe Belastung stören.
Schwachschicht unterhalb einer dünnen Schmelzkruste; Hohes Tor, Osttiroler Tauern; 2500m, Ost; 33 Grad
In größeren Höhen beobachteten wir beginnend von 2800m während des Novembers eine ähnliche Entwicklung. Aufgrund der meist beachtlichen Schneeauflage, aber auch aufgrund des massiven Föhnsturms um den 11.12. gehen wir dort von einer geringeren Störanfälligkeit aus. Dies trifft auch für die besonders schneereichen Regionen Tirols, speziell im Norden des Landes zu.
Das Problem konnten wir über ganz Tirol verteilt beobachten. Rückmeldungen (zusätzlich zu unteren Fotos) u.a. auch aus den Nördlichen Stubaier Alpen und den Tuxer Alpen.
Hier eine kurze Auswahl von Lawinenabgängen, die auf dieser Schwachschicht abgegangen sind.
Lawinenabgang oberhalb des Skigebietes Fiss, ca. 2500m; Süd (Foto: 13.12.2017)
Lawinenabgang Speikboden (Osttiroler Tauern). Man erkennt die Aufstiegsspur. (Foto: 18.12.2017)
Lawinenabgang Speikboden (Osttiroler Tauern). Man erkennt die Ausfahrtsspur. (Foto: 18.12.2017)
Zahlreiche Schneebrettanrisse in Osttirol (Foto: 16.12.2017)
Lawinenabgang Osttiroler Tauern (Foto: 16.12.2017)
Sonst noch berichtenswert:
Gleitschneelawinen haben sich in den schneereichen Regionen bei entsprechend steiler Sturzbahn vereinzelt zu Staublawinen entwickelt und können beängstigend groß werden. Schattseitig lässt sich die Schneedecke am ehesten dort stören, wo vor dem Föhnsturm um den 11.12. die Schneeoberfläche eher windberuhigt war und darüber nun gebundener Schnee lagert. Für die Jahreszeit haben sich bereits recht ausgeprägte Wechten gebildet. Eisfallkletterer sollten die Lawinengefahr nicht außer Acht lassen. Es liegt für die Jahreszeit inzwischen verbreitet überdurchschnittlich viel Schnee.
Gleitschneelawinen werden uns heuer noch länger begleiten. Kitzbüheler Alpen (Foto: 18.12.2017)
Schattseitig: Schneebrettlawine unterhalb des Venet. (Foto: 15.12.2017)
„Winterwonderland“ in den Nordalpen (Foto: 17.12.2017)

Freitag, 15. Dezember 2017

Schneedeckenaufbau: Aktuelle Analyse sowie bisherige Entwicklung

Dieser Blogeintrag gliedert sich in zwei Teile:
Teil 1: Infos zum aktuellen Schneedeckenaufbau
Teil 2: Schneedeckenentwicklung ab Winterbeginn

Schneedeckenaufbau zum 15.12.2017

In Tirol liegt für die Jahreszeit überdurchschnittlich viel Schnee.

Blick auf die Kühtaier Berge, Nördliche Stubaier Alpen (Foto: 13.12.2017)

Die dazugehörige Beobachterstation Kühtai zeigt beispielhaft für Tirol die überdurchschnittliche Schneehöhe für die Jahreszeit. Rosarote Linie: laufende Saison. Dicke, graue Linie: Durchschnitt seit 1990. Graue Begrenzungen: Bisherige Maxima und Minima.

…wieder Neuschnee…

Laut ZAMG-Wetterdienststelle geht es winterlich weiter…
Für die Lawinensituation sind vor allem drei Lawinenprobleme zu beachten: Triebschnee-, Altschnee- und Gleitschneeproblem.


Triebschneeproblem

Durch starken bis stürmischen Wind und Neuschnee bildet sich das Triebschneeproblem immer wieder neu. Mit kalten Temperaturen sind die Triebschneepakete spröder und damit störanfälliger als dies mit wärmeren Temperaturen der Fall wäre. Das Triebschneeproblem nimmt somit mit zunehmender Seehöhe zu.
Das Triebschneeproblem dauert vom Zeitpunkt der Schneeverfrachtung bis einige Tage danach. Bis zu diesem Zeitpunkt kann sich die von Triebschnee überlagerte Schwachschicht wieder so gut verbunden haben, dass man kein Problem mehr hat. Dies ist dann der Fall, wenn die Schwachschicht aus lockerem, überwehten Pulverschnee besteht. Nach ein paar Tagen kann aber die Schwachschicht mit dem Triebschnee weiterhin schlecht verbunden sein. Dies kommt dann vor, wenn die Schwachschicht aus aufbauend umgewandelten Kristallen besteht. Ein anfängliches Triebschneeproblem entwickelt sich dann zu einem Altschneeproblem.
Derzeit haben wir beide Situationen. Frischer Triebschnee lagert auf lockerem Pulverschnee. Neuschnee überdeckt dabei teilweise die kürzlich entstandenen Triebschneepakete, was die Gefahreneinschätzung erschwert. Zudem überlagert älterer Triebschnee vom vergangenen Wochenende eine Schwachschicht aus aufbauend umgewandelten, meist kantigen Kristallen. (Wie oben beschrieben entwickelte sich das damalige Triebschneeproblem inzwischen zu einem Altschneeproblem.)

Schneefahnen in den Nördlichen Stubaier Alpen zeigen eindrücklich die anhaltende Bildung von frischen Triebschneepaketen. (Foto: 13.12.2017)

Schneeverfrachtungen am Patscherkofel in den Tuxer Alpen (Foto: 13.12.2017)

Ein rascher Blick zurück: Der Föhnsturm zwischen dem 10.12. und 12.12. ließ gemeinsam mit den Schneefällen sowie dem markanten Temperaturanstieg (samt Regen) die Lawinengefahr ansteigen. Diese erreichte ihren Höhepunkt in der Nacht vom 11.12. auf den 12.12.2017. Große Gefahr und spontane Lawinen waren in den niederschlagsreichen Regionen die Folge. Ebenso wurden uns speziell am 12.12. zum Teil sehr gute Sprengerfolge gemeldet. Bereits am Mittwoch, dem 13.12. konnte man bereits eine Besserung der Situation feststellen.

Am Sturmtag, dem 11.12.2017: Spontane Schneebrettlawine am Weg zur Lampsenspitze in den Nördlichen Stubaier Alpen

Lawinenabgang in den Südlichen Ötztaler Alpen. Nach dem Sturm gab es perfekte Bretter auf bestehenden Schwachschichten. (Foto: 12.12.2017)

Spontaner Lawinenabgang in Zentralosttirol (Foto: 13.12.2017)

Die meisten Lawinen gingen in Schattenhängen in einem Höhenbereich zwischen etwa 2000m und 2600m ab. Dies hatte mit der aufbauend umgewandelten Altschneeoberfläche zu tun, die als Schwachschicht diente. Hochalpin lösten sich Schneebrettlawinen vereinzelt auch im Bereich einer bodennahen Schwachschicht auf Gletschereis sowie vermehrt in kammnahen, sehr steilen Hängen.
Teilweise beobachtete man während des Schneefalls aber auch Graupel, der nur dort relevant war, wo sich dieser als dickere Schicht ablagern konnte.

Graupel im Defereggentral (Foto: 13.12.2017)

Rissbildung und Setzungsgeräusche weisen auf eine erhöhte Störanfälligkeit der Schneedecke hin. Marchginggele, Zentralosttirol (Foto: 13.12.2017)

Vom Triebschneeproblem begünstigt sind Touren unterhalb der Waldgrenze. (Foto: 14.12.2017)

 

Altschneeproblem

Mancherorts haben wir ein Altschneeproblem. (kein Vergleich zu den vorangegangenen Wintern mit massiven Altschneeproblemen!). Dieses örtlich einzugrenzen und die weitere Entwicklung zu verfolgen, stellt einen wichtigen Teil unserer Arbeit dar. Momentan teilt sich das Altschneeproblem auf folgende Bereiche auf:

Altschneeoberfläche

Die kalten Schönwettertage bis Anfang Dezember haben die Schneedecke zunehmend aufbauend umgewandelt. Dies traf vermehrt für Schattenhänge zu. In einem Höhenbereich zwischen etwa 2000m und 2400m brach man dort gehäuft bis zum Boden durch. Dort war die Schwachschicht in Folge am meisten ausgeprägt. Die Schneeoberfläche bestand in windgeschützten Bereichen aus kalten, lockeren, kantigen und teilweise filzigen Kristallen.

Ein Profil vom 07.12. mit einer aufbauend umgewandelten Schneeoberfläche. Vollständiges Profil hier.

Beim tödlichen Lawinenunfall im Bereich des Pezid am 13.12.2017 bestand die ausschlaggebende Schwachschicht aus solch kantigen Kristallen. Unsere Stabilitätsuntersuchungen im Nahbereich der Lawine zeigten Brüche mit mäßiger Bruchfortpflanzung. Wir gehen davon aus, dass die Lawine an einer verhältnismäßig schneearmen Stelle ausgelöst wurde, dort wo die aufbauende Umwandlung ausgeprägter war. Laut Augenzeugen löste sich die Lawine, als eine abfahrende Person im steilsten Bereich des Hanges (40 Grad, Sektor Nord) stürzte.

Unfallstelle Pezid – Serfaus vom 13.12.2017

Oberster Anrissbereich der Unfalllawine Pezid vom 13.12.2017. Es handelt sich um einen 35-40 Grad steilen Nordhang auf 2560m Höhe. (Foto: 14.12.2017)

Schneeprofil Pezid – Serfaus auf 2560m N, 40 Grad: Von Triebschnee überlagerte kantige Schwachschicht


Kalt auf warm

Zusätzlich finden wir kantige Kristalle im Bereich von Schmelzkrusten die aufgrund des Gefahrenmusters „Kalt auf warm“ entstanden sind. Konkret geht es um eine Schmelzkruste und eine daran anschließende Schwachschicht. Auf eine feuchte Altschneeoberfläche schneite es ab den Abendstunden des 25.11. bei stark sinkenden Temperaturen. Die Folge war ein großer Temperaturunterschied auf kleinem Raum samt aufbauender Umwandlung. Ein Lawinenabgang in einem sehr steilen Südhang am 05.12. auf der Nordkette oberhalb von Innsbruck hatte damit zu tun. Die Schwachschicht hat sich nur gebietsweise in einem Höhenband zwischen 2000m und 2300m in sehr steilen Südhängen ausgebildet und dürfte inzwischen nur mehr eine untergeordnete Rolle für die Lawinengefahr spielen.

Verlauf der Station Patscherkofel. Man erkennt die Wärmephase und die folgende Kaltfront. Dieser Wechsel führte zur Bildung einer lokal eng verbreiteten Schwachschicht, welche durch Strahlungsnächte und noch kältere Temperaturen in den folgenden Tagen verstärkt wurde.
Ein Profil vom Lawinenunfall an der Nordkette mit einer kantigen Schwachschicht durch das Gefahrenmuster Kalt auf warm. Vollständiges Profil hier.

 

Altschneeproblem in bodennahen Schichten

Bodennahe Schwachschichten findet man v.a. im hochalpinen Gelände  (also oberhalb von etwa 3000m) im Nordsektor. Aktiviert wurden diese u.a. durch die intensiven Schneefälle Anfang November, vereinzelt auch vom 11.12. auf den 12.12. aufgrund des bereits erwähnten Föhnsturms samt Schnee und Temperaturanstieg. Durch die bereits mächtige Schneeauflage und die eher mäßige Ausprägung der Schwachschichten gehen wir derzeit nur von einem Randthema für Wintersportler aus.


Oberflächenreif

Der eingeschneite Oberflächenreif in den nördlichen Regionen ist mittlerweile durch Regen und Wärmeeinfluss zumindest unterhalb von 2000m keine Gefahrenquelle mehr.
In einer Schwachschicht aus eingeschneitem Oberflächenreif wurde ein Bruch initiiert. Es löste sich ein weiches Schneebrett (weicher aber gebundener Schnee). Großer Tanzkogel, Kitzbühler Alpen (Foto: 07.12.2017)


Weitere Entwicklung

Interessant ist in nächster Zeit insbesondere die Entwicklung um die Regenkruste, die durch den Föhnorkan und den damit einhergehenden Wärmeeinbruch vom 11.12. entstanden ist. Im Bereich dieser Kruste hat bereits aufbauende Umwandlung eingesetzt. Es betrifft meist Höhenbereiche bis etwa 2000m hinauf. In den Regionen entlang des Alpenhauptkammes liegt diese Grenze meist zwischen 2200m und 2400m, vereinzelt sogar bei 2700m (Kaunertal). Ob die Schwachschichtbildung markant und von großer Bedeutung für die Lawinengefahr sein wird, wird der weitere Wetterverlauf zeigen. Noch gibt es keine Hinweise auf ein Problem. Auch die während des Föhnsturms entstandenen Windkrusten gilt es sorgfältig zu in Hinblick auf eine umliegende Schwachschichtbildung zu beobachten.


Gleitschneeproblem

Gleitschneelawinen treten gehäuft in den schneereichen Regionen Tirols v.a. dort auf, wo es bereits Anfang November viel geschneit hat. (Viel Schnee auf einem warmen Boden begünstigt das Gleitschneeproblem).
Frisches Gleitschneemaul im Skigebiet Nordkette oberhalb von Innsbruck. Gleitschneelawinen sind durch den kaum vorhersagbaren Abgangszeitpunkt eine Herausforderung für die Lawinenkommissionstätigkeit. (Foto: 07.12.2017)

Viele Gleitschneerutsche bzw. –lawinen im Außerfern (Foto: 13.12.2017)


Schneedeckenentwicklung: erste Herbstschneefälle bis Mitte November 2017

(erstellt von unserem Praktikanten Lukas Ruetz)

Betrachten wir nun den Zeitraum von den ersten herbstlichen Schneefällen Anfang September bis Mitte November.
Messstation der Hydrographie Tirol am Timmelsjoch: Verlauf von Mitte September bis zum 13.11.2017

Anhand zweier Profile aus dem Nordsektor in hohen Lagen (das heißt zwischen 2000m und 3000m) ordnen wir den Schneedeckenaufbau anhand der an der Station Timmelsjoch beschriebenen Witterungsperioden zu. Wir beginnen mit einem Schneeprofil aus dem Nahbereich des Skigebiets Kühtai (Nördliche Stubaier Alpen) vom 12. November. Vollständiges Profil hier zu finden. Aufgenommen in einem direkt nach Norden ausgerichteten, 30° steilen Hang auf 2346m. Wir sehen fünf Bereiche von jeweils fünf signifikanten Witterungsperioden.

Schneeprofil vom 12.11.2017, 2346m, Nord, Kühtai, Nördliche Stubaier Alpen

Bereich 1 (rosa) teilt sich auf drei verschiedene Schichten von 73cm Höhe bis 43cm Höhe auf. Der Schnee stammt  vom Frontensystem am 11.11. und der Nacht auf den 12.11. sowie der Windaktivität und dadurch bedingter Schneeumlagerung am Tag der Profilaufnahme (12.11.).  Durch den anschließenden Wärmeeinbruch am 12.11. ist die Oberfläche bereits angefeuchtet (Zahl 2 in der ersten Spalte steht für „schwach feucht“). Als Kornformen finden wir Filz und Rundkörnige, also Schneeformen, die bereits abbauend umgewandelt wurden. Die oberste Schicht ist durch Wind leicht verfestigt, darunter liegt noch weicher, filziger Schnee der von einer festeren, rundkörnigen Schicht abgelöst wird. Die Schneehärte steht in der vorletzten Spalte oder kann an den blauen Balken abgelesen werden: Von „Härtegrad 2 - vier Finger“ ändert sie sich auf „Härtegrad 1 – Faust“ und geht am unteren Ende unseres Bereichs auf „Härtegrad 3 bis 4 – Ein Finger bis Bleistift“ über.
Bereich 2 (grün) enthält ebenfalls drei Schichten. In der obersten Schicht erkennen wir Oberflächenreif. Dieser hat sich in der Phase mit hoher Luftfeuchtigkeit – mit Inversions-Hochnebeldecke im Tal und Nächten mit starker Abstrahlung in höher gelegenen Bereichen – um den 8. November gebildet. Durch die Ausstrahlung der Schneeoberfläche wird diese wesentlich kälter als die darüber lagernde Luft. Bei hoher Luftfeuchtigkeit kristallisiert die Feuchtigkeit sodann an der Schneeoberfläche aus (der Vorgang wird als „Deposition“ bezeichnet) und bildet Reif. Dieser ist inzwischen von den folgenden Schneefällen aus Bereich 1 überlagert worden und bildet somit eine Schwachschicht innerhalb der Schneedecke. Schwachschichten erkennt man unter anderem an der Darstellung der Schichthärten (blaue Balken): Sie sind nur wenig verfestigt und damit relativ weich, der blaue Balken in Folge nicht weit nach links ausschlaggend. Sollten Schwachschichten von härteren Schichten umgeben sein, stellen sie in der Schneeprofilgrafik einen markanten Einschnitt im blau-strichlierten Bereich (dem Härteverlauf der Schneedecke) dar.
Die beiden darunter liegenden Schichten stammen von der intensiven Schneefallperiode um den 6. November. Sie haben sich bereits fortschreitend abbauend umgewandelt und bestehen aus rundkörnigem Schnee, auch bekannt als verfestigter Altschnee. An der Grenze zum nächsten Bereich haben sich die Körner ganz leicht aufbauend umgewandelt, das heißt hier sind ganz schwach ausgeprägte und noch sehr kleine Kantige Kristalle zu erkennen.
Bereich 3 (rot) besteht aus zwei Schichten. Diese stammen vom Schneefall  am 29. Oktober. Durch die anschließende Wärmephase Anfang November hat sich die Oberfläche zu einer Schmelzkruste umgewandelt. Eine Schmelzkruste wird mit dem Brillensymbol dargestellt. Unterhalb dieser Schmelzkruste hat sich der Schnee durch die meist freien Himmel, dadurch bedingter starker Auskühlung der Schneeoberfläche und den gebildeten, starken Temperaturunterschied zwischen Schneeoberfläche und etwas tiefer gelegenen Schneeschichten Ende Oktober/Anfang November aufbauend umgewandelt. Das heißt glasige, lockere, weiche Kantige Kristalle gebildet.
Bereich 4 (türkis) besteht aus zwei Schichten. Sie stammen vom feuchten Schneefall am 27. Oktober und dem wolkenfreien Himmel am 28. Oktober. Da an diesem Hang zu dieser Jahreszeit ganztags keine direkte Sonnenstrahlung eintrifft, strahlt die Schneedecke unter Tags ebenfalls mehr Energie (im Hinblick auf die Schneedecke kann man Energie mit Wärme gleichsetzen) nach oben ab, als sie durch Einstrahlung erhält. Somit hat sich am 28.10. ein Harschdeckel unter Tags ausgebildet. Für die Umbildung des Schnees unterhalb dieser Kruste zu der kantigen Schicht war ebenfalls das Strahlungswetter von Anfang November verantwortlich, wie in Bereich 3.
Bereich 5 (braun) stammt von der Schneefallperiode um den 23. Oktober, dem ersten Schneefall nach der warmen Hochdruckphase von Mitte Oktober.  Hier ist das gleiche mit der Schneedecke geschehen wie in Bereich 3 + 4. In der warmen Schönwetterphase um den 25.10. hat sich eine oberflächliche Kruste gebildet. In weiterer Folge entwickelte sich unter der Kruste durch den starken Temperaturgradienten (bedingt durch die Ausstrahlung in der Schönwetterphase) bis zum 27.10. eine lockere, aufbauend umgewandelte Schicht.
Beim ECT (Erweiterter Säulentest) konnten zwei Teilbrüche erzeugt werden: Einmal in der Schicht mit dem Oberflächenreif, einmal in der kantigen Schicht aus Bereich 3 (rot).
Als zweites Beispiel betrachten wir ein Schneeprofil vom Wurmkogel (Nahbereich Skigebiet Obergurgl, Südliche Ötztaler Alpen) vom 9. November. Aufgenommen in einem 34° steilen Nordwesthang auf 2860m. Vollständiges Profil hier abrufbar.

Schneeprofil vom 09.11.2017, 2860m, Nordwest, Wurmkogel, Südliche Ötztaler Alpen

Man erkennt im Wesentlichen die gleichen Witterungsperioden:
An der Schneeoberfläche (Bereich 1, orange) findet sich der Oberflächenreif der um den 8.11. gebildet wurde und zum Zeitpunkt der Profilaufnahme noch nicht eingeschneit ist. Darunter in Bereich 2 (rosa) lagert der bereits etwas abbauend umgewandelte Schnee von den am 5. November beginnenden, intensiven Schneefällen. In Bereich 3 (grün) lagert der Schnee vom 29.10. Mit diesem ist das gleiche wie beim oberen Kühtai-Profil geschehen. Allerdings sind die Kruste und die darunter befindliche aufbauend umgewandelte Schicht jeweils schwächer ausgeprägt, da der Wärmeeinfluss aufgrund der Höhenlage hier weniger ausgeprägt war. Somit konnte es nicht zu einer stark ausgeprägten Verkrustung kommen. Die ursprüngliche Schneeart ist dadurch noch in der Kruste erkennbar – darum steht im Brillensymbol eine zweite Kornform. Gleiches gilt für Bereich 4 (türkis) und Bereich 5 (braun). Dies sind die Schneefälle vom 28.10. und vom 23.10. – an der Oberseite verkrustet, an der Unterseite leicht aufbauend umgewandelt. Im Wurmkogel Profil finden wir in Bereich 6 (blau) Schnee einer zusätzlichen Zeitperiode: von den zahlreichen Schneefällen im September und Anfang Oktober. Dieser konnte sich hier auf über 2800m schattseitig in der Hochdruckphase Mitte Oktober halten, am oben besprochenen Profil ist das nicht der Fall. Aufgrund des starken Wärmeeinflusses kam es in der Hochdruckperiode allerdings zu einer vollständigen – nicht nur oberflächlichen – Verkrustung der Schneedecke und zu keiner aufbauenden Umwandlung darunter – trotz wolkenloser Nächte. Die Lufttemperatur hatte höheren Einfluss auf die Schneedecke als die abkühlend wirkende Ausstrahlung. Somit bildete sich hier keine kantige Schicht unterhalb der Kruste.
In der folgenden Grafik von der Messstation am Pitztaler Gletscher erkennt man die beschriebenen Zeitperioden ebenfalls sehr gut. Die blaue Linie oben zeigt die Niederschläge, die rosarote den Schneehöhenverlauf, die rote gibt den Temperaturverlauf wieder:
Der Zeitraum von Anfang Dezember bis Mitte November an der ZAMG-Station am Pitztaler Gletscher, Die rosarote Linie zeigt den Schneehöhenverlauf.