Während der kommenden Tage ist weiterhin kein markanter Wintereinbruch in Sicht, dennoch, bis zum 27.12. soll es ab mittleren Höhenlagen etwas schneien.
Der Schneefall wird meist von kräftigem Wind begleitet, sodass neue Triebschneepakete entstehen werden. Deren Verbreitung wird gesamthaft gesehen recht gering, deren Störanfälligkeit jedoch mitunter recht hoch sein.
Am Bild erkennt man einen Rutsch, der aufgrund von Schneeverfrachtungen spontan am 19.12. abgegangen sein dürfte. Wichtig erscheint derzeit, frische Triebschneepakete im Gelände zu erkennen, was mit etwas Übung leicht möglich ist. Die roten Pfeile zeigen beispielsweise auf solche Triebschneeansammlungen, die blauen auf abgeblasene Bereiche hin. (Bei den blauen Pfeilen tritt am Fotostandort auf ca. 2700m die Regenkruste vom 16.11. zutage). Silvretta (Foto: 21.12.2016)
Betroffen sind v.a. jene Bereiche, wo die Altschneeoberfläche aufbauend umgewandelt oder aber nur von einer dünnen Kruste bedeckt war. Dies trifft vermehrt für Höhenbereiche oberhalb etwa 2200m im Sektor WNW über N bis ONO zu.
Stabilitätstests zeigen eine hohe Störanfälligkeit von frischem Triebschnee auf „zuckerartigen“ Schwachschichten.
Rissbildungen in der Schneedecke sind auch ein klares Indiz für eine erhöhte Störanfälligkeit von frischem Triebschnee. Silvretta (Foto: 21.12.2016)
Die Störanfälligkeit überrascht nicht, wenn man sich die Beschaffenheit der Altschneedecke ansieht: Ein Wechsel von meist dünnen Krusten mit sehr lockeren Schichten (kantige Formen, Schwimmschnee, mitunter auch Oberflächenreif). Silvretta (Foto: 21.12.2016)
Ein fast identes Bild wie oben von unserem Beobachter Peter Raich aus den Südlichen Ötztaler Alpen (Foto: 22.12.2016)
Neben dem Triebschneeproblem sollte nicht ganz auf das prinzipiell noch mögliche Altschneeproblem vergessen werden. Mehr dazu siehe: Information zur Lawinensituation vom 23.12.2016.
Wirklich gut zum Skifahren geht es unverändert nur auf den beschneiten Pisten.
Silvretta Skiarena: Neben den bestens präparierten Pisten ist es meist noch recht steinig. (Foto: 21.12.2016)
Hochalpin ist die Schneedecke häufig vom Wind bzw. in sehr steilen besonnten Hängen von der Sonne geprägt. In hohen und mittleren Lagen bricht man dort, wo überhaupt Schnee liegt, nicht selten bis zum Boden durch. Neben den erwähnten Triebschneepaketen ist zusätzlich auf Steine zu achten.
Was noch auffällt sind verhältnismäßig viele, auch recht großflächige Eisgallen. Sobald diese von etwas Schnee überdeckt sind, kann man dort leicht (ab)stürzen, und sich verletzen.
Gefahr durch vereiste Flächen. Nördliche Stubaier Alpen (Foto: 17.12.2016)
Auf diesem Weg wünschen wir allen LeserInnen noch frohe und besinnliche Weihnachtstage!