Sonntag, 8. Januar 2017

Kurzanalyse des Lawinenabgangs im Bereich der Henne – Skigebiet Fieberbrunn. Vorsicht: Inzwischen bildete sich neuer, zum Teil sehr störanfälliger Triebschnee

Wir haben sowohl von der Alpinpolizei als auch von Markus Kogler, einem lokalen Experten, Informationen zum Lawinenabgang am 06.01. im Bereich der Henne („Kleines Hennei") im Skigebiet Fieberbrunn erhalten, die wir gleich weitergeben möchten.

Vorsicht: Inzwischen haben sich insbesondere auch in den Kitzbüheler Alpen mit Neuschnee und Wind weitere, störanfällige Triebschneepakete gebildet. Vermehrt ist dies vom Waldgrenzbereich aufwärts der Fall!


Bei dem Lawinenabgang ist eine Person einer dreiköpfigen Gruppe in den etwa 35 Grad steilen NO-Hang eingefahren und löste dort eine Schneebrettlawine aus. Die Person wurde (Nachtrag vom 13.01.: ...trotz korrekt ausgelöstem Lawinenairbag...) ganz verschüttet, konnte jedoch gerade noch rechtzeitig mit einer leichten Unterkühlung nach etwa 10-15 Minuten ausgegraben werden.

Lawinenabgang Kleines Hennei - metergenaue Analyse von Markus Kogler (Foto: 07.01.2007)

Hier noch ein Übersichtsbild der Alpinpolizei

Einfahrtsbereich mit Lawinenanriss (Foto: 07.01.2017)

Es handelte sich um ein kombiniertes Trieb- und Altschneeproblem.

Der Stabilitätstest zeigte eine gute Bruchfortpflanzung

Inzwischen hat es neuerlich geschneit. Als Schwachschicht für Schneebrettlawinen dient nun häufig auch der sehr kalte Neuschnee, der von Triebschnee überlagert wird. Der Wind liegt immer noch deutlich über Verfrachtungsstärke. Also: Triebschneepakete sollten im Steilgelände weiterhin gemieden werden.

Schneestation Ehrenbachhöhe in den Kitzbüheler Alpen Schneefälle mit kurzen Pausen bei kalten Temperaturen und Wind über Verfrachtungsstärke