Wir konnten wir unser Bild über die bereits erwähnten oberflächennahen Schwachschichten etwas schärfen. Diese waren am 15.04. für einige Lawinenabgänge mit Personenbeteiligung in den neuschneereichen Regionen (sh.
letzter Blogeintrag) verantwortlich. Sämtliche Lawinenabgänge waren ohne Folgen für Wintersportler.
Schneebrettlawinen bzw. Setzungsgeräusche wurden uns aus folgenden Bereichen gemeldet: West zwischen 2400m und 2900m; Nordsektor zwischen 2400m und 3000m. Meist handelte es sich bei der Schwachschicht um kantige Kristalle aufgrund von gm.4 (kalt auf warm) unmittelbar angrenzend an Krusten (sowohl darüber, als auch darunter). Teilweise war auch eingeschneiter Oberflächenreif im Spiel, vermehrt im Bereich der Nebelgrenze, als auch im kammnahen, hochalpinen Gelände (Nigg-Effekt).
Diese Schwachschichten sind gebietsweise im sehr steilen Gelände für den Wintersportler bedeutsam. Wir gehen aufgrund der Wetterprognosen allerdings von einer relativ raschen Verbindung dieser oberflächennahen Schwachschichten in den kommenden Tagen aus. Im extrem steilen, schattigen Gelände wird dieser Prozess vergleichsweise am längsten dauern.
Weiters zu beachten: Nicht mehr in dieser Intensität, wie gestern am 15.04. beobachtet, werden mit der fortschreitenden Durchnässung der Schneedecke aus felsdurchsetztem Gelände Lockerschneelawinen abgehen bzw. können diese durch den Impuls von Wintersportlern ausgelöst werden.
Für die kommenden Tage herrschen zunehmend klassische Frühlingsverhältnisse mit einem tageszeitlichen Anstieg der Lawinengefahr. Die Devise lautet: Früh aufstehen, rechtzeitig abfahren.
Hier noch ein paar Eindrücke der vergangenen zwei Tage:
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Lawinenabgänge Stubaier Gletscher: rechtes Schneebrett von Wintersportler ausgelöst, linkes Schneebrett spontan abgegangen; Nord 2700m (Foto: 15.04.2019) |
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Lawinenauslösung Rosskarscharte, Nördliche Stubaier Alpen, Nord, 3000m (Foto: 15.04.2019) |
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Lawinenauslösung Oberstkogel, Nördliche Stubaier Alpen, Nord, 2700m (Foto: 15.04.2019) |
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Unterhalb der Zischgenscharte in den Nördlichen Stubaier Alpen auf ca. 3000m war eingeschneiter Oberflächenreif (Nigg-Effekt) die Schwachschicht (Foto: 15.04.2019) |
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Toller Pulverschnee in den Südlichen Ötztaler Alpen (Foto: 15.04.2019) |
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Gleitschneelawinen im Fimbatal, Silvretta (Foto: 14.04.2019) |