Montag, 24. März 2014

Beachtliche Neuschneemengen in weiten Teilen Tirols. Kurzfristig auf frische Triebschneepakete sowie vermehrten Abgang von Lockerschneelawinen achten!

Der Winter hat ein Lebenszeichen von sich gegeben, diesmal auch in den besonders schneearmen Regionen Nordtirols. Meist schneite es zwischen 20 und 50cm, in großen Höhen entlang des Alpenhauptkammes lokal sogar knapp über 100cm (Hintertuxer Gletscher).

 

 

 

Nun stellt sich die Frage nach der daraus resultierenden Lawinengefahr. Primär muss man dort aufpassen, wo der Wind massiver im Spiel war. Meist lag dieser in großen Höhen über Verfrachtungsstärke, sodass sich frische, kurzfristig störanfällige Triebschneepakete bilden konnten. Ansonsten kam der Schnee auf folgendermaßen beschaffenen Altschneeoberflächen zu liegen…

 

Unregelmäßige Altschneeoberfläche im Sektor WNW über N bis ONO (Foto: Nördliche Stubaier Alpen am 20.03.2014)

 

Sulzschnee (Firn) (Foto: Nördliche Stubaier Alpen am 20.03.2014)

 

Eisschicht vom Eisregen am 16.03. im Arlberggebiet, teilweise im Außerfern

 

Generell wird von einer recht guten Verbindung mit der Altschneeoberfläche ausgegangen. Am ungünstigsten ist diese derzeit im Arlberggebiet und teilweise Außerfern, wo sich am 16.03. eine dünne Eisschicht gebildet hat und nordseitig erhalten blieb.

 

Dort, wo wir letzte Woche tollen Firn genießen konnten, ist auf das Gefahrenmuster 4 (gm.4 kalt auf warm, warm auf kalt) zu achten. Es gibt bereits leichte Tendenzen zur Bildung einer kantigen Schicht. Noch ist diese nicht ausgeprägt genug, um Probleme zu schaffen. Vermutlich wird es durch den baldigen Wärmeeinfluss auch nicht mehr dazu kommen, dass sich an der Grenzfläche zwischen ehemaligem Altschnee und Neuschnee eine problematische Schicht entwickeln wird, wenn dann, am ehesten nur hochalpin (oberhalb etwa 3000m) im Sektor W über S bis O.

 

Kurzfristig sind auch Lockerschneelawinen aus extrem steilem Gelände ein Thema. Gleitschneelawinen bleiben ein Thema, kurzfristig auch im Norden Tirols, wo der Neuschnee auf apere Wiesenflächen fiel.

 

Derzeit gibt es tollen Pulver, wo kein Wind im Spiel war - ein nur kurzfristiges Vergnügen…

 

Ein Pulvertaum in den Nördlichen Stubaier Alpen am 23.03.2014