Montag, 28. Dezember 2020

Frischer Triebschnee lässt sich häufig sehr leicht stören - vermehrt auch spontane Lawinen zu erwarten

Kalter, lockerer Pulverschnee bildet eine sehr störanfällige Schwachschicht für frischen Triebschnee!


Ergänzend zu letztem Blogeintrag noch ein kurzer Hinweis an alle Wintersportler: Die Weihnachtsfeiertage standen vielerorts im Zeichen guten Pulverschnees. Damit ist es nun meist vorbei. Inzwischen hat der Wind auch abseits hoher Gipfel sowie abseits typischer Föhnschneisen allgemein zugenommen. Gefahrenstellen in Form von frischen Triebschneepaketen nehmen deshalb stetig zu. Dies trifft insbesondere auch für den Süden des Landes zu, wo es nun kräftig zu schneien beginnt.


Windverteilung in Tirol, 28.12. 07:00 Uhr - mitunter stürmisch aus südlicher Richtung


Neuschneeprognose für die kommenden 48 Stunden. Am meisten wird es ganz im Süden des Landes schneien



Im Süden zunehmende Eintrübung. Kräftiger Windeinfluss auf den Bergen; Defereggental

 

Zunehmend heikle Lawinensituation für den Wintersportler


Wintersportler sollen sich deshalb in den vom Wind beeinflussten sowie niederschlagsreichen Gebieten auf eine durchwegs heikle Lawinensituation einstellen. Frischer Triebschnee ist nämlich vielerorts nur sehr schlecht mit dem kalten, lockeren Pulverschnee (teilweise handelte es sich um besonders lockeren Wildschnee) verbunden. Setzungsgeräusche und Rissbildungen, aber auch Meldungen über erste spontane Schneebrettlawinen - derzeit meist noch Größe 2 (mittelgroß) - sind eindeutige Alarmzeichen.


Gut zu erkennen: Starker Windeinfluss samt Rissbildung: Gartalm-Hochleger, Tuxer Alpen (Foto: 27.12.2020)

Windeinfluss in den Osttiroler Tauern (Foto: 27.12.2020)

Lawinenauslösung am Weg zum Hochgasser - Osttiroler Tauern. Es handelte sich um frischen Triebschnee (Foto: 27.12.2020)

Unser Appell: Während der kommenden Tage sollte man frischen Triebschneepaketen im Steilgelände konsequent ausweichen!