Die Osterfeiertage lassen sich durch viel Pulverschnee, einige, meist kleine Lawinenabgänge sowie wechselhaftes Wetter mit überwiegendem Anteil an Sonnenschein charakterisieren.
Griesnerkar (Kaisergebirge) am 29.03.2013
Schlechtwetter am Ostersonntag (31.03.2013) in ganz Tirol, wie hier im südlichen Osttirol (Golzentipp)
Bei winterlichen Temperaturen schneite es am 30.03. und 31.03. zum Teil beachtlich, am meisten im Südosten des Landes.
Der Wind wehte häufig schwach, in Kammnähe mancherorts jedoch mäßig und reichte somit dort aus, den lockeren Pulverschnee zu verfrachten.
Mieminger Kette in den Westlichen Nordalpen; unten Pulverschnee, kammnah frischer Triebschnee (Foto vom 01.04.2013)
Windeinfluss am Galtenberg (Foto vom 01.04.2013)
Windeinfluss am Pflerscher Pinggl (Südliche Stubaier Alpen) am 01.04.2013
Dementsprechend konnte man in den windbeeinflussten, vorwiegend kammnahen Bereichen meist kleine, vereinzelt mittelgroße Schneebrettlawinen auslösen…
Gaishörndl, Zentralosttirol am 01.04.2013
Hochkar im Außerfern (Foto vom 01.04.2013)
Ochsenkopf in den Kitzbüheler Alpen (Foto am 01.04.2013)
In Summe dominierte jedoch zumindest während der Morgenstunden sowie in Schattenhängen mittlerer Höhenlagen und darüber traumhafter, kanadischer Pulverschnee.
Zillertaler Alpen am 02.04.2013
Durch die Sonneneinstrahlung lösten sich auch Lockerschneelawinen aus felsigem Gelände.
Lockerschneelawine in den Osttiroler Tauern (Foto vom 01.04.2013)
Lockerschneelawinen vom 01.04. in den Zillertaler Alpen (Foto vom 02.04.2013)
Inzwischen haben sich die kürzlich gebildeten Triebschneepakete wieder gut mit der vormals lockeren Altschneedecke verbunden.
Die Schneedecke ist somit mit einer kleinen Ausnahme recht stabil. Die Ausnahme besteht in einer dünnen Schwachschicht aus kantigen Kristallen, die vor ca. 1 Woche unterhalb einer dünnen Schmelzkruste entstanden ist. Am ehesten findet man diese in Schattenhängen in einem Höhenbereichen zwischen etwa 2100m und 2300m sowie in besonnten Hängen oberhalb etwa 2400m. In besonnten Hängen stabilisiert sich die Schneedecke allerdings gerade durch die Sonneneinstrahlung. Die kantige Schicht dürfte somit inzwischen nur mehr in größeren Höhen um ca. 2800m kleinräumig als Gleitfläche für Schneebrettlawinen zum Tragen kommen. Es handelt sich um ein kleinräumiges Problem. Meist sollte die Schicht zu wenig ausgebildet sein, um darauf Schneebrettlawinen auszulösen.
Oberflächennahe, dünne kantige Schichten im Bereich von dünnen Krusten. Meist stellen diese kein Problem dar. Vereinzelt könnten sie als Gleitfläche für Schneebrettlawinen dienen.
Kleines Schneebrett rechts des Abfahrtskorridors unterhalb des Seekopfs in den Kitzbüheler Alpen. Das Schneebrett ging vermutlich auf einer dünnen Schwachschicht aus kantigen Kristallen ab (Foto vom 01.04.2013)
Hier nochmals ein Rückblick anhand der Wetterstation Eissee in den Stubaier Alpen:
Winterliche Temperaturen mit viel Sonnenschein und trockener Luft am 01.04. Wind hauptsächlich aus SW. knapp 40cm Neuschnee.