Dienstag, 25. Dezember 2018

Einige Lawinenabgänge mit Personenbeteiligung - einer davon mit tödlichem Ausgang. Hauptgefahr: Frischer Triebschnee und zum Teil schwacher Altschnee


Seitens der Leitstelle Tirol wurden wir heute über 6 Lawinenereignisse mit Personenbeteiligung informiert: Glorerhütte und Marchkinkelle in Osttirol; Rettenbachferner, Serleskamm, Giggijoch und Hohe Mut in Nordtirol. Letzterer ging tödlich aus. Ersten Informationen der Alpinpolizei nach soll es sich bei dem Lawinenabgang unterhalb der Hohen Mut um einen großflächigen Abgang im freien Skigelände gehandelt haben. Dies deutet auf ein ausgeprägtes Altschneeproblem hin. Morgen am 26.12. werden wir gemeinsam mit der Alpinpolizei Erhebungen durchführen. Erste Details sh. hier:



Lawinenabgang Hohe Mut am 25.12.2018. Die Ellipse zeigt den Unfallhang unterhalb der Hohen Mut in Obergurgl im freien Skigelände.

Markant war heute am 25.12. auf den Bergen noch der starke bis stürmische Windeinfluss. Vielerorts konnte man auch Schneefahnen im Kammbereich beobachten. Der Wind soll sich laut ZAMG-Wetterdienststelle abschwächen.

Die Hauptgefahr für die kommenden Tage bildet der frische Triebschnee, welcher im Steilgelände allgemein kritisch beurteilt werden sollte. Besonders vorsichtig sollte man derzeit in einem Höhenbereich zwischen etwa 2200m und 2700m sein, weil dort innerhalb der Schneedecke vermehrt lang anhaltende Schwachschichten im Bereich von Krusten eingelagert sind. Besondere Vorsicht zudem natürlich auch allgemein im kammnahen Gelände, in Rinnen und Mulden, wo mitunter lockerer Pulverschnee oder im Neuschnee eingelagerter Graupel als (kurzfristige) Schwachschicht für Schneebrettlawinen dienen können.

Schneeverfrachtungen beim Hohen Tor oberhalb von Kals (Foto: 25.12.2018)

Wechten am Naviser Kreuzjöchl in den Tuxer Alpen (Foto: 25.12.2018)