Die vergangenen Tage waren weiterhin von starkem Wind, aber auch von - für diese Jahreszeit - überdurchschnittlich warmen Temperaturen geprägt.
Wetterstation Nachtweide in der Silvretta-Skiarena. Gut zu erkennen der starke bis stürmische Wind am Palinkopf
Der Wind war das dominierende Wetterelement der vergangenen Tage, Außerfern (Foto: 13.01.2015)
Sturm in den Brennerbergen (Foto: 14.01.2015)
Entsprechend unregelmäßig ist die Schneeoberfläche derzeit aufgebaut. Die Schneequalität zum Skifahren hat allgemein stark abgenommen.
Oberhalb der Waldgrenze ein oftmals anzutreffendes Bild: Windgangeln, Außerfern (Foto: 13.01.2015)
In ganz Tirol verbreitet: Eiskruste, die sich am vergangenen Sonntag (11.01.) teilweise bis ca. 2600m hinauf gebildet hat, Außerfern (Foto: 13.01.2015)
Hier ein ähnliches Bild wie zuvor, allerdings aus Innergschlöß in den Osttiroler Tauern (Foto: 13.01.2015)
Der Wind hat ganze Arbeit geleistet, Außerfern (Foto: 14.01.2015)
Durch die relativ warmen Temperaturen waren oberflächennahe Triebschneepakete meist nur kurzfristig und wenn, dann nur in großen Höhen zu stören. Das Hauptaugenmerk musste man weiterhin auf die schlecht aufgebaute Altschneedecke richten. Stabilitätstests zeigten zwar eine gewisse Tendenz zur Besserung (langsame Verbindung in besonnten Steilhängen unterhalb etwa 2300m) bzw. geringere Störanfälligkeit durch eine oberflächennahe Brückenbildung durch harte Krusten, dennoch gab es weiterhin Warnhinweise, wie Setzungsgeräusche oder Fernauslösungen, Anfang der Woche auch Selbstauslösungen.
Spontane Lawine im Gurgltal, Südliche Ötztaler und Stubaier Alpen (Foto: 13.01.2015)
Setzung der Schneedecke, Rissbildung samt Fernauslösung im Bereich des Glockturms in den Südlichen Ötztaler und Stubaier Alpen (Foto: 15.01.2015)
Die störanfällige Altschneedecke findet man verbreitet in folgenden Regionen: Südlicher Teil der Arlbergregion, Silvretta-Samnaun, Ötztaler und Stubaier Alpen, Zillertaler Alpen, Tuxer Alpen, Osttiroler Tauern und Zentralosttirol. Besonntes Gelände ist davon großflächiger betroffen, als schattiges Gelände. Unserem Informationsstand betrifft dies derzeit von der Sonne beschienenes Gelände oberhalb etwa 2300m bis in hochalpine Regionen hinauf sowie schattiges Gelände zwischen etwa 2200m und 2600m.
Zusätzlich aufgefallen ist der fortschreitende Prozess der aufbauenden Umwandlung im Nahbereich der am vergangenen Sonntag, den 11.01.2015, gebildeten Regenkruste. (Gefahrenmuster 4: kalt auf warm / warm auf kalt).
Dünne Schicht aus aufbauend umgewandelten Kristallen unterhalb der obersten Schmelzkruste. Stabilitätstests zeigen bei beiden Profilen noch keine ausreichende Tendenz zur Bruchfortpflanzung. Dies kann sich allerdings bald ändern...
Was ist noch aufgefallen…
Vereinzelt ist auf Gleitschneelawinen zu achten, Außerfern (Foto: 13.01.2015)
Die Schneehöhen sind im gesamten Land (außer vereinzelt im vergletscherten Gelände entlang des Alpenhauptkammes) unterdurchschnittlich. Teilweise wurden auch bisherige Minima unterschritten.
Die Beobachterstation Boden im Außerfern kann auf eine über 50-jährige Messreihe zurückblicken. Diese Woche wurden kurzfristig neue Minima gemessen.