Es setzten zwei Phasen mit Südföhn ein (um den 25.10. und den 6.11.), während derer in Südstaulagen etwas Regen fiel, aber aufgrund der überdurchschnittlich hohen Temperaturen keine nennenswerten Schneemengen.
Windgraphik aus dem Platzertal. Die beiden Föhnphasen sind gut an den Daten zu erkennen. (Visualisierung: LWD Tirol, Daten: Fa. SNOWCONTROL)
Beide Föhnphasen gingen unspektakulär zu Ende und sowohl dazwischen als auch danach (und nördlich des Hauptkamms auch währenddessen) herrschte meist ungetrübter Sonnenschein mit phantastischen Fernsichten auf den Bergen und weit überdurchschnittlichen Temperaturen vor. Sicherlich kramen die Klimatologen bereits in den Archiven, denn es ist fraglich, ob nördlich des Alpenhauptkamms eine so lange niederschlagsfrei Zeit überhaupt schon einmal aufgezeichnet wurde und - es ist kein Ende der blockierende Omegalage" in Sicht!
Verschiedene Modellläufe (Ensemblevorhersagen") vom Dienstag, den 15.11. zeigen ein klares Bild: Es bleibt zu warm (siehe die oberen Linien; die rote zeigt das Klimamittel der Temperatur auf ca. 1500 Meter Seehöhe) und für die nächste Woche ist Niederschlag auszuschließen. Danach wird die Prognose unsicher. (Quelle: www.wetterzentrale.de)
Für die Schneedecke bedeutete das warme Wetter zwischen Ende Oktober und Mitte November einen fortschreitenden Abbau. Auf Südhängen ist sie bereits praktisch nicht mehr vorhanden, aber auch auf den Nordseiten sorgt die trockene Luft für ein langsames Verschwinden des Schnees durch Sublimation. Dort kommt außerdem die aufbauende Umwandlung der Schneekristalle langsam in Gang, weil die Schneeoberflächentemperaturen während den Nächten bis deutlich unter -10°C sinken.
Bereich Falkaunsalpe (Kaunertal) Blick Richtung SO zum Gsallkopf (3277m). Nordseitig ist die Schneegrenze bei ungefähr 2000m, südseitig ist es bis deutlich über 3000m hinauf völlig aper. (Foto vom 9.11.2011)