Kalter lockerer Neuschnee als bösartige Schwachschicht
Seit Samstag, 10.12. ist es immer kälter geworden. Deshalb wurde der von Freitag bis Sonntag gefallene Neuschnee häufig als kalter, lockerer Pulverschnee (so genannter Wildschnee) abgelagert. Damit dieser Schnee verfrachtet wird, braucht es keinen allzu starken Wind. Aktuell bläst dieser zumindest in größeren Höhen gebietsweise über Verfrachtungsstärke. Dadurch entstehen neue Triebschneepakete, die auf diesem Wildschnee abgelagert werden. Da Wildschnee wiederum kurzfristig eine sehr störanfällige Schwachschicht bildet, können frische Triebschneepakete sehr leicht gestört werden. Es ist zum Teil auch mit spontanen Schneebrettlawinen zu rechnen, die teilweise mittelgroß werden können. Zudem können durch das Gewicht des verfrachteten Schnees auch bodennahe Schwachschichten in der Altschneedecke brechen und dadurch Lawinen abgehen.
Weicht deshalb frischen Triebschneeansammlungen im Steilgelände konsequent aus! Beachtet weiterhin das Altschneeproblem, beginnend von etwa 2000m aufwärts in Schattenhängen und etwa 2500m in Sonnenhängen!
Im zentralen Teil Osttirols (Deferegger Alpen): Kammnahe, frische Schneebretter zeugen von einer hohen Störanfälligkeit der Schneedecke (Foto: Mark Kleinlercher 12.12.2022) |
Während in tiefen und mittleren Lagen häufig kein Wind weht, ist dieser in größeren Höhen gebietsweise mäßig stark bis stark. |
Windprognose für morgen, Dienstag, 13.12.2022 |