Mittwoch, 8. Mai 2013

Die Schneedecke zieht sich weiter zurück; noch liegt allerdings ausreichend Schnee für Aktivitäten in größeren Höhen

Der Ausaperungsprozess schreitet weiter voran. Dennoch finden all jene, die sich noch nicht von ihren Skiern trennen können, ausreichend Schnee in größeren Höhen. Immer öfter bietet sich nun auch die Kombinationsmöglichkeit aus Fahrrad und Kurzski bzw. Figl an. Hochalpin hingegen dürfen es ohne Weiteres noch die normalen Tourenskier sein. Dort darf man auf Firn, nach Durchzug der am 10.05. durchziehenden Kaltfront kurzfristig auch auf Pulverschnee hoffen.
 
Firn bzw. Sulzschnee - ein heuer nicht allzu häufiger Begleiter bei Skitouren (Pitztaler Gletscher am 02.05.2013)
 
Lawinen konnten während der vergangenen Wochen kaum mehr beobachtet werden. Die Schneedecke hat sich meist gut gesetzt. Potenzial für Lawinen gibt es am ehesten noch hochalpin an schneearmen, vermehrt sehr steilen, schattigen Stellen bzw. nach Schneefällen in Form von Lockerschneelawinen. Auf Gletschern ist vereinzelt auch auf Seracbrüche zu achten. Auch Wechtenbrüche können weiterhin zu Lawinenabgängen führen.
 
Seracbruch am Pitztaler Gletscher (Foto vom 02.05.2013)
 
Typischerweise sieht man an diesen, ins Inntal herunterziehenden, schattseitigen Abhängen der Nördlichen Stubaier Alpen um diese Jahreszeit mächtige Schneebrettanrisse. Heuer sind es aufgrund des meist guten Aufbaus der Altschneedecke nur ältere Lockerschneelawinen. (Foto vom 06.05.2013)
 
Gräbt man in die Schneedecke fallen derzeit häufig gefrorene Wasserkanäle auf. Diese sind ein Indiz vorangegangener massiver Durchnässung und stabilisieren die Schneedecke immer dann, wenn die Säulen gefroren sind.
 
Pfeile und Kreise zeigen auf gefrorene Wasserkanäle, sowohl in Vertikalausdehnung, als auch im Querschnitt (Foto vom 02.05.2013 auf einem 30° steilen Osthang auf 3200m)
 
Auffallend ist auch der an der Schneeoberfläche befindliche Saharastaub, welcher von der kräftiger Südströmung der vergangenen Wochen herrührt.
 
Saharstaub im Jamtal am 30.04.2013. In Bildmitte ist der Schnee weißer. Dort löste ein kleiner Wechtenbruch eine Lockerschneelawine und diese eine Schneebrettlawine aus.
 
Die vergangenen Wochen waren durch sehr wechselhaftes Wetter mit schauerartigen Niederschlägen geprägt. Dies war auch mit ein Grund, dass die Schneedecke selten  gut ausstrahlen konnte und deshalb häufig oberflächig eher feucht blieb.
 
Haufenwolken am 02.05.2013
 
Eines ist unverkennbar: In tiefen und mittleren Lagen hat sich das Frühjahr inzwischen endgültig durchgesetzt…
 
Eingang ins Jamtal am 30.04.2013
 
Innsbruck am 28.04.2013