Die zunehmende Durchfeuchtung bzw. Durchnässung der Schneedecke bescherte uns, wie vorhergesagt, ein lawinenreiches Wochenende. Neben viel Glück hat es leider auch einen tödlichen Lawinenunfall gegeben. Unseren ersten Informationen zu Folge passierte der Unfall im Bereich der Gargglerin im Gschnitztal in den Südlichen Stubaier Alpen. Der Unfall blieb vorerst unbemerkt. Aufgrund einer Vermisstenmeldung wurde die Suche gestartet und schlussendlich der Lawinenkegel entdeckt. Eine 2er Gruppe wurden von einer Lawine erfasst und verschüttet. Eine der Personen verstarb, die zweite Person konnte nach unglaublichen 10 Stunden Verschüttungszeit lebend geborgen werden.
Das tödliche Lawinenunglück vom 12.04. passierte im Bereich der Gargglerin in den Südlichen Stubaier Alpen © tiris
Wir werden voraussichtlich heute im Laufe des Vormittags die Erhebungen gemeinsam mit der Alpinpolizei durchführen. Details zum Unfall, aber auch zu den ereignisreichen, vergangenen Tagen folgen so rasch wie möglich.
Allgemein: Wichtig erscheint derzeit eine besonders gute Planung und Zeiteinteilung. Nach klaren, kühlen Nächten kann meist von guten Verhältnissen während der Morgenstunden ausgegangen werden, nach bedeckten Nächten sind die Verhältnisse hingegen bereits am Morgen deutlich ungünstiger. Dies hat damit zu tun, weil die Ausstrahlung der Schneedecke durch einen Wolkenschirm verhindert wird und sich die während des Tages durchfeuchtete Schneedecke dadurch nicht verfestigen kann. Naturgemäß herrschen deshalb im Frühjahr in höheren Lagen aufgrund der tieferen Temperaturen häufig günstigere Lawinen- und Schneeverhältnisse als in tieferen Lagen.