Der Unfall am 05.01.2013 bei der Abfahrt von der Lampsenspitze in den Nördlichen Stubaier Alpen erregte Aufsehen, weil die Lampsenspitze auch bei kritischeren Verhältnissen als relativ sichere Skitour gilt.
Was war geschehen? Zum Unfallzeitpunkt herrschte sehr schlechte Sicht. Zudem schneite es intensiv, und es wehte starker bis stürmischer Wind. Dadurch verloren zwei Gruppen zu je zwei Personen, die sich bei der Abfahrt zusammengeschlossen hatten, die Orientierung und kamen von der Normalroute in Abfahrtsrichtung gesehen etwas links ab.
roter Kreis: Unfallort
Unwirtliches Wetter zum Unfallzeitpunkt
Der Unfall passierte in einer Seehöhe von etwa 2450m. Die Lawine wurde von einer Person im Nahbereich des Hangfußes während der Abfahrt ausgelöst. Die anderen drei Personen befanden sich außerhalb des Gefahrenbereiches und mussten mit ansehen, wie der Tourengeher in einer ausgeprägten Mulde verschüttet wurde.
roter Pfeil: vermutlicher Einfahrtsbereich; roter Kreis (Verschüttungsstelle); Foto vom 06.01.2013
Der Skitourengeher konnte von den Beteiligten rasch geortet werden. Leider war die Person etwa 3,5m tief verschüttet. Die Person verstarb, bis sie von den Beteiligten und den zu Fuß aufsteigenden Bergrettern ausgegraben werden konnte.
außergewöhnliche Verschüttungsstiefe (Foto vom 06.01.2013)
Die Analyse zeigte, dass es sich um ein klassisches Schichtgrenzenproblem handelte. Dies bedeutet, dass die Lawine an der Schichtgrenze zwischen vormals lockerem, an der Oberfläche befindlichen Schnee und frisch gebildetem Triebschnee brach. (Gefahrenmuster 6: "kalter, lockerer Neuschnee und Wind".