Unverändert bleibt die Lawinengefahr im Wesentlichen vom Windeinfluss der vergangenen Tage abhängig. Da der Wind speziell entlang des Alpenhauptkammes, in den typischen Föhnschneisen und in großen Höhen zugelegt hat, sind Gefahrenstellen inzwischen verbreiteter anzutreffen.
Einer der windexponiertesten Standorte der vergangenen Tage – der Patscherkofel. Der Wind lag deutlich über Verfrachtungsstärke. Lockerer Pulverschnee wurde umfangreich verfrachtet.
Noch vor wenigen Tagen lag dort überall lockerer Pulverschnee. Südliche Stubaier Alpen (Foto: 06.02.2018)
Der Windeinfluss kann gut anhand von Windzeichen erkannt werden. Südliche Stubaier Alpen (Foto: 06.02.2018)
Als Schwachschicht für frischen Triebschnee dient weiterhin v.a. lockerer Pulverschnee. Vereinzelt kann dieser auch auf Oberflächenreif abgelagert worden sein. In beiden Fällen muss vorerst im Steilgelände von einer erhöhten Störanfälligkeit ausgegangen werden.
Kürzlich abgegangen Schneebrettlawinen im Südlichen Osttirol. Großer Kinigat (Foto: 05.02.2018)
Weiterhin gilt, dass in windberuhigten Gebieten von durchwegs stabilen Verhältnissen mit gutem Pulverschnee ausgegangen werden kann.
Unterwegs im Südlichen Osttirol, Laserz. Neben windberuhigten, sicheren Stellen, gab es dort auch windbeeinflusste Bereiche, die – wie uns mitgeteilt wurde – konsequent gemieden wurden. (Foto: 04.02.2018)
Interessant erscheint auch, die erhöhte Gefahr von Lockerschneelawinen. Speziell dort, wo sich oberflächennah ein Harschdeckel befindet, ist die Reichweite von Lockerschneelawinen erhöht. Dadurch steigt auch die Gefahr, mitgerissen zu werden. Es bedarf eines sogenannten „sluff-managements" im sehr steilen bis extrem steilen Gelände.
Lockerschneelawine unterhalb des Brandjochkreuzes in den Westlichen Nordalpen. Eine Person wurde von einer Lockerschneelawine erfasst, konnte jedoch ausfahren (Foto: 05.02.2018)
Übersichtsbild über zwei Lockerschneelawinen mit Personenbeteiligung (linke Lawine: Brandjochkreuz, rechte Lawine: Langer Sattel) auf der Nordkette. In Bildmitte erkennt man eine frische Gleitschneelawine (Foto: 05.02.2018)
Gleitschneelawinen bleiben weiterhin eine Gefahr.
Ältere und frische Gleitschneelawinen im Außerfern (Foto: 03.02.2018)