Die Rückmeldungen über den heutigen Tag waren recht unterschiedlich. Diese spannten einen Bogen von einem sehr unfallträchtigen Tag mit zahlreichen Setzungsgeräuschen und vereinzelten Selbstauslösungen bis hin zu einer recht entspannten Situation. Das ergibt sich aus mehreren Umständen:
Es hat einerseits mit den Windverhältnissen während der vergangenen Schneefällen zu tun. Dort, wo wenig Wind im Spiel war, fand man lockeren Pulverschnee. Hier gab es aufgrund des derzeitigen Schneedeckenaufbaus tatsächlich kein Problem. Mit zunehmender Seehöhe stieß man allerdings im ganzen Land immer öfters auf windbeeinflussten Schnee.
Vom Wind beeinflusst (Foto: 29.12.2017)
Andererseits hat es auch mit der Beschaffenheit der Altschneeoberfläche vor den letztern Schneefällen zu tun. Diese war recht unterschiedlich. Dort, wo lockerer, aufbauend umgewandelter Schnee eingeschneit wurde und wo Wind im Spiel war, hatten wir die meisten Probleme. Es betraf vor allem schattiges, vor den Schneefällen windberuhigtes Gelände. Ansonsten war die Altschneeoberfläche häufig massiv vom Wind, zum Teil auch von der Sonneneinwirkung geprägt. Dadurch war diese Schneeoberfläche nur dort für eine Bruchfortpflanzung gut, wo sie von lockerem Pulverschnee und darüber von Triebschnee überlagert wurde.
Morgen am 30.12. wird es neuerlich interessant:
Aus einigen Landesteilen gingen Meldungen ein, dass der Pulverschnee sehr locker gewesen sei. Es handelte sich tatsächlich um Wildschnee, der am Nachmittag des 29.12. zum Teil bereits verfrachtet wurde.
Schneefahnen im Außerfern (Foto: 29.12.2017)
Mit der angekündigten Warmfront wird es anfangs in einigen Landesteilen schneien, morgen am Nachmittag des 30.12. dann voraussichtlich schlagartig bis ca. 1700m regnen. Starker Wind kommt dazu. Somit haben wir in den neuschneebeeinflussten Regionen sämtliche Zutaten für eine erhöhte spontane Lawinenaktivität in oberflächennahen Schichten!
Ein Grund mehr, unerfahrenen Personen weiterhin zu empfehlen, vorerst möglichst noch auf den gesicherten Pisten zu bleiben.