Mit dem schönen, lockeren Pulverschnee, welcher uns der Schneefall vom 17.02. auf den 18.02. in den meisten Teilen Tirols bescherte, scheint es vorerst vorbei zu sein.
Der Neuschnee von Freitag, 17.02. auf Samstag, 18,.02.
Eine Warmfront zieht nun am 21.02. über Tirol und bringt Regen bis maximal 2000m hinauf, darüber Schnee und stürmischen Wind.
Tagesniederschlag am 21.02. zwischen 07:00 und 19:00 Uhr. (Die Markierung bei Innsbruck entspricht nicht einem Niederschlagswert zwischen 30-60mm). Quelle: Hydrographie Tirol
Am meisten regnete es bisher in Kössen mit 56mm.(Stand: 21.02. 19:00 Uhr)
Die Warmfront bringt steigende Temperaturen, Niederschlag und Sturm. Wetterstation im Skigebiet Ischgl
Auf den Bergen wird es zunehmend stürmisch.
Dies hat Auswirkungen auf die Lawinengefahr, die allgemein ansteigt. Es ist mit spontanen Nassschneelawinen in den regenbeeinflussten Gebieten zu rechnen. Aufgrund der unterdurchschnittlichen Schneehöhen sollten diese Lawinen allerdings nicht allzu groß sein.
Beginnende, oberflächige Durchfeuchtung der Schneedecke um die Mittagszeit des 21.02. (kurz vor Regenbeginn) in den Nördlichen Stubaier Alpen, ca. 2000m (Foto: 21.02.2017)
Die Pfeile zeigen auf mögliche Schwachschichten für die folgenden Schneefälle. Oberflächennahe Schichten sind derzeit leichter zu stören, als tiefer liegende. NW, 2250m, Nördliche Stubaier Alpen (Foto: 21.02.2017)
Steigende Temperaturen, Schneefall und Wind begünstigen die Bildung von Schneebrettern. Als Schwachschicht kommt häufig aufbauend umgewandelter Schnee in Frage, welcher sich während der vergangenen Schönwetterperioden im Nahbereich der Schneeoberfläche gebildet hat. Bei entsprechender Niederschlagsintensität sind durchaus spontane Lawinen, vermehrt im schattigen Gelände zu erwarten.
Zusätzlich entwickelt sich ein frisches Triebschneeproblem, das mit zunehmender Seehöhe immer ausgeprägter wird und alle Expositionen betrifft.
Mit dem für Wochenmitte angekündigten nahezu frühlingshaften Wetter wird die Lawinengefahr voraussichtlich kurzfristig im besonnten Gelände ansteigen, um sich dann wieder zu bessern. Die Schneebrettgefahr im schattigen Gelände ab mittleren Höhenlagen (mit zunehmender Bedeutung bei zunehmender Seehöhe) wird hingegen aufrecht bleiben. Ab Freitag folgt laut ZAMG-Wetterdienststelle eine Kaltfront mit Schnee, die sich neuerlich auf die Lawinengefahr auswirken wird.
Fazit: Turbulentes Wetter bringt ein Auf und Ab der Lawinengefahr. Man benötigt im freien Gelände zunehmend gutes lawinenkundliches Wissen.