Samstag, 6. April 2019

Lockerschneelawinen, frischer Triebschnee in großen Höhen und vereinzelt Gleitschnee

Kurz ein paar Impressionen zur aktuellen Situation.

Zum Teil viel Neuschnee in den südlicheren Landesteilen

100cm Neuschnee auf 3000m im Skigebiet Sölden (Foto: 05.04.2019)


Inzwischen hat sich das Wetter gebessert. Kaum Wind, (in den westlichen Landesteilen, wie hier in der Silvretta bereits großteils klare Nacht und ab der Früh Sonnenschein) 
In den neuschneereichen Regionen beobachtete man einige spontane Schneebretter (frischer Triebschnee) sowie zahlreiche Lockerschneelawinen. Uns wurde von sehr guten Sprengerfolgen in neuschneereichen Regionen berichtet.

Sehr gute Sprengerfolge, wie hier am Stubaier Gletscher (Foto: 05.04.2019)

Sonneneinstrahlung begünstigte die oberflächennahe Bindung des Neuschnees. Spontane Schneebrettlawine, die am späten Vormittag in Kühtai abgegangen ist (Foto: 05.04.2019) 

Eindrucksvoll: Lockerschneelawinen, die in der Nacht vom 04.04. auf den 05.04. abgegangen sind am Zischgeles in den Stubaier Alpen (Foto: 05.04.2019)

Lockerschneelawinen in den Deferegger Bergen. Abgangszeitpunkt Mittagszeit 05.04.2019 durch diffusen Strahlungseinfluss

Skifahrer löste feuchte Lockerschneelawine bei der Abfahrt vom Schafzoll in den Stubaier Alpen aus (Foto: 05.04.2019) 

Kettenreaktion: Primär löste sich eine Lockerschneelawine. Diese löste eine oberflächennahe Schneebrettlawine aus. Unterhalb etwa 1900m schürfte die Lawine auch die durchnässte Altschneedecke mit. Oberbergtal - Südliche Stubaier Alpen (Foto: 05.04.2019) 

Dem Frühjahr entsprechend haben sich auf heute, 06.04. frische Triebschneepakete bereits bis meist wohl 2500m hinauf bereits gut gesetzt und weitgehend stabilisiert. Schattseitig können diese in größeren Höhen allerdings noch gestört werden. Hauptbetroffen ist vermehrt sehr steiles, kammnahes Gelände.

Ansonsten hält das Frühjahr Einzug. Es ist auf die tageszeitliche Durchfeuchtung bzw. Durchnässung der Schneedecke zu achten. Dort, wo die Schneedecke oberflächig nass wird, ist in den neuschneereicheren Regionen aus extrem steilem Gelände mit zahlreichen Lockerschneelawinen zu rechnen. 

Gleitschneelawinen bleiben eine latente Gefahr auf steilen Wiesenhängen.