In ganz Tirol herrscht derzeit geringe Lawinengefahr. Bei strahlend sonnigem und windberuhigtem Wetter könnten die Bedingungen für Wintersportler derzeit kaum besser sein.
Schattseitig sowie in Bereichen mit flacher Sonneneinstrahlung kann noch lockerer Pulverschnee angetroffen werden. Breiter Grieskogel, Südliche Stubaier Alpen (Foto: 20.03.2019). |
Die derzeitige Lawinensituation erlaubt auch Steilabfahrten bei besten Bedingungen. Rußkopf, Silvretta (Foto: 20.03.2019). |
Triebschneeansammlungen nur mehr vereinzelt störanfällig:
Die umfangreichen Triebschneepakete, welche sich Ende letzter und zu Beginn dieser Woche mit Neuschnee und Wind gebildet haben, sollten mittlerweile nicht mehr zu stören sein. Sie haben sich an allen Expositionen sehr gut mit dem Altschnee verbunden. Störanfällig sind derzeit vereinzelt noch die frischen Triebschneeansammlungen, welche sich vor allem am Mittwoch, 20.03. gebildet haben. Diese sind klein und an steilen, kammnahen Schattenhängen im Hochgebirge anzutreffen. Hier sollten besonders die Konsequenzen in Hinblick auf einen möglichen Absturz beachtet werden.
Leichter tageszeitlicher Anstieg der Gefahr:
Entscheidend für die derzeitige Situation ist das Zusammenspiel aus Lufttemperatur, Sonneneinstrahlung und Luftfeuchtigkeit. Aufgrund der sehr trockenen Luftmasse weicht die Schneedecke trotz der milden Temperaturen (Nullgradgrenze über 3000m) und der intensiven Sonneneinstrahlung vergleichsweise langsam auf. Dies hat auch damit zu tun, weil sich die Schneedecke während sternenklarer Nächte massiv abkühlt und sich deshalb an der (am Vortag feuchten bzw. nassen) Schneeoberfläche ein dicker Harschdeckel bildet. Dieser muss erst aufgeweicht werden, bevor die darunter befindliche Schneedecke (weiter) durchfeuchtet wird. Übrigens ist der Harschdeckel in sehr steilen besonnten Hängen inzwischen bis etwa 2500m hinauf tragfähig. Bei guter Zeiteinteilung steht somit einem perfekten Firnerlebnis nichts im Wege.
Derzeit besteht eine geringe Gefahr von feuchten und nassen Lockerschneelawinen. Am ehesten können diese durch den Impuls von Wintersportlern im extrem steilen Gelände am Nachmittag ausgelöst werden.
Die umfangreichen Triebschneepakete, welche sich Ende letzter und zu Beginn dieser Woche mit Neuschnee und Wind gebildet haben, sollten mittlerweile nicht mehr zu stören sein. Sie haben sich an allen Expositionen sehr gut mit dem Altschnee verbunden. Störanfällig sind derzeit vereinzelt noch die frischen Triebschneeansammlungen, welche sich vor allem am Mittwoch, 20.03. gebildet haben. Diese sind klein und an steilen, kammnahen Schattenhängen im Hochgebirge anzutreffen. Hier sollten besonders die Konsequenzen in Hinblick auf einen möglichen Absturz beachtet werden.
Leichter tageszeitlicher Anstieg der Gefahr:
Entscheidend für die derzeitige Situation ist das Zusammenspiel aus Lufttemperatur, Sonneneinstrahlung und Luftfeuchtigkeit. Aufgrund der sehr trockenen Luftmasse weicht die Schneedecke trotz der milden Temperaturen (Nullgradgrenze über 3000m) und der intensiven Sonneneinstrahlung vergleichsweise langsam auf. Dies hat auch damit zu tun, weil sich die Schneedecke während sternenklarer Nächte massiv abkühlt und sich deshalb an der (am Vortag feuchten bzw. nassen) Schneeoberfläche ein dicker Harschdeckel bildet. Dieser muss erst aufgeweicht werden, bevor die darunter befindliche Schneedecke (weiter) durchfeuchtet wird. Übrigens ist der Harschdeckel in sehr steilen besonnten Hängen inzwischen bis etwa 2500m hinauf tragfähig. Bei guter Zeiteinteilung steht somit einem perfekten Firnerlebnis nichts im Wege.
Derzeit besteht eine geringe Gefahr von feuchten und nassen Lockerschneelawinen. Am ehesten können diese durch den Impuls von Wintersportlern im extrem steilen Gelände am Nachmittag ausgelöst werden.
Ablagerung einer Nassschneelawine in den Stubaier Alpen. Der Firnspiegel lässt die Schneeoberfläche im Licht der Sonne glänzen (Foto: 17.03.2019). |
Vorsicht vor Wechten:
Eine nicht zu unterschätzende Gefahr geht in diesem schneereichen Winter auch von Wechten aus. Diese sind mancherorts sehr groß und können durch Belastung brechen und zu Absturz führen. Ein tödlicher Unfall in Folge eines Wechtenbruchs ereignete sich am Dienstag, 19.03. am Hohen Seeblaskogel im Sellraintal. Mit den warmen Temperaturen und der Sonneneinstrahlung sind auch spontane Wechtenbrüche zunehmend ein Thema. Wie bei den Gleitschneerissen kann man auch hier das Risiko minimieren, wenn man Bereiche unterhalb von Wechten weitestgehend meidet. Zudem sollte man im Kammbereich entsprechend vorsichtig sein.
An Graten gibt es derzeit vielerorts mächtige Wechten (Foto: 17.03.2019). |
Bei einem Wechtenbruch kann mitunter auch der Bereich hinter der Geländekante gefährdet sein (©Avalanche Canada). |
Am Hohen Seeblaskogel in den Stubaier Alpen kam es am Dienstag, 19.03. zu einem tödlichen Unfall infolge eines Wechtenbruchs. Im Bild die Unfallstelle im Gipfelbereich (Foto: 20.03.2019). |
Vereinzelt sind Gleitschneelawinen noch ein Thema:
Sehr vereinzelt beobachtet man Gleitschneelawinen, wie hier am Kitzbüheler Horn (Foto: 20.03.2019). |
Ausblick
In den nächsten Tagen bis einschließlich Sonntag, 24.02. bleibt es sonnig und warm. Danach folgt eine Kaltfront. Diese bringt etwas Neuschnee und tiefere Temperaturen. Laut ZAMG-Wetterdienststelle kann sich danach wieder das Hoch zu uns vorarbeiten. Auch die Temperaturen steigen dann wieder an.
Am Montag, 25.03. erreicht uns eine Kaltfront mit etwas Neuschnee in den Bergen (©meteoblue). |
Rückblick
Am vergangenen Freitag, 15.03. sowie Samstag, 16.03. schneite es vor allem in Nordtirol und in den Hohen Tauern ergiebig. Mit dem Anstieg der Schneefallgrenze in der Nacht auf Samstag gingen viele Lawinen von selbst ab. Es handelte sich meist um Schneebrettlawinen. In den regenbeeinflussten, tieferen Lagen waren es hingegen vermehrt nasse Lockerschneelawinen. Bei den Schneebrettlawinen lösten sich der frisch gefallenen sowie der vom Wind verfrachtete Schnee. Die Schwachschicht bestand aus lockerem Pulverschnee, welcher in der Nacht auf Donnerstag, 14.03. gefallen war, vereinzelt wohl auch aus Graupel.
Spontanes Schneebrett am Gleirscher Rosskogel in den Stubaier Alpen. 2650m, Ost (Foto: 16.03.2019). |
Ein Paradebeispiel einer Schneebrettlawine mit einem klar ersichtlichen Stauchwall, welcher Anrissgebiet und Sturzbahn der Lawine voneinander trennt. Lampsenspitze, 2400m, Ost (Foto: 16.03.2019). |
Mit dem Anstieg der Schneefallgrenze in der Nacht auf Samstag, 16.03. wurde die Schneedecke vielerorts bis auf 2000m hinauf durchnässt (Foto: 16.03.2019). |
Am Wochenende vom 16. und 17.03. war es sehr warm (Nullgradgrenze über 3000m). Neu- und Triebschnee verbanden sich deshalb rasch mit dem Altschnee. Die Lawinengefahr ging entsprechend schnell zurück. In der Folge ging die Hauptgefahr von frisch gebildeten Triebschneeansammlungen aus.
Mit Durchzug einer Kaltfront schneite es am Montag, 18.03. meist bis in Tallagen. Obertilliach, Osttirol (Foto: 18.03.2019). |
Stark vom Wind beeinflusste Schneeoberflächeim Kammbereich am Arlberg (Foto: 16.03.2019). |