Freitag, 21. November 2014

Am meisten Schnee liegt am Alpenhauptkamm in großen Höhen. Dort herrschen überwiegend günstige Bedingungen bei allerdings schlechter werdender Schneequalität

In mehreren Staffeln hat es seit dem 15.11. geregnet, in größeren Höhen auch geschneit, am meisten wieder einmal im Süden des Landes, insbesondere in den Regionen entlang des Alpenhauptkammes. Dort ist es in großen Höhen bereits richtig winterlich.

 

Stattliche Gesamtschneehöhe am Pitztaler Gletscher. Immer wieder Schneefall, meist Südstaulage. Am schönsten war der 20.11. Am 21.11. Eintrübung und Erwärmung.

 

Blick vom hinteren, tief verschneiten Ötztal in Richtung Inntal. (Foto: 20.11.2014)

 

Kurzfristig hatten wir ein kleines Problem mit frischen Triebschneepaketen, die sich teilweise auch noch am 20.11. durch gebietsweise stärkeren Wind gebildet hatten. Einige Skifahrer lösten dabei Rutsche aus, u.a. am Östlichen Daunkogel in den Stubaier Alpen. Alles ging glimpflich aus.

 

Vereinzelt gering mächtiger Triebschnee, der am 20.11. störanfällig war. Gleich wieder ins Gedächtnis rufen: Kalter, lockerer Pulver, der vom Wind verfrachtet wird, ist im sehr steilen Gelände leicht zu stören.

 

Sonnseitig lösten sich mitunter im extremen Steilgelände Lockerschneerutsche (Foto: 20.11.2014)

 

Mancherorts konnte man am 20.11. super Pulver genießen.

 

Ein Pulvertraum im hinteren Ötztal (Foto: 20.11.2014)

 

Warme, über Tirol ziehende Luftmassen machten diesen Pulvertraum zumindest unterhalb von etwa 2500m zunichte. Der Schnee stollte.

 

Warme, feuchte Luftmassen strömten vom 20.11. auf den 21.11. in Tirol ein.

 

Die Schneedecke wurde oberflächig unterhalb etwa 2500m rasch feucht. Nördliche Stubaier Alpen (Foto: 21.11.2014)

 

Inzwischen konnten wir uns auch ein verhältnismäßig gutes Bild über die Beschaffenheit der Schneedecke machen. Meist dürfte die Schneedecke recht stabil sein. Mögliche Schwachpunkte findet man am ehesten im Bereich von dünnen Schmelzkrusten. Die Stabilitätstests zeigen jedoch durchwegs eine geringe Tendenz zur Bruchfortpflanzung. Hochalpin, also oberhalb von 3000m haben wir noch zu wenig Infos für gesicherte Aussagen, doch auch dort dürfte sich die Situation im Gegensatz zu Anfang November gebessert haben. Sorgfältig zu beurteilen wird am ehesten noch extrem steiles, eher schneeärmeres Gelände im Sektor Nord sein.

 

Bei Stabilitätsuntersuchungen konzentrieren wir uns derzeit besonders im Bereich von dünnen Krusten (Hinteres Ötztal am 20.11.2014)

 

Gut zu erkennen sind zwei Schmelzkrusten. Details dazu hier

 

Brüche können initiiert werden, pflanzten sich jedoch bei unseren Tests nicht fort. (Nördliche Stubaier Alpen am 21.11.2014)