Am 17.12. passierte in Vorarlberg ein tödliches Lawinenunglück im Bereich des Madlochs. Die Vorarlberger Kollegen haben genauso wie wir die Lawinengefahr damals als gering (Stufe 1) beurteilt. Der Unfall führte dann auch in Tirol zu Diskussionen, wie es denn möglich sei, dass bei Stufe 1 Unglücke passierten.
Wichtig erscheint, dass geringe Gefahr nicht „keine“ Gefahr heißt, also auch bei dieser Gefahrenstufe prinzipiell Lawinenabgänge möglich sind. ABER: Bei Stufe 1 findet man nur mehr ganz vereinzelt Gefahrenstellen, wo man Lawinen auslösen kann. Typischerweise handelt es sich dann um extremes Steilgelände. Typischerweise benötigt man große Zusatzbelastung und typischerweise sollten die Lawinen nur klein sein. Bei besagtem Unfall trafen alle Parameter zu. Dennoch: Es ist derzeit sehr viel Pech im Spiel, wenn man Lawinen auslöst. (Einzig in den typischen Föhnstrichen muss man ab heute, dem 19.12. speziell im Waldgrenzbereich auf frische, kleine Triebschneepakete im schattigen Steilgelände achten).
In Tirol hatten wir übrigens die letzte lawinenaktive Zeit um den 07.12.2013. Danach stabilisierte sich die Situation rasch.
Hier noch kurz zur Erinnerung die wichtigsten Einflussfaktoren für die Bestimmung einer Gefahrenstufe:
- Schneedeckenstabilität
- Auslösewahrscheinlichkeit von Lawinen
- Verbreitung der Gefahrenstellen innerhalb einer Region
- Anzahl, Größe und Art der zu erwartenden Lawinen
Zurzeit haben wir eine recht stabile bzw. komplett spannungsarme Schneedecke. Die Auslösewahrscheinlichkeit von Lawinen ist somit gering. Es finden sich selten Gefahrenstellen innerhalb der einzelnen Regionen. Lawinen sind klein.
Hier noch kurz zur Erinnerung die offizielle Definition der Gefahrenstufe 1…
…und hier eine Kurzversion für Freerider.