Dienstag, 12. Januar 2021

Schnee nach langer Kälteperiode - ein unfallträchtiges Gefahrenmuster!

Abruptes Ende einer inzwischen vielfach günstigen Lawinensituation

 

Vorab gleich ein dringender Hinweis an alle Wintersportler: Mit den ab heute, 12.01.2021 bis Donnerstag 14.01. in zwei Staffeln prognostizierten Neuschneefällen samt zunehmendem Windeinfluss wird die Lawinengefahr sehr rasch ansteigen! Dies hat insbesondere auch mit den Auswirkungen der langen Kälteperiode auf die Schneedecke zu tun. Oberflächennahe Schichten sind inzwischen verbreitet aufbauend umgewandelt und bestehen oftmals aus Oberflächenreif, kantigen bzw. teils auch lockeren, filzigen Kristallen. Zudem findet man in Oberflächennähe häufig eine Abfolge von dünnen Krusten und weichen Schichten. Im Norden des Landes kommen bodennahe Schwachschichten dazu. Alles in allem haben wir somit mehrere, zum Teil sehr störanfällige Schwachschichten für die nun darüber lagernden Neu- und Triebschneepakete.

 

Oberflächenreif beim Hochzeiger (Foto: 07.01.2021)


Oberflächenreif wurde uns aus ganz Tirol gemeldet


Unterwegs in Osttirol: Lockere Schneeoberfläche (Foto: 07.01.2021)


Am Profil erkennt man einige, mögliche Schwachschichten: Noch fehlt das Brett in Form von Neu- und Triebschnee (Außerfern, Jöchlspitze - Profil vom 10.01.2021)


Die Erfahrung zeigt, dass Schneefall samt Windeinfluss nach einer langen Kälteperiode immer besonders unfallträchtig sind. Es ist während der kommenden Tage mit zahlreichen spontanen (meist mittelgroßen, im Westen Nordtirols zum Teil großen) Schneebrettlawinen sowie mit einer hohen Auslösebereitschaft von Lawinen durch Wintersportler zu rechnen.

 

72-Neuschneeprognose



Der Wind legt zu...

 

...Wind verfrachtet aktuell in größeren Höhen bereits Schnee und bildet zunehmend sehr störanfällige Triebschneepakete (Station Eselrücken-Kreuzspitze in Zentral-Osttirol)

 

Deshalb raten wir zu besonderer Vorsicht und Zurückhaltung!

Die nächste Aktualisierung des Blogs erfolgt spätestens am Donnerstag, 14.01.2021 abends!