Der Hintergrund: Am Sonntag, den 10.02. hat es in Tirol zwischen etwa 1600m und 2200m hinauf geregnet bzw. nass geschneit. Danach fiel die Temperatur in den Keller. Der Regen ging in Schneefall über. Anschließend blieb es kalt. Nun ist das Wetter von einem deutlichen tageszeitlichen Temperaturgang geprägt. Während klarer Nächte kühl(t)en die oberflächennahen Schneeschichten deutlich aus. Durch den markanten Temperaturunterschied zwischen der vormals feuchten Schneeoberfläche und dem darüber gelagerten kalten Schnee bildete sich an dieser Grenzfläche eine Schmelzkruste, darüber bzw. darunter findet man zum Teil kantige Kristalle. Aus dem Außerfern bekamen wir eine Rückmeldung von einer deutlich ausgeprägten Schwachschicht aus kantigen Kristallen in einem Nordhang auf 2150m (Fallesinspitze).
Markiert: Anfangs warme Temperaturen, beginnender Niederschlag, anfangs Regen, dann Schnee. Deutlicher Temperaturabfall - Voraussetzung für Gefahrenmuster kalt auf warm (gm.4) |
Wir gehen derzeit davon aus, dass es sich um vereinzelte Gefahrenbereiche handelt. Betroffen sind derzeit sehr steile Schattenhänge, dies in einem eng begrenzten Höhenband. (Den Höhenbereich können wir derzeit noch schwer eingrenzen, gehen aber davon aus, dass dieser zwischen etwa 1800m und 2200m liegen dürfte). Bedeutsam ist die Schwachschicht wiederum nur dort, wo genügend gebundener Schnee darüber lagert. Dies trifft für die neuschneereichen Regionen, dem Arlbergregion, dem Außerfern, den Nordalpen und dem Kaisergebirge zu. Durch das anhaltend schöne Wetter wird der über der Schwachschicht abgelagerte Schnee (vorausgesetzt der Wind verfrachtet keinen neuen Schnee) zunehmend an Spannung verlieren.
Fazit: Ein vermutlich nur vereinzeltes und kleinräumiges Problem in sehr steilen Schattenhängen, das kurzfristig beachtet werden sollte, und möglicherweise bald wieder vorbei ist.