Die meisten Gefahrenstellen derzeit in Osttirol sowie im Süden der Gurgler Gruppe
Schneedeckenuntersuchungen sowie Rückmeldungen von Beobachtern bestätigen, dass Schneebrettlawinen durch Wintersportler aktuell vor allem in oberflächennahen Schichten ausgelöst werden können.
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Oberflächennahe Schwachschicht in einem O-Hang auf 2450m im Villgratental. Lawinenunfall Pürglers Kunke vom 06.01.2021 (Foto: 07.01.2021) |
Am ungünstigsten erscheinen derzeit Steilhänge im Sektor O über S bis W in einem Höhenband zwischen etwa 2300m und 2600m. Dort findet man häufig unter einer, bis kurz vor Weihnachten gebildeten, Schmelzkruste eine dünne Schicht aus lockeren, meist kantigen Kristallen (zum Teil auch Oberflächenreif). In dieser Schicht wurden kürzlich die meisten Lawinen ausgelöst.
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Lawinenabgang Pürglers Kunke vom 06.01.2021; O, 2450m (Foto: LWD Tirol vom 07.01.2021) |
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Einer von mehreren, in letzter Zeit in Hochgurgl ausgelösten Schneebrettlawinen. Lawinenabgang vom 03.01.2021 (Foto: 04.01.2021 |
Einen Überblick über weitere (u.a. von der Leitstelle Tirol gemeldeten) Lawinenereignissen während der vergangenen Zeit finden sich unter
lawis.at.
In Schattenhängen findet man innerhalb der Schneedecke v,a, Oberflächenreif, der am ehesten noch durch große Zusatzbelastung in sehr steilen Hängen gestört werden kann. Vieles spricht dafür, dass dies nur mehr an vergleichsweise wenigen Orten möglich sein sollte: Vermehrt betroffen dürfte noch ein schmales Höhenband um 2200m sowie kammnahes Gelände (ev. Nigg-Effekt?) sein.
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Eingeschneiter Oberflächenreif in den Westlichen Tuxer Alpen. Bei Stabilitätstests konnte diese Schicht nicht mehr gestört werden (Foto: 04.01.2021) |
Gefährdung durch Gleitschneelawinen
Wer sich mit Gleitschneelawinen intensiver beschäftigt, der weiß, dass diese auch am kältesten Tag eines Winters mitten in der Nacht abgehen können. Aktuell ist es kalt, aktuell beobachten wir im schneereichen Osttirol immer wieder Gleitschneelawinen. Diese können also unverändert Straßenabschnitte, aber auch Tourengeher gefährden.
Im übrigen Nordtirol Gefahrenstellen vermehrt in Schattenhängen an schneearmen Stellen
Abseits der kürzlich neuschneereichen Regionen haben wir inzwischen eine bereits recht günstige Lawinensituation. Gefahrenstellen befinden sich v.a. noch an sehr steilen Schattenhängen an Übergängen von wenig zu viel Schnee. Dort lassen sich Lawinen insbesondere durch große Belastung auslösen. Die Gefahrenstellen sind nicht allzu verbreitet, die Lawinen klein bis mittelgroß.
Bezeichnend für die aktuelle Situation in weiten Teilen Nordtirols ist v.a. die vielerorts stark vom Wind beeinflusste Schneeoberfläche. Bezeichnend ist ebenso die vor allem im Norden und Nordosten vergleichsweise gering mächtige Schneedecke.
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Ein recht häufiges Bild weiter im Norden des Landes: Eine stark vom Wind geprägte Schneeoberfläche; Nördliche Stubaier Alpen (Foto: 31.12.2020) |
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Wenig Schnee im Nordtiroler Unterland (Foto: 02.01.2021) |
Schneeverteilung in Tirol
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Schneeverteilung in Tirol: Schneereicher Süden, schneearmer Norden |
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Im südlichen Osttirol liegen wir aktuell über den (seit 1960) gemessenen Schneehöhenmaxima |
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Eine arbeitsintensive Aufgabe: Dächer abschöpfen. Lienzer Becken (Foto: 04.01.2021)
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Kurzer Rückblick auf die lawinenaktive Zeit Anfang Jänner 2021
Kurzfristig haben wir aufgrund der intensiven Neuschneefälle Anfang des Jahres für Sonntag, 03.01. sowie Montag, 04.01.2021 im südlichen Osttirol große Gefahr ausgegeben. Hier ergänzend zu den letzten Blogeinträgen einige Impressionen:
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Typisches Bild: Viele, eher gering mächtige, dafür zum Teil recht flächige Lawinenabgänge, Granatspitzgruppe (Foto: 03.01.2021) |
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Lawinenabgang auf einer Böschung im Defereggental. Nicht nur Straßenabschnitte, beispielsweise auch spielende Kinder waren damals gefährdet. (Foto: 02.01.2021) |
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Schnee löste sich aus extrem steilem Gelände und verschüttete die Felbertauernstraße. Foto zeigt die Aufräumarbeiten (Foto: 02.01.2021) |
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Spontane Schneebrettlawine auf Oberflächenreif in den Karnischen Alpen (Foto:; 03.01.2021) |