Gestern am 10.11. waren wir gemeinsam mit der Alpinpolizei und unserem ortsansässigen Beobachter an der Unfallstelle. Unsere Erhebungen ergaben, dass es sich um eine mittlere Schneebrettlawine (Größe 2) mit etwa 100m Breite und 300m Länge handelte. Der Anriss war meist zwischen 50 und 70cm hoch. Der Unfallhang weist im Anrissgebiet Neigungen zwischen 35 und 40 Grad, in der Sturzbahn überwiegend um 40 Grad auf. Das Anrissgebiet liegt in einer Seehöhe von etwa 2850m, ist Richtung Norden ausgerichtet und liegt auf Gletschereis.
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Das Schneebrett am Rettenbachferner in den Ötztaler Alpen. Der Pfeil symbolisiert die Einfahrtsspur der drei Wintersportler, die Ellipse die Verschüttungsstelle und der dunklere eingezeichnete Lawinenbereich das Anrissgebiet, welches sich auf Gletschereis befand. (Foto: 10.11.2019) |
Maßgeblich für den Lawinenabgang war eine Schwachschicht, die sich unterhalb einer harten Windkruste von Anfang November gebildet hat.
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Am orographisch rechten Anriss der Lawine. Der Pfeil symbolisiert die Einfahrtsspur. (Foto: 10.11.2019) |
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Am Anriss: Der linke Pfeil zeigt die harte, vom Windeinfluss entstandene Kruste, der rechte Pfeil die darunter befindliche weichere Schwachschicht. (Foto: 10.11.2019) |
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Eines, der am Anriss aufgenommenen Profile. Die unterste, harte Schicht stammt von den herbstlichen Schneefällen ab 08.09. inklusive Regeneinfluss vom 21.10.2019. Darüber erkennt man die dünnere Schwachschicht samt der Windkruste. Letztere bildete die Voraussetzung für eine mögliche Bruchausbreitung des Schneebretts. Weitere Profile hier: |
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Wetterverlauf ab Anfang September. Man erkennt die Niederschlagsperioden samt Schneefall auf den Bergen. Bedeutsam für den Unfall waren v.a. die Tage ab Anfang November mit Schneefall und z.T. sehr kräftigem Windeinfluss |
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Hier noch das Wettergeschehen seit dem Nationalfeiertag (Weltcuprennen
Sölden). Verlauf der Schneehöhe, der Lufttemperatur und des Taupunktes. |
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Im Vordergrund erkennt man den (teilweise bereits etwas eingewehten) Lawinenanriss. Im Hintergrund befindet sich eine der Sprengvorrichtungen. (Foto: 10.11.2019) |
Die 2 verunglückten Personen wurden
in einer Geländefalle, die aus Eisresten bestanden hat, ca. 2 - 3m tief
verschüttet.
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Blick vom unteren Teil der Sturzbahn in Richtung Verschüttungsstelle
(Pfeil). Die Verschüttungsstelle war zum Unfallzeitpunkt komplett mit Schnee
aufgefüllt. (Foto: 10.11.2019) |