Eine markante Kaltfront brachte in der Nacht vom 01.10. auf den 02.10.2016 nicht nur die erste massive Abkühlung während des Herbst 2016, sondern auch Niederschläge samt Schnee auf den Bergen. Die Temperaturen fielen in den Keller und waren die folgenden 10 Tage für diese Jahreszeit deutlich zu kalt.
Kalte Luft aus Nordosten ist Anfang Oktober wetterbestimmend © wetteronline)
Interessant ist v.a. der linke Teil der Grafik: Die rote Linie zeigt das 30-Jahresmittel der Lufttemperatur. Die tatsächlichen Temperaturen lagen Anfang Oktober deutlich darunter.
Der Schnee blieb flächig bis ca. 1500m liegen – kleinräumig schneite es mitunter schon bis in die Täler. Die Neuschneesumme war mit 10 und 15cm Schnee eher bescheiden, in den Osttiroler Tauern lag diese um 25cm.
Neuschnee von Anfang Oktober. Blick Richtung Großvenediger in den Osttiroler Tauern (Foto: 06.10.2016)
Zwischen dem 09.10. und dem 12.10. folgten weitere Niederschläge mit Schwerpunkt südlich des Inns.
Entlang des Alpenhauptkammes kamen um 25cm zusammen. Am meisten Schnee fiel in den südlichen Ötztaler Alpen mit teilweise 50cm, lokal sogar mehr.
Spitzenreiter bei den Neuschneefällen war das hintere Ötztal
Mit Südföhn ab dem 13.10. und der damit einhergehenden, deutlichen Erwärmung begann der Schnee wieder zu schmelzen. In höheren Lagen erkennt man bei unseren Wetterstationen inzwischen eine markante Setzung der Schneedecke, während hochalpin stürmischer Wind den Schnee verfrachtet.
Ein kurzer Rückblick auf das Wettergeschehen seit Anfang Oktober: Gut zu sehen die Niederschlagsereignisse (oberste Grafik), der deutliche Temperaturrückgang ab dem 02.10., der neuerliche Anstieg ab dem 13.10. sowie der inzwischen stürmische Wind auf den Bergen. Es dominierte ein wechselhafter Wettercharakter.
Diese frischen Triebschneepakete stellen kurzfristig (voraussichtlich nur dieses Wochenende) in hochalpinen Lagen (oberhalb etwa 3000m) in den neuschneereicheren Gebieten eine mögliche Gefahr für den Wintersportler dar. In diesen Höhen ist der Schnee noch kalt und spröde und kann deshalb durch die Belastung eines Wintersportlers gestört werden. (Als Schwachschicht kommt von Triebschnee überlagerter Pulverschnee in Frage.) Gefahrenbereiche wird man vermehrt in kammnahen, sehr steilen Hängen vorfinden. Diese sollten mit etwas Erfahrung allerdings leicht zu erkennen sein.
Wie geht es weiter: Zurzeit (14.10) schneit und stürmt es in großen Höhen entlang des Alpenhauptkammes. Die Schneefallgrenze wird sich um ca. 2600m einpendeln. Es entstehen weitere (kurzfristig zu störende) Triebschneepakete. Der Sonntag verspricht dann ein schöner Tag zu werden. Mitte kommender Woche kündigt sich eine Kaltfront an.
Ein Nachtbild der Webcam (foto-webcam.eu) im hinteren Zillertal mit schönem Kontrast zwischen aperen und schneebedeckten Flächen (Foto: 13.10.2016)
Eine nächste Aktualisierung des Blogs erfolgt dann, wenn es auf den Bergen wieder etwas mehr schneit. Inzwischen wünschen wir allen „Skihungrigen" bereits die ersten genussvollen Schwünge im hochalpinen Gelände.