Sonntag, 12. November 2017

Eine Kaltfront bringt Schnee und kurzfristig Sturm. Triebschnee in größeren Höhen und Gleitschnee auf Wiesenhängen beachten

Vom 11.11. auf den 12.11. hat es in Tirol geschneit, am meisten im Westen des Landes mit 20-30cm oberhalb etwa 2000m. Eine Kaltfront bringt laut Auskunft der ZAMG-Wetterdienststelle in den Nachtstunden vom 12.11. auf den 13.11. nochmals Schnee. In Summe werden es 30-50cm mit Schwerpunkt im Westen und Norden des Landes sein. Kurzfristig wird es auf den Bergen stürmisch, wobei die Windstärke noch während des Schneefalls abnehmen wird.
 
Aufgrund unserer bisherigen Schneedeckeninformationen können wir davon ausgehen, dass diese im nicht vergletscherten Gelände meist recht kompakt aufgebaut ist. Deshalb wird sich dort „nur“ ein frisches Triebschneeproblem ausbilden, dies vermehrt in größeren Höhen im kammnahen, sehr steilen Gelände sowie hinter Geländekanten. Mit etwas Erfahrung lassen sich diese Gefahrenbereiche leicht erkennen.
 
Während der kommenden Tage zu beachten: frischer Triebschnee im sehr steilen Gelände (Foto: 09.11.2017)
 
Da wir im kammnahen, schattigen Gelände letzte Woche in großen Höhen (meist um 3000m) teilweise vermehrt Oberflächenreif beobachtet haben (Nigg-Effekt), sollte man dort nochmals etwas zurückhaltender sein.
 
Oberflächenreif im Kammbereich, Wurmkogel, Südliche Ötztaler Alpen (Foto: 09.11.2017)
 
Begünstigend für kammnahe Oberflächenreifbildung: Feuchte Luftmassen streichen über Bergkämme. Blick vom Wurmkogel in Richtung Süden (Foto: 09.11.2017)
 
Anraum am Gipfelkreuz des Großglockners (Foto: 09.11.2017)
 
Hochalpin, also oberhalb etwa 3000m, im schattigen, sehr steilen, vergletscherten Gelände beobachteten wir zudem ein  beginnendes Altschneeproblem. Gefahrenstellen sollten aber eher selten anzutreffen sein. Zudem bewirkt die derzeitige Schneeauflage, dass Schneebrettlawinen nicht so leicht auszulösen sein sollten.
 
Offensichtlich wird eine mögliche Lawinengefährdung in den besonders neuschneereichen Gebieten anhand frischer Gleitschneerutsche werden.
 
Gleitschneerutsche in Obertilliach (Foto: 08.11.2017)
 
Nach den Neuschneefällen mit der beginnenden Wetterbesserung wird man aus extrem steilem Gelände zudem wieder Lockerschneerutsche sehen.
 
Hoadl (Foto: 08.11.2017)
 
Sonst noch beobachtet…
 
Skigebiete geben Vollgas, dass die Wintersaison bald gestartet werden kann, wie hier am Beispiel von Hochgurgl (Foto: 08.11.2017)