Eine 8-köpfige Tourengruppe aus Deutschland ging am 12.03. von Kaisers im Außerfern auf den Grießkopf. Gegen 12:30 Uhr fuhr der letzte der Gruppe in den Hang ein und löste dabei eine nasse Schneebrettlawine aus, von der er mitgerissen und sichtbar ganzverschüttet wurde (eine Hand schaute aus dem Schnee). Trotz rascher Kameradenbergung überlebte die Person den Lawinenabgang nicht. Die übrigen Tourenteilnehmer befanden sich zum Zeitpunkt des Lawinenabgangs außerhalb des unmittelbaren Gefahrenbereiches.
Unfalllawine vom 12.03.2014 am Westhang des Grießkopfes in der Region Arlberg-Außerfern. Im Vordergrund das Kaiserjochhaus. (Foto vom 12.03.2014)
Die Lawine war im Anrissbereich ca. 30m breit und in Summe ca. 250m lang. Die Anrissmächtigkeit betrug zwischen 20cm und 40cm. Es handelte sich um einen extrem steilen westexponierten Hang. Der Anriss befand sich auf 2520m.
Durch die beginnende Durchfeuchtung des oberflächigen Schmelzharschdeckels begann die Schneedecke zu diesem Zeitpunkt bereits an Festigkeit zu verlieren, obwohl die Skitourengeher bei der Abfahrt noch sehr guten Firn vorfanden. Als Gleitfläche diente eine nasse, lockere Schicht aus Schmelzformen unter dem oberflächigen, noch tragfähigen Schmelzharschdeckel.
Betrachtet man die heutige Gesamtsituation so war die spontane Lawinenaktivität in ganz Tirol gering. Beim Unfallhang handelte es sich allerdings um einen Bereich, den wir im Lawinenlagebericht als für uns am ehesten störanfällig angesehen haben. Somit kamen mehrere ungünstige Faktoren zusammen: beginnender Festigkeitsverlust durch die zunehmende Durchfeuchtung der Schneedecke, extrem steil, Zusatzbelastung durch Skifahrer und im Verhältnis ungünstiger Schneedeckenaufbau.
Weitere Fotos und Profil folgen morgen am Vormittag.