Sonntag, 17. Februar 2019

Vorsicht vor Gleitschnlawinen! Sie können ein großes Ausmaß annehmen! Tageszeitlicher Anstieg der Lawinengefahr.

Wie schon erwartet beobachten wir derzeit eine Häufung von Gleitschneelawinen auf steilen Wiesenhängen. Dies hat mit den warmen Temperaturen, der intensiven Sonneneinstrahlung und der damit einhergehenden, zunehmenden Durchfeuchtung der Schneedecke zu tun. Das Schmelzwasser dringt bis zur Basis der Schneedecke am Grasboden und vermindert dort deren Reibung.

Vermehrt betroffen ist besonntes Gelände bis etwa 2600m hinauf. Aber auch im schattigen Gelände bis in mittlere Höhenlagen beobachtet man immer wieder diese Lawinenart.

Aufgrund der großen Schneemächtigkeit können Gleitschneelawinen großes bis sogar sehr großes Ausmaß mit zum Teil beachtlichen Auslauflängen annehmen. So verschüttete am 15.02. eine Gleitschneelawine einen Teil des Parkplatzes bei der Eisgratbahn im Stubaital. Einige Autos wurden dabei beschädigt. Personen kamen nicht zu Schaden.

Gleitschneemaul unterhalb einer Lawinenverbauung im Paznauntal (Foto: 16.02.2019)

Wenig später löste sich in diesem Bereich eine Gleitschneelawine (Foto: 16.02.2019)

Sonst war es mit einer Ausnahme ruhig in Bezug auf Lawinenabgänge. Von der Alpinpolizei wurden wir über einen Lawinenunfall unterhalb des Tschadinhorns in der Schobergruppe informiert. Dort löste sich kurz nach 11 Uhr eine Schneebrettlawine, als sich eine Gruppe von Skitourengehern in der Gipfelflanke im Aufstieg befand. Die Lawine war ca. 70m breit und 270m lang. Die Anrisshöhe betrug zwischen 40 und 80cm. Der Anriss lag auf 2965m. Das Gelände war zwischen 36 und 43° steil und nach Südwest ausgerichtet. Zwei Personen wurden mitgerissen und verletzt. Die Schwachschicht bestand aus kantigen Kristallen oberhalb einer Schmelzkruste. Darüber lagerte gebundener Schnee.

Lawinenunfall Tschadinhorn in der Schobergruppe. (Foto: 16.02ö.2019)