Freitag, 7. Februar 2014

Ausgedehnte Geländeerkundungen im schneereichen Osttirol mit Unterstützung des Bundesheeres

Wir nützten am 06.02. und 07.02. die Wetterbesserung in Osttirol, um gemeinsam mit Lawinenkommissionsmitgliedern sowie der Alpinpolizei umfangreiche Schneedeckenuntersuchungen (u.a. im Bereich der Lawinenanrissgebiete) durchzuführen. Das Ergebnis in Kürze: Die Situation hat sich deutlich entspannt. Die Schneedecke ist meist gut gesetzt und verfestigt. Das Hauptproblem stellen derzeit Gleitschneelawinen auf steilen Wiesenhängen sowie kammnaher, frischer, oberflächennaher Triebschnee dar.

 

Hier ein paar Impressionen der vergangenen zwei ereignisreichen Tage…

 

Dank Unterstützung des Bundesheeres konnten wir entlegene Anrissgebiete erreichen und an zahlreichen Stellen in Osttirol Schneedeckenuntersuchungen durchführen (Foto: 07.02.2014)

 

Einer der Standorte zur Schneedeckenuntersuchung oberhalb des Defereggentales (Foto: 06.02.2014)

 

Schneeprofilstandort im Nahbereich der Unglückslawine unterhalb der Kreuzspitze, wo am 31.01. ein Fahrer eines Räumfahrzeuges ums Leben kam.

 

Bei den Stabilitätstests brach nur frischer Triebschnee gleichmäßig und flächig. In tieferen Schichten waren die Brüche meist unregelmäßig, was auf eine inzwischen recht gute Verbindung der Schichten hindeutet.(Foto: 07.02.2014)

 

Sämtliche Profile finden sich übrigens wie gewohnt auf der LWD-Webseite oder auf jener der europäischen Lawinenwarndienste.

 

Lawineneinzugsgebiet samt der betroffenen Straße unterhalb der Kreuzspitze (Person wurde bei einer der Kehren von der Lawine erfasst und mitgerissen.)

 

Lawinenablagerungen (einmal über Lawinengalerie, einmal über Straße) im Defereggental (Foto: 06.02.2014)

 

Lawinenanrisse im kammnahen Einzugsgebiet (Villgratental) (Foto: 07.02.2014)

 

Die größten Lawinen beobachteten wir im Villgraten- und Defereggental (Lawine im Villgratental) (Foto: 07.02.2014)

 

Lawinenablagerung Villgratental (Foto: 07.02.2014)

 

Das Hauptproblem stellen derzeit neben dem bereits erwähnten, kammnahen, frischen Triebschnee Gleitschneelawinen in allen Ausprägungen dar.

 

Gleitschneelawine im Villgratental (Foto: 07.02.2014)

 

Frische und ältere Gleitschneelawinen im Villgratental (Foto: 07.02.2014)

 

Gleitschneemäuler deuten auf die beginnende Bewegung der Schneedecke hin. (Foto: 07.02.2014)

 

Schnee gleitet bevorzugt auf glatten Flächen ab. Es müssen nicht immer Wiesenhänge sein… (Foto: 07.02.2014)

 

Weiterhin nicht zu unterschätzen sind Dachlawinen (Foto: 06.02.2014)

 

Auch daran erkennt man die Setzung der Schneedecke, die einerseits durch die Mächtigkeit der Schneedecke, andererseits durch Feuchtigkeitseintrag bedingt ist.

 

Ein krasser Gegensatz zum schneereichen Osttirol stellt der besonders schneearme Norden Nordtirols dar.

 

Skivergnügen in den Kitzbüheler Alpen (Foto: 07.02.2014)