Donnerstag, 8. Dezember 2022

Schwache Schneedecke und einige Lawinenabgänge - Start des täglichen EUREGIO-Lawinenreports ab 09.12.2022

 Vorsicht: Oberhalb etwa 2200m gebietsweise erhebliche Lawinengefahr! 


In den schneereicheren Regionen - dazu zählen insbesondere die Regionen entlang des Alpenhauptkammes - haben wir es bereits mit einer recht ungünstigen Lawinensituation zu tun. Die Gefahr ist dort oberhalb etwa 2200m erheblich. Dies bestätigen nicht nur Stabilitätsuntersuchungen, sondern auch einige Lawinenabgänge, bei denen Personen beteiligt waren. Sämtliche Lawinenabgänge sind bisher ohne Folgen geblieben. Der Lawinengefahr liegt ein Altschneeproblem mit zumindest einer ausgeprägten Schwachschicht aus lockeren, häufig kantigen Kristallen zu Grunde. Die Schwachschicht(en) sind vermehrt in Schattenhängen anzutreffen. Mit zunehmender Seehöhe findet man diese in allen Hangrichtungen.


Schneeprofil in der Verwallgruppe vom 07.12.2022 auf ca. 2311m, NW, 38°. Abfolge von weichen und harten Schichten. Stabilitätstests produzieren häufig glatte Brüche bei geringer Belastung.
Schneeprofil in der Verwallgruppe vom 07.12.2022 auf ca. 2300m, NW, 38°. Abfolge von weichen und harten Schichten. Stabilitätstests produzieren häufig glatte Brüche bei geringer Belastung.


Während der vergangenen Woche wurden auch spontane Schneebrettlawinen beobachtet. Am vergleichsweise größten waren diese in der Gurgler Gruppe. Diese Lawine löste sich aufgrund der zunehmenden Belastung durch verfrachteten Schnee. (Foto: 06.12.2022)
Während der vergangenen Woche wurden auch spontane Schneebrettlawinen beobachtet. Am vergleichsweise größten waren diese in der vergleichsweise niederschlagsreichsten Gurgler Gruppe. Diese Lawine löste sich aufgrund der zunehmenden Belastung durch verfrachteten Schnee. (Foto: 06.12.2022)


Spontane Lawinen mit geringer Anrissmächtigkeit in den Lienzer Dolomiten. Im Kammbereich erkennt man Schneefahnen. (Foto: 06.12.2022)
Spontane Lawinen mit geringer Anrissmächtigkeit in den Lienzer Dolomiten. Im Kammbereich erkennt man Schneefahnen. (Foto: 06.12.2022)


Einer von mehreren Lawinenabgängen im freien Gelände im Nahbereich des Skigebietes Stubaier Gletscher. Am Foto erkennt man eine von der Lawine mitgerissene Person, die ihren Airbag ausgelöst hatte. (Foto. 23.11.2022)
Einer von mehreren Lawinenabgängen im freien Gelände im Nahbereich des Skigebietes Stubaier Gletscher. Am Foto erkennt man eine von der Lawine mitgerissene Person, die ihren Airbag ausgelöst hat. (Foto. 23.11.2022)


Lawinenauslösung durch zwei Skifahrer im Bereich der Fernau Bergstation am Stubaier Gletscher aus. (Foto: 06.12.2022)
Lawinenauslösung durch zwei Skifahrer im Bereich der Fernau Bergstation am Stubaier Gletscher. (Foto: 06.12.2022)


Lawinenauslösung Hochtennboden im Nahbereich des Skigebietes Axamer Lizum am 06.12.2022
Lawinenauslösung Hochtennboden im Nahbereich des Skigebietes Axamer Lizum am 06.12.2022


Im Außerfern konnten aufgrund der Durchfeuchtung der Schneedecke bis etwa 2000m hinauf zahlreiche Gleitschneerutsche beobachtet werden. (Foto: 27.11.2022)
Im Außerfern konnten aufgrund der Durchfeuchtung der Schneedecke bis etwa 2000m hinauf zahlreiche Gleitschneerutsche beobachtet werden. (Foto: 27.11.2022) 


Kurzer Wetterrückblick

Ausschlaggebend für die kürzlichen Lawinenauslösungen waren weniger die Neuschneemengen, sondern der starke Windeinfluss aus wechselnden Richtungen. Erst so konnten sich mächtigere Triebschneepakete als Voraussetzung für Schneebrettlawinen bilden. 




Am meisten Niederschlag ist im Bereich des Timmelsjochs gefallen.
Am meisten Niederschlag ist im Bereich des Timmeljochs gefallen.


Oberhalb von Nebeldecken bzw. während klarer Nächte bildete sich vielerorts Oberflächenreif
Oberhalb von Nebeldecken bzw. während klarer Nächte bildete sich vielerorts Oberflächenreif


Ebenso aufzupassen: Verletzungsgefahr durch Steine, hochalpin: Spaltensturzgefahr

Täglicher EUREGIO-Lawinenreport startet ab dem 09.12.2022 

Am kommenden Freitag, 09.12. werden wir um 17:00 Uhr unseren ersten EUREGIO-Lawinenreport für diese Saison verfassen. Ab dann wird der Report wieder täglich als topaktuelle Basis für eine gute Entscheidungsfindung im winterlichen Gelände zur Verfügung stehen.