Zwischen dem 7.04. und 9.04. herrschten günstige Bedingungen bei einem, der Jahreszeit entsprechenden, tageszeitlichen Anstieg der Lawinengefahr.
„Schmierpulver“ in den Nördlichen Stubaier Alpen (Foto: 08.04.2017)
Auffallend bleibt v.a. die für die Jahreszeit in ganz Tirol unterdurchschnittliche Schneehöhe auf den Bergen. Im Verhältnis am meisten Schnee liegt in Bereichen der Osttiroler Tauern sowie der Silvretta.
Zu Fuß erreichbar: Der Brechten in den Nördlichen Stubaier Alpen. Trotz wenig Schnees Gefahr durch Wechten (sh. Hintergrund) (Foto: 08.04.2017)
Unterwegs in den Südlichen Ötztaler Alpen (Hauslabkogel) (Foto: 08.04.2017)
Blick vom Figerhorn in den Osttiroler Tauern Richtung Süden. (Foto: 08.04.2017)
Zurzeit gibt es wenige Meldungen über Lawinenereignisse, insbesondere über Brüche im Altschnee (Die letzte diesbezügliche Info ging am 31.03. ein: Unterhalb der Mutterbergerseespitze am Bockkogelferner löste sich ein großes Schneebrett auf einer bodennahen Schwachschicht).
Derzeit lassen sich diese bodennahen Schwachschichten dann am ehesten stören, wenn diese erstmalig durchnässt und dadurch störanfälliger werden. Dies trifft gerade am ehesten in West- und Osthängen um 2700m und in Schattenhängen zwischen etwa 2200m und 2400m zu.
Wichtig erscheint im Frühjahr der meist unmittelbare Anstieg der Lawinentätigkeit nach Neuschneefällen. Häufig mischt sich während dieser Jahreszeit Graupel ein, der mitunter als Schwachschicht für Schneebrettlawinen dienen kann. Dies ist immer dann der Fall, wenn die Graupelschicht dicker ausfällt (was u.a. in steilen von Felsen begrenzten Rinnen vermehrt zu beobachten ist).
Graupel wurde kürzlich in weiten Teilen Tirols beobachtet, hier in den Nördlichen Stubaier Alpen (Foto: 08.04.2017)
Graupel entsteht vermehrt in Schauerzellen, wie hier am 10.04. im hinteren Ötztalt
Graupeleinlagerungen in oberflächennahen Schichten
Kammnahes Schneebrett nach Schneefall und Windeinfluss (aus Norden). Graupel könnte die Schwachschicht gebildet haben; 06./07.04.2017
Lawinenabgang mit Personenbeteiligung an der Vorderen Hintereisspitze. Auch hier könnte Graupel im Spiel gewesen sein. (Foto: 08.04.2017)