Vorsicht: Oberhalb etwa 2200m gebietsweise erhebliche Lawinengefahr!
In den schneereicheren Regionen - dazu zählen insbesondere die Regionen entlang des Alpenhauptkammes - haben wir es bereits mit einer recht ungünstigen Lawinensituation zu tun. Die Gefahr ist dort oberhalb etwa 2200m erheblich. Dies bestätigen nicht nur Stabilitätsuntersuchungen, sondern auch einige Lawinenabgänge, bei denen Personen beteiligt waren. Sämtliche Lawinenabgänge sind bisher ohne Folgen geblieben. Der Lawinengefahr liegt ein Altschneeproblem mit zumindest einer ausgeprägten Schwachschicht aus lockeren, häufig kantigen Kristallen zu Grunde. Die Schwachschicht(en) sind vermehrt in Schattenhängen anzutreffen. Mit zunehmender Seehöhe findet man diese in allen Hangrichtungen.
Schneeprofil in der Verwallgruppe vom 07.12.2022 auf ca. 2300m, NW, 38°. Abfolge von weichen und harten Schichten. Stabilitätstests produzieren häufig glatte Brüche bei geringer Belastung. |
Spontane Lawinen mit geringer Anrissmächtigkeit in den Lienzer Dolomiten. Im Kammbereich erkennt man Schneefahnen. (Foto: 06.12.2022) |
Lawinenauslösung durch zwei Skifahrer im Bereich der Fernau Bergstation am Stubaier Gletscher. (Foto: 06.12.2022) |
Lawinenauslösung Hochtennboden im Nahbereich des Skigebietes Axamer Lizum am 06.12.2022 |
Im Außerfern konnten aufgrund der Durchfeuchtung der Schneedecke bis etwa 2000m hinauf zahlreiche Gleitschneerutsche beobachtet werden. (Foto: 27.11.2022) |
Kurzer Wetterrückblick
Ausschlaggebend für die kürzlichen Lawinenauslösungen waren weniger die Neuschneemengen, sondern der starke Windeinfluss aus wechselnden Richtungen. Erst so konnten sich mächtigere Triebschneepakete als Voraussetzung für Schneebrettlawinen bilden.
Ausschlaggebend für die kürzlichen Lawinenauslösungen waren weniger die Neuschneemengen, sondern der starke Windeinfluss aus wechselnden Richtungen. Erst so konnten sich mächtigere Triebschneepakete als Voraussetzung für Schneebrettlawinen bilden.
Am meisten Niederschlag ist im Bereich des Timmeljochs gefallen. |
Oberhalb von Nebeldecken bzw. während klarer Nächte bildete sich vielerorts Oberflächenreif |
Ebenso aufzupassen: Verletzungsgefahr durch Steine, hochalpin: Spaltensturzgefahr
Täglicher EUREGIO-Lawinenreport startet ab dem 09.12.2022
Am kommenden Freitag, 09.12. werden wir um 17:00 Uhr unseren ersten EUREGIO-Lawinenreport für diese Saison verfassen. Ab dann wird der Report wieder täglich als topaktuelle Basis für eine gute Entscheidungsfindung im winterlichen Gelände zur Verfügung stehen.