Am 30.01. brachte eine Kaltfront, am 31.01. dann eine Warmfront neuerlich viel Neuschnee, insbesondere im Westen und Norden Nordtirols. Im Tagesverlauf des 31.01. stieg die Lufttemperatur markant an. Interessant war v.a. die Beobachtung, dass es am Silvestertag in mittleren Höhenlagen bereits am Nachmittag zu regnen begonnen hat, während in Tallagen noch einige Stunden Schnee fiel. Dort dauerte es einfach länger, bis die kalte, bodennahe Luft von der Warmfront verdrängt wurde.
Schneehöhenzuwachs, Temperaturanstieg und anschließende deutliche Setzung der Schneedecke am Beispiel der Station Jöchelspitze (Außerfern)
Interessant war damals auch die Beobachtung, dass durch die warme Luft der anfangs noch lockere Pulverschnee gebunden wurde und leicht auf dem kalten, lockeren Neuschnee ausgelöst werden konnte. Einige Lawineneinsätze (u.a. Bodensteinalm, Gundental-Höfen, Hochimst) waren der Beweis für die nicht unkritische Situation (große Lawinengefahr).
Lawinenabgang" auf einem Iglu in den Nordalpen am 31.12.2011 12:00 Uhr (noch hat es stark geschneit...)
In höheren, windbeeinflussten Gebieten führte der Temperaturanstieg ebenso zu einer Schwächung der Schneedecke. Die Folge waren spontane Lawinenabgänge v.a. in der Silvesternacht, vermehrt in Höhenbereichen unterhalb von 2400m. Primär betroffen waren die frischen Triebschneepakete, die an der Grenzfläche zum kalten, lockeren Neuschnee brachen.
Spontane Lawinen unterhalb der Hohen Munde: Abgangszeitpunkt: Silvesternacht; Foto vom 01.01.2012)
Am Neujahrstag wurden Lawinen speziell in den schneereichen Regionen mit zum Teil sehr gutem Erfolg abgesprengt.
Gute Sprengerfolge auf der Nordkette oberhalb von Innsbruck (01.01.2012)
Gute Sprengerfolge ebenso im Arlberggebiet (01.01.2012)