Seit Freitag Früh bis heute Morgen um 05:00 Uhr hat es nochmals viel Neuschnee gegeben. Besonders in den Gebieten der Silvretta, des Arlbergs und der westlichen Nordalpen wuchs die Schneehöhe nochmals stark an. In diesen Regionen lagen die neuerlichen Neuschneemengen bei 40 bis 60cm, stellenweise darüber. Die Regionen entlang des Alpenhauptkammes bekamen bis zu 50cm Neuschnee, die Regionen im Tiroler Unterland auch bis zu 50cm.
Zudem wehte auch gestern in höheren Lagen sehr starker Wind aus nordwestlichen Richtungen, teilweise mit Spitzen über 130km/h! Massive Schneeverfrachtungen waren erneut die Folge!
24-stündige Differenz der Gesamtschneehöhe zum Zeitpunkt 07.01.2012 um 05:00 Uhr. (Visualisierung: Kartographie Wien und LWD Tirol, Daten: LWD Tirol und Partner)
Gestern waren auch einige Lawinenabgänge auf Straßen zu verzeichnen. Betroffen waren die Straße zwischen Mayrhofen und Ginzling, weiters die Bundesstraße bei St. Jakob am Arlberg (zwei betroffene Fahrzeuge). Bei einem Lawinenabgang auf die Silvrettastraße bei Nederle, Gemeinde Kappl, wurden drei Fahrzeuge verschüttet. Alle Betroffenen blieben nach aktuellem Kenntnisstand unverletzt.
Als Problemstelle für den Bruch der Lawinen bestätigte sich der Altschnee vom Herbst bzw. der sich daraus gebildete aktuelle Schwimmschnee in schattseitigen, steilen und hohen Lagen. Die Lawine bei St. Jakob beispielsweise brach aus einem solchen schattseitigen Kar auf ca. 2400m.
In Galtür wurde eine Fußgängerin im gesperrten Bereich von einer Lawine erfasst, sie verletzte sich leicht. Nähere Information zu den Lawinenabgängen erfolgt nach Besichtigungen zu einem späteren Zeitpunkt.
Mittlerweile befinden sich die Gesamtschneehöhen auf hohem Niveau! In den Gebieten von der Silvretta über den Arlberg bis in die Lechtaler Alpen sind Schneehöhen über 2,5m keine Seltenheit. Im Karwendel bildet die Station Seegrube einen Ausreißer mit über 3m Schnee. Aber auch inneralpin messen unsere Stationen fast überall über 1m Schneeauflage, stellenweise über 1,5m. Auch in Osttirol wurde mittlerweile die 1m-Marke überschritten, besonders im nördlichen Teil.
Gesamtschneehöhen zum Zeitpunkt 07.01.2012 um 05:00 Uhr. (Visualisierung: Kartographie Wien und LWD Tirol, Daten: LWD Tirol und Partner)
Die Lawinengefahr bleibt angespannt und ist verbreitet groß! Lawinen können schon bei geringer Zusatzbelastung ausgelöst werden, auch mit Selbstauslösungen ist zu rechnen. Bitte auch heute unbedingt den aktuellen Lawinenlagebericht beachten!
Laut Prognosen der ZAMG erreicht am heutigen Nachmittag das nächste Frontensystem Tirol, weitere Schneefälle sind zu erwarten!