Der Winter 2013-2014 wird uns wohl zweigeteilt in Erinnerung bleiben. Im Norden viel zu wenig, im Süden viel zu viel Schnee.
Stark unterdurchschnittliche Schneehöhen samt neuen Minima im Norden des Landes
Stark überdurchschnittliche Schneehöhen samt neuen Maxima im Süden des Landes. Interessant ist die doch rasche Ausaperung in tiefen und mittleren Höhenlagen.
Der Winter war der zweitwärmste seit Messbeginn, was sich in Summe auch positiv auf den Schneedeckenaufbau und somit auf das Unfallgeschehen ausgewirkt hatte.
Die Zahl der tödlich Verunglückten war mit 7 Personen unterdurchschnittlich (der langjährige Durchschnitt liegt bei ca. 12 Personen). Besonders unfallreich war der 31.01.2014 mit 3 Todesopfern. [Bei einer dieser Lawinen handelte es sich um ein Schnee-Wassergemisch, welches durch den Aufstau eines kleinen Baches bei Thurn (Lienz) quasi wie eine Mure abging und eine in einem Bachbett befindliche Person erfasste und tötete.)
Lawinenereignisse mit Personenbeteiligung während des Winters 2013-2014 in Tirol
Mehr als die Hälfte der bekannt gewordenen Lawinenereignisse passierten bei Gefahrenstufe 3.
Bei der Verteilung der Gefahrenstufe fällt eine nur kurze Phase mit allgemein großer Gefahr (Stufe 4) und relativ häufige Phasen mit allgemein geringer Gefahr (Stufe 1) auf.
Gegen Winterende dominierte - wie es für das Frühjahr recht typisch ist – mäßige Gefahr (Stufe 2) mit einem tageszeitlichen Anstieg der Lawinengefahr.
Noch kann man in vielen Teilen Tirols auf Skitour gehen.
Sulzschnee (Firn) findet man nach klaren Nächten sowohl noch in Nordtirol,… (Foto: 24.04.2014)
…als auch im südlichen Osttirol (Foto: 25.04.2014)
Die Schneequalität hängt also massiv von der nächtlichen Ausstrahlung ab. Es gilt, kurzfristig zu planen. Eine grobe Richtlinien für das Frühjahr: je klarer und trockener die Nacht und je höher und früher man unterwegs ist, desto günstiger sind die Verhältnisse und umgekehrt. Allerdings hat sich bis zumindest in mittlere Höhenlagen, dort wo Schnee liegt, eine doch bereits gut gesetzte und nicht mehr störanfällige Schneedecke entwickelt. Dies ändert sich nur mehr nach Schneefällen, wenn der Neuschnee feucht und dadurch störanfällig wird.
Eine vernünftige Alternative stellen derzeit auch Touren in den bereits eingestellten Skigebieten dar, wo mitunter noch recht gut präparierte Pisten ein passables Skivergnügen garantieren.
Pistentouren: Auch im Frühjahr nach Betriebsschluss beliebt… Axamer Lizum (Nördliche Stubaier Alpen) (Foto vom 22.04.2014)
Immer wieder zu beobachten während der vergangenen Tage war Graupel, der während schauerartiger Niederschläge gefallen ist. Durch die diffuse Strahlung samt den warmen Temperaturen hat sich, wenn überhaupt, nur sehr kurzfristig eine mögliche Schwachschicht für Schneebrettlawinen gebildet.
Graupel am 22.04.2014 in weiten Teilen Tirols
Es steht fest. Das Frühjahr ist nirgends mehr aufzuhalten. Blumen und Tierwelt erwachen auch im Hochgebirge…
Krokusse im Senderstal (Foto: 24.03.2014)
Ein Murmeltier nahe des Schussgrubenkogels (Stubaier Alpen) am 24.04.2014)
Wir melden uns hier wieder bei gravierenden Änderungen der Situation. Vorerst bedanken wir uns bei all jenen, die uns während der vergangenen Wintersaison mit wertvollen Rückmeldungen versorgt haben und wünschen noch schöne und v.a. sichere Frühjahrstouren!