Wetterrückblick samt kurzer Vorschau
Die vergangene Woche war wechselhaft. Eine Kaltfront aus Nordwest brachte von Donnerstag, 04.03. auf Freitag, 05.03. in Nordtirol sowie im nördlichen Osttirol verbreitet 10-15cm Schnee. Bemerkenswert waren lokale Ausreißer, u.a. in den Zentralen Lechtaler Alpen sowie in der Venedigergruppe, wo in der Höhe zwischen 30 und 50cm Neuschnee registriert wurden.
Niederschlag vom 04.03. auf den 05.03. Einer der "Ausreißer": Die höher gelegene Niederschlagsstation auf der Rudolfshütte im Grenzgebiet Osttirol/Salzburg |
Während der restlichen Woche wechselten sich dann Sonne, Wolken und etwas Niederschlag bei eher gedämpften Temperaturen ab.
Wechselhaft... Nun legt der Wind in der Höhe deutlich zu. Eine Kaltfront ist gerade im Anmarsch. |
(Diffuser) Strahlungseinfluss, insbesondere auch am Donnerstag, 11.03.2021 feuchtete die Schneeoberfläche an. In Sonnenhängen war dies zumindest bis 2500m, in reinen Nordhängen bis zumindest 2000m hinauf der Fall.
In der unteren Kachel werden Lufttemperatur (rot), Taupunkt (blau) und Schneeoberflächentemperatur dargestellt. Heute am 11.03. wurde die Schneeoberfläche bei stark steigendem Taupunkt feucht. |
Nun, am Donnerstag, 11.03. abends zieht eine Kaltfront rasch über Tirol. Der Niederschlagsschwerpunkt liegt im Arlberggebiet. Dort sollen bis zu 20cm Schnee fallen. Am Samstag ist laut ZAMG-Wetterdienststelle Zwischenhocheinfluss angesagt, bevor es am Sonntag, 14.03. ab den Nachmittagsstunden bis Dienstag, 16.03. mit Schneefall und stürmischen Verhältnissen auf den Bergen winterlich werden soll.
Neuschneeprognose für die kommenden 72 Stunden (ab. 11.03. abends) |
Neuschneevorhersage: Erste kleine Staffel ab Donnerstag abends, zweite Staffel ab Sonntag, 14.03. |
Konzentration auf oberflächennahe Schwachschichten - frischer Triebschnee bildet das Hauptproblem
Während der vergangenen Woche musste man v.a. auf frische Triebschneepakete achten. Dort, wo diese auf lockerem Pulver zu liegen kamen, waren sie störanfällig, wobei die Störanfälligkeit mit der Seehöhe zunahm. Meist waren sie klein und gut zu erkennen. Entsprechend wurden uns wohl auch nur (drei) Negativlawinen gemeldet.
Für die kommenden Tage ändert sich an diesem Grundproblem wenig. Wiederum wird man sich v.a. auf frischen Triebschnee konzentrieren müssen. Als mögliche Schwachschicht kommt vermehrt der aktuelle Neuschnee in Frage, dies wohl nur dort, wo bis zum neuerlichen Einschneien am Sonntag, 14.03. kaum Strahlungseinfluss wirkt.
Unterwegs im Außerfern. Mit der Höhe zunehmender Windeinfluss. Im Steilgelände war damals entsprechend aufzupassen (Foto: 06.03.2021) |
Für die kommenden Tage ändert sich an diesem Grundproblem wenig. Wiederum wird man sich v.a. auf frischen Triebschnee konzentrieren müssen. Als mögliche Schwachschicht kommt vermehrt der aktuelle Neuschnee in Frage, dies wohl nur dort, wo bis zum neuerlichen Einschneien am Sonntag, 14.03. kaum Strahlungseinfluss wirkt.
Ähnlich wie wir es bereits heute am 11.03. in den Westlichen Tuxer Alpen beobachten konnten, werden auch in näherer Zukunft aus extrem steilem Gelände vermehrt Lockerschneelawinen zu beobachten sein. Dies insbesondere während Niederschlagspausen, dann, wenn die Schneeoberfläche durch diffusen Strahlungseinfluss sowie wärmere Temperaturen feucht wird.
Wichtig erscheint wohl, frischen Triebschneepaketen im Steilgelände vorerst mal auszuweichen!