Der Winter hat uns bereits fest im Griff. Durch neuerlichen Schneefall vom 08.12. auf den 09.12. samt meist kräftigem Höhenwind haben sich weitere Triebschneeansammlungen gebildet.
Die Gefahr pendelt derzeit noch zwischen mäßig und erheblich, wurde aber aufgrund der Zunahme an Gefahrenstellen heute für Nordtirol auf einen „schwachen" 3-er oberhalb der Waldgrenze angesetzt. Die Störanfälligkeit frischer Triebschneeansammlungen spricht für einen 3-er, die Größe der Gefahrenstellen in den neuschneeärmeren Regionen eher für einen 2-er…
Wichtig ist nicht so sehr die Gefahrenstufe, viel wichtiger ist es, im Gelände frischen Triebschnee zu erkennen und zu wissen, dass dieser im Steilgelände meist bereits durch geringe Belastung ausgelöst werden kann. Dies ist vermehrt in Schattenhängen sowie in Kammnähe möglich.
Im besonnten, sehr steilen Gelände wurde zudem in einem Höhenband zwischen etwa 2000m und 2300m sowie oberhalb etwa 2800m unterhalb einer dünnen Kruste eine Schwachschicht aus kantigen Kristallen beobachtet (Gefahrenmuster kalt auf warm ab 25.11.). Der Strahlungs- und Wärmeeinfluss am 07.12. hat sich inzwischen positiv ausgewirkt. Die Schneedecke sollte dort, wenn nur mehr unter großer Belastung zu stören sein.
Es geht sehr turbulent weiter: Während der kommenden Tage erwarten uns laut Auskunft der ZAMG-Wetterdienststelle Sturm, ja sogar Orkan und anschließend große Neuschneemengen im Süden.
Windprognose (rot) und prognostizierter Neuschnee für einen ausgewählten Punkt in den Osttiroler Tauern © ZAMG
Klarerweise wird sich dies auf die Lawinengefahr auswirken.
Man sollte dann die Sinne zunehmend auch in Hinblick auf frische, harte und spröde Triebschneebretter schärfen. (Eine harte Schneeoberfläche bedeutet nicht unbedingt Sicherheit!). Mit viel Neuschnee werden auch spontane Lawinen nicht ausbleiben.